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Hamburger Punkband Montreal feiert Jubiläum: „Wir haben uns weit aus dem Fenster gelehnt …“

Max Power (l.), Hirsch und Yonas: Die Mitglieder der Hamburger Punkband Montreal.
Max Power (l.), Hirsch und Yonas sind seit 20 Jahren als Montreal unterwegs. Ihr Jubiläum feiern die Punker in der Markthalle in Hamburg.
Foto: Ania Sudbin

Seit 20 Jahren ziehen drei Jungs aus Schwarzenbek bei Hamburg als Punkband Montreal durch das Land. Ihren Geburtstag feiern Yonas (Gesang, Gitarre), Max Power (Schlagzeug) und Hirsch (Bass, Gesang) mit zwei Konzerten in der Markthalle in Hamburg. Beide ausverkauft. Im Gespräch mit MOPOP blickt Hirsch auf die Bandgeschichte und die Corona-Zeit zurück, spricht über den Tod eines engen Freundes – und wird am Ende ziemlich überrascht.

MOPOP: Mal ehrlich: Macht das Touren nach 20 Jahren immer noch Spaß?

Hirsch: Ja, mehr denn je. Die ersten zehn Jahre haben wir ein bisschen unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt. Jetzt, wo Leute kommen, müsste man lügen, wenn man sagt, dass einem das nicht gefällt. Wenn Leute die Musik gut finden, die wir machen, ist das schon ein schönes Gefühl. Aber wir haben nach wie vor auch bei kleinen Konzerten immer sehr viel Spaß.

Hirsch von Montreal: „Wenn Leute unsere Musik gut finden, ist das ein schönes Gefühl“

Direkt zum Start eurer Karriere wart ihr mit großen Bands wie der Bloodhound Gang unterwegs.

Das waren 4000 bis 6000 Leute teilweise. Sehr hilfreich, weil wir die Angst vor dem riesigen Publikum verloren haben. Auf Festivals wie dem „Hurricane“ steht man auch vor 20.000 Leuten, da hilft es sehr, keine flatternden Knie zu haben.

Das Cover des 2024 erscheinenden Montreal-Albums „Am Achteck nichts Neues“.
Das neue Montreal-Album „Am Achteck nichts Neues“ erscheint 2024. Foto: Montreal.

Ihr spielt jetzt zwei ausverkaufte Konzerte in der Markthalle. Was bietet ihr euren Fans da?

Wir haben uns weit aus dem Fenster gelehnt, als wir sagten, dass wir am ersten Abend die ersten zehn Jahre spielen und am zweiten Abend die zweiten zehn Jahre. Jetzt haben wir gemerkt, dass wir auf einmal 56, 57 Lieder im Repertoire haben müssen. Es wird auf jeden Fall viele Lieder geben, die wir lange nicht mehr gespielt haben. Ein paar Überraschungs-Gäste sind auch dabei. Ich glaube, es werden sehr runde Abende.

Wir sind uns schon in der Schule über den Weg gelaufen, ihr habt bei uns zwei Konzerte gespielt. Würdet ihr so etwas heute immer noch machen?

Das war 2007 und 2009 in Harsefeld, ich kann mich noch erinnern. Damals war es
leichter, weil es eine viel kleinere Produktion war. Wenn sich das ergibt,
machen wir immer noch so kleine Sachen, aber das hängt immer von den äußeren
Faktoren ab. Das macht letztlich auch nicht jede Schule mit.

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Zwischen eurer 15-Jahre-Show und jetzt liegt eine Pandemie. Wie habt ihr es da durchgeschafft?

Nach dem 15-Jahre-Konzert hatten wir schon einen groben Plan, was in den nächsten fünf Jahren passieren soll. Dann kam die Pandemie und hat alles umgeworfen. Ohne hätten wir das nächste Album („Am Achteck nichts Neues, erscheint am 12. April 2024, Anm. d. Red.) sicherlich schneller gemacht. Wir haben die Zeit als Chance genutzt und zum Beispiel mit als erste ein Streaming-Konzert gemacht, was sehr gut angenommen wurde. Zudem haben wir eine Cover-EP und ein Best-Of rausgebracht. Und als es wieder irgendwie ging, haben wir sofort wieder gespielt – auch wenn teilweise unter absurden Auflagen und Bedingungen: Die Leute hatten Bock und waren sehr dankbar, dass endlich wieder etwas stattfindet. Für uns war die Zeit also nicht ganz so schlimm wie sicherlich für viele andere.

Yonas, Max Power und Hirsch von Montreal live beim Autokultur-Konzert auf dem Schützenplatz Hannover. (Archivbild)
Die Pandemie konnte Montreal nicht stoppen: 2020 spielte die Band Autokino-Konzerte. (Archivbild) Foto: IMAGO / Future Image

Apropos neues Album: Was inspiriert euch beim Songwriting?

Die beste Inspiration ist das ganz normale Leben. Wir haben uns nicht auf ein Thema festgebissen, sondern sind bemüht, da immer Neues zu finden – klar kommen auch klassische Themen wie Beziehungen oder der Tod bei uns vor, aber dann wir versuchen wir das mit originellen Blickwinkeln zu machen.

20 Jahre Montreal: Das wünscht sich Bassist Hirsch für die Zukunft

Ein Lied handelt vom Tod eines befreundeten Musikers.

Genau, es gibt einen Song über Blubbi von der Sondaschule. Als er vor zweieinhalb Jahren plötzlich erkrankt und sehr schnell verstorben ist, war das für uns alle total heftig. Wir waren auf der sehr bewegenden Trauerfeier im Ruhrgebiet und haben das an dem Tag erlebte im Lied „Straßen von Oberhausen“ vertont.

Wer Geburtstag hat, darf sich was wünschen: Was wünscht du dir für die Montreal-Zukunft?

Wir sind jetzt schon auf dem Level, das wir sehr okay finden. In Städten wie Köln, Frankfurt, Hannover, Hamburg oder Berlin funktionieren wir gut, wenn sich das auch noch auf kleinere Städte übertragen würde, hätten wir auch nichts dagegen. Man kann als Band unseres Formats froh sein, wenn die Leute dranbleiben und nicht rauswachsen. Und solange sie weiterhin auf unsere Konzerte kommen, spielen wir auch gern weiter.

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Wir haben auch ein paar Fans gefragt, was sie sich von euch wünschen: einen Song mit den Broilers.

Ach, guck! Das müsste man vermutlich die Broilers mal fragen, denn der Impuls geht bei sowas in der Regel von der größeren Band aus. Wir kennen die auch schon lange, aber die sind ja super schnell durch die Decke gegangen. Klar, wenn Sammy anruft und sagt, „Hier, Hirsch, lass‘ uns mal ein Lied machen“, wird man sicherlich etwas finden.

Jetzt gewinnen! Die allerletzten Tickets für das ausverkaufte Montreal-Jubiläum in Hamburg

MOPOP verlost für die schon längst ausverkauften Montreal-Konzerte in der Markthalle am 22. und 23. Dezember jeweils 1×2 Tickets. Dafür einfach eine Mail mit dem Betreff „Montreal“ und dem Wunschtermin an [email protected] senden und folgende Frage beantworten: Den wievielten Geburtstag feiert die Band Montreal auf ihrer aktuellen Tour?

Teilnahmeschluss: 20. Dezember, 13 Uhr.

Veranstalter des Gewinnspiels ist die Morgenpost Verlag GmbH. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert. Diese AGB finden Sie hier.

20 Jahre Montreal: 22. und 23.12., ab 19 Uhr, Markthalle Hamburg, ausverkauft.

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