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Von „Männer“ bis „Forever Young“: Das beste Jahr der Popmusik wird 40

Bruce Springsteen in der Ostberliner Arena Weißensee bei einem Konzert, neben ihm steht sein Bandmitglied Clarence Clemons. (Archivbild)
„Born in the USA“, spätestens seit 1984 ein Weltstar: Rock-Legende Bruce Springsteen. (Archivbild)
Foto: IMAGO / BRIGANI-ART

„Girls Just Want to Have Fun“, „Last Christmas“, „Never Ending Story“, „Big in Japan“: alles Lieder, die nun 40 werden. Manche sagen, 1984 sei das beste Jahr der Popmusik überhaupt gewesen.

Viele Songs, die heute noch rauf und runter gespielt werden, stammen aus dem Jahr 1984, werden also nun 40 Jahre alt. Dazu gehören „I Just Called To Say I Love You“ von Stevie Wonder, der homoerotische Hit „Relax“ von Frankie Goes to Hollywood, „When the Rain Begins to Fall“ von Jermaine Jackson und Pia Zadora sowie „People Are People“ und „Master and Servant“ von Depeche Mode.

Rolling Stone: 1984 war der Höhepunkt der Popmusik

Auch die Alphaville-Erfolge „Big in Japan“, „Sounds Like A Melody“ und „Forever Young“ sind von ’84. Die einst im westfälischen Münster rund um Marian Gold gegründete Band Alphaville ist derzeit auf „40th Anniversary“-Tour – mit symphonischen Versionen ihrer Welthits.

Marian Gold, Sänger von Alphaville, bei einem Auftritt im ZDF. (Archivbild von 1984)
Marian Gold, Sänger von Alphaville, bei einem Auftritt im ZDF. (Archivbild) Foto: IMAGO / teutopress

Der „Rolling Stone“ nannte ’84 mal „Pop’s Greatest Year“: „Von Prince über Madonna und Michael Jackson bis hin zu Bruce Springsteen und Cyndi Lauper: 1984 war das Jahr, in dem der Pop seinen Höhepunkt erreichte“, schrieb das Musikmagazin.

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Und in der Tat: Viele weitere Evergreens wurden damals als Single veröffentlicht. Eine kleine Auswahl:

„When Doves Cry“: Legendäres Lied von Prince and the Revolution, das im August ’84 in den deutschen Charts landete. Der 2016 mit 57 Jahren gestorbene Superstar Prince war sowohl lyrisch als auch sexuell (wie im Videoclip) gern ein Grenzgänger. Bei diesem Song gehen Klänge und Instrumente fließend ineinander über. Auch der später mit Oscar und Grammy ausgezeichnete Prince-Hit „Purple Rain“ kam ’84 raus.

Michael Jackson und Bruce Springsteen liefern Mega-Hits

„Borderline“: Lied von Madonna (geschrieben von Reggie Lucas) über eine ungesunde Beziehung, bei der die Sängerin das Gefühl hat, dass die Liebe zerbricht und sie befürchten muss, verrückt zu werden. „Borderline“ stammt zwar vom 1983 erschienenen Debütalbum von Madonna, ist aber erst im Folgejahr als Single ausgekoppelt worden. Auch Madonnas Single „Like A Virgin“ erschien 1984.

Sängerin Madonna steht in einem weißen Kleid vor einer schwarzen Wand. Darauf ist das MTV-Logo zu sehen. (Archivbild von 1984)
„Borderline“ und „Like A Prayer“ machten Madonna 1984 zum Weltstar. (Archivbild) Foto: IMAGO / ZUMA Press

„Thriller“: Als Single stieg der Hit von Michael Jackson erst im Februar ’84 in den deutschen Charts ein, auch wenn das Album schon 1982 erschien. Das Lied arbeitet mit Effekten wie knarrenden Türen und Schritten auf Holzdielen. Das horrorfilmartige Video (1983) von Regisseur John Landis („American Werewolf“) schrieb Popgeschichte.

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„Born in the U.S.A.“: Rocklied von Bruce Springsteen, das manche anfangs als patriotische Hymne missverstanden. Eigentlich geht es aber um einen Vietnam-Veteranen, der von der Gesellschaft fallen gelassen wird. Eine Abrechnung mit der neokonservativen Reagan-Regierung.

Sängerin Cyndi Lauper steht auf einer Bühne und singt. Im Vordergrund ist ein kleines Kind zu sehen. (Archivbild von 1984)
Bunt, wild, laut: Cyndi Lauper wollte 1984 einfach nur Spaß haben. (Archivbild) Foto: IMAGO / MediaPunch

„Girls Just Want to Have Fun“: Snare-Trommel, Bebop, gute Laune. Cyndi Lauper erzählt, dass der Text erst machohaft von einem Kerl handelte, der von seinem Glück singt, dass alle Mädchen Spaß mit ihm haben wollen. Durch Arbeit am Song wurde daraus erst die Hymne für alle Frauen, die so Spaß haben wollen, wie sie es für richtig halten. Kam im März ’84 in die deutschen Charts und stieg bis auf Platz sechs.

Limahls „Neverending Story“ wird Kino- und Chart-Hit

„Smooth Operator“: Inbegriff saxofonlastigen Kuschelrocks. Der Ohrwurm von Sade stammt von deren Hit-Album „Diamond Life“ das in Deutschland zehn Wochen Nummer eins war. Im Text geht es um einen eiskalten Womanizer, der Herzen bricht und Frauen abzockt. Der Song lief damals tagsüber sehr oft im Radio und nachts unaufhörlich in Schlafzimmern.

„The Never Ending Story“: Filmsong zu Wolfgang Petersens Michael-Ende-Verfilmung „Die unendliche Geschichte“ von 1984 (westdeutscher Kinostart damals am 6. April). Giorgio Moroder und Keith Forsey schrieben das Lied, Limahl (heute 65) sang ihn. Markenzeichen des Sängers war die zweifarbige Vokuhila-Frisur. In Deutschland ein Nummer-zwei-Hit im Oktober ’84.

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„Sunglasses at Night“: In dem typischen New-Wave-Hit des kanadischen Popmusikers Corey Hart trägt das lyrische Ich nachts eine Sonnenbrille, um seine angeblich untreue Geliebte beobachten zu können. Wurde in Werbespots und Videospielen („Grand Theft Auto: Vice City“) zum Klassiker.

„Smalltown Boy“: Ein Selbstermächtigungshit von Bronski Beat mit autobiografischen Zügen des schwulen Sängers Jimmy Somerville. Der Text handelt von einem Jungen, der sein Elternhaus verlässt, nachdem er sein Coming-out hatte und sich von seinen Eltern nicht verstanden fühlt.

Wham und Band Aid – 1984 war ein gutes Jahr für Weihnachtslieder

„Such A Shame“: Song der britischen Band Talk Talk, in dessen Text es darum geht, wichtige Entscheidungen mit Würfeln zu treffen, was eigentlich eine Schande sei. Der Hymnen-Hit ist unter anderem bekannt für seinen einzigartigen Synthesizer-Klang, der an einen Elefantenruf erinnert.

Das Plattencover der Single „Do They Know It's Christmas“. (Archivbild)
Bob Geldof wusste, dass Weihnachten kam – und landete einen riesigen Hit für notleidende Menschen in Afrika. (Archivbild) Foto: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

„Do They Know It’s Christmas?“: Das Benefiz-Lied, das von Bob Geldof und Midge Ure geschrieben wurde, kam kurz vor dem 1. Advent 1984 raus. Beim Projekt Band Aid sangen oder machten Künstler mit wie Bono, George Michael, Paul McCartney, David Bowie, Holly Johnson, Boy George, Duran Duran, Phil Collins, Spandau Ballet. Das Lied bekam seitdem viel Kritik, es sei westlich-zentriert und herablassend gegenüber Afrika.

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„Last Christmas“: Aus dem Repertoire der Radiosender und Weihnachtsmärkte kaum wegzudenkender langlebiger Ohrwurm, den der 2016 gestorbene George Michael schrieb. Es geht um eine Verliebtheit, die beim letzten Weihnachtsfest enttäuscht worden ist. Das schneereiche Musikvideo entstand in Saas-Fee in der Schweiz. Erst 37 Jahre nach seiner Veröffentlichung (2021) schaffte es der Song des Popduos Wham! (George Michael und Andrew Ridgeley) auf Platz eins in Deutschland, in Großbritannien sogar erst nach 39 Jahren (2023).

Auch in Deutschland sind 1984 einige Evergreens entstanden:

„Jenseits von Eden“: Der von Nino de Angelo – damals 20 – gesungene Song („Wenn selbst ein Kind nicht mehr lacht wie ein Kind/dann sind wir jenseits von Eden“) kam zwar schon Ende 1983 raus, wurde aber erst Anfang ’84 für sieben Wochen zu einem Nummer-eins-Hit. Produzent Drafi Deutscher hatte zuvor eine englischsprachige Fassung probiert.

„Männer“, „Hello again“, „Aufrecht geh’n“: Diese Hits kamen 1984 aus Deutschland

„Männer“: Fast jeder Satz in diesem Lied von Herbert Grönemeyer sitzt – „Männer führen Kriege/Männer sind schon als Baby blau/Männer rauchen Pfeife/Männer sind furchtbar schlau“ – „Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht/Außen hart und innen ganz weich/Werd’n als Kind schon auf Mann geeicht/Wann ist ein Mann ein Mann?“

Herbert Grönemeyer singt bei einem Konzert in Berlin. (Archivbild von 1984)
Herbert Grönemeyers ironische „Männer“-Hymne wurde zu einem Hit für die Ewigkeit. (Archivbild) Foto: IMAGO / BRIGANI-ART

„Hello Again“: Eines der bekanntesten Lieder von Howard Carpendale – „Ein Jahr lang war ich ohne dich/Ich brauchte diese Zeit für mich…“. Der Protagonist im Text besucht die geliebte Person wieder, nachdem er von der Straße aus Licht in ihrem Zimmer sah.

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„1000 und 1 Nacht (Zoom!)“: Deutschrock-Song von Klaus Lage, an dem auch der mittlerweile im Bündnis Sahra Wagenknecht aktive Diether Dehm beteiligt war. „Tausend Mal berührt, tausend Mal ist nichts passiert/tausend und eine Nacht – und es hat Zoom gemacht.“

„Aufrecht geh’n“: Deutschlands Grand-Prix-Lied von 1984 – Mary Roos erreichte in Luxemburg mit der Komposition von Michael Reinecke (Text: Michael Kunze) Platz 13. (dpa/mp)

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