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„Meine Musik scheppert ordentlich rein“: Jolle macht Party im Uebel & Gefährlich

Jolle draußen auf einem Dach, lehnt sich an einen Pfosten
Bringt demnächst neue Musik raus:die Hamburger Sängerin Jolle
Foto: Keno Lilienthal

Irgendwo zwischen Elektro, Rave und Rap bewegt sich die Musik von Jolle. „Ehrlich und emotional“ sei ihr Sound, sagt die Hamburgerin. Wie genau das klingt, kann man jetzt im Uebel & Gefährlich hören.

MOPOP: Sie sind bei der Hamburger Plattenfirma „365XX“ unter Vertrag, dem ersten HipHop-Label Europas, das ausschließlich weibliche und genderqueere Artists signt – eine große  Ausnahme im männerdominierten Rap und HipHop.
Jolle: Ja. Und das bedeutet mir ganz viel, denn alleine der Name schafft Sichtbarkeit für ein Defizit aus vielen Branchen unserer Gesellschaft: Frauen werden häufig leider immer noch weniger gesehen, weniger ernst genommen und weniger gebucht und schlechter bezahlt. Im HipHop beziehungsweise Rap ist dieses Problem allgegenwärtig, deshalb bin ich froh dass es mein Label gibt. Dort werden ausschließlich FLINTA-Artists  (steht für Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans, A-gender; d. Red.) aus dem Game designt und supportet.

Nächste Woche geht „365XX Records“ auf große Deutschlandtour – mit unterschiedlichen Artists. Sie sind in Hamburg dabei, Heimspiel!, außerdem Cary und Skuff Barbie. Was kann das Publikum erwarten?
Auf jeden Fall eine abwechslungsreiche Show. Wir sind auf unsere Art alle sehr verschieden, aber alle sehr sensibel und leidenschaftlich mit unserer Musik. Vor allem meine Kolleg:innen sind krass, was kreative und ausdrucksstarke Live-Performance angeht, die Hamburger:innen können sich freuen.

Stimmt es eigentlich, dass Sie sich lange nicht getraut haben, Ihre eigene Musik aufzunehmen und raus in die Welt zu schicken?
Das stimmt, ich habe lange gedacht, ich bin dafür nicht gut genug und kann das nicht.


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Das hat sich geändert, als Sie aus Nordrhein-Westfalen nach Hamburg gezogen sind. Was hat die Stadt Ihnen gegeben?
Ich glaube, wenn um einen herum auf einmal alle das machen, was sie wollen, und sich null dafür interessieren, was andere davon denken, dann inspiriert einen das. Dieses Umfeld hatte ich definitiv erst, als ich nach Hamburg gekommen bin. Das ist in der Großstadt natürlich auch einfacher, denn in der Regel sind die Menschen dort offener für Neues und es tummeln sich mehr unterschiedliche Leute auf einem Fleck.

Wo sind Sie hier gelandet?
Ich wohne inzwischen im Grindel, quasi neben der Uni, und es ist wunderschön, ruhig und grün. Früher war ich 100 Prozent überzeugte St. Paulianerin – aber ich bin ehrlich: Ich bin alt und mir ist es da inzwischen zu wild und zu laut.

Konzert im Uebel & Gefährlich mit Jolle, Cary und Skuff Barbie

Sie haben vor Kurzem die Single „Parisienne“ veröffentlicht, in der es um innere Kämpfe geht. Wie würden Sie selbst Ihre Musik beschreiben?
Puh, schwer zu sagen. Ich versuche eigentlich immer, mir die Themen, die mich gar nicht loslassen, vom Herzen zu schreiben. In dem Song geht es um „Alles oder nichts“, darum dass ich entweder ganz oben oder ganz unten bin und es mir schwerfällt, so was wie meine innere Mitte zu finden. Daher würde ich sagen: Meine Musik ist ehrlich, emotional, aber scheppert auch rein.

Angeblich soll das  nächste große Ding von Ihnen schon in der Mache sein, stimmt das?
Yes, die nächste Single kommt schon bald. Ich habe das erste Mal versucht, so etwas wie einen Love-Song zu schreiben, das ist Neuland für mich, deshalb bin ich schon aufgeregt.

Wenn Sie sich was wünschen dürften: Mit wem würden Sie dieses Jahr auftreten wollen?
Irgendwas zusammen mit Oli P, egal wo, egal wann, aber das steht auf meiner Bucketlist.

Uebel & Gefährlich: 18.4., 21 Uhr, im Turmzimmer, 19,98 Euro

Verlosung: Jolle-Tickets zu gewinnen!

MOPOP verlost 1 x 2 Tickets für das Konzert. Wer gewinnen will, schickt bis 16.4., 18 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff „Jolle“ an [email protected] und beantwortet folgende Frage: Wie heißt das Label, bei dem Jolle gesignt ist?

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