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Die große, bunte „Dockville“-Party: 60.000 Menschen feiern in Hamburg

Drei lächelnde Frauen auf dem Campingplatz des Festivals
Luisa, Lena und Doreen (von links) reisen jedes Jahr aus Mannheim zum „Dockville“. Eines ihrer musikalischen Highlights: die Norwegerin Girl In Red
Foto: Sebastian Madej

Musik, Party, beste Laune – und viel Glitzer: Knapp 60.000 Menschen tanzen und feiern dieses Wochenende beim „MS Dockville“-Festival in Wilhelmsburg. 10.000 von ihnen zelten auf dem Festival-eigenen Campingplatz – und trotzen dabei auch dem Schlamm.

Schon in der Bahn in Richtung Wilhelmsburg herrscht Freitagnachmittag Festival-Stimmung: „Mach mir noch ein bisschen Glitzer drauf“, sagt eine junge, schon ziemlich glitzernde Frau zu ihrem Kumpel. Ist gebongt, es wird kräftig nachgeglitzert. Auf dem Weg vom Bahnhof in Richtung „Dockville“-Gelände überall vollgepackte Menschen: Campingrucksäcke, Stühle, Zelte, Getränke – alles dabei. Verschwitzte, aber glückliche Gesichter, vorfreudige Partystimmung, Musik aus Smartphone-Lautsprechern, ein junges Mädchen verschenkt Eis aus einer Großpackung an Wildfremde. Dankbarkeit, Umarmungen.

Die drei Menschen auf dem Gelände, sie haben einen Einhornluftballon dabeiFoto: Sebastian Madej
Chantal, Jason und Chiara (von links) aus Hamburg kommen seit 2016 immer wieder zum „Dockville“. Sie lieben das besondere Flair mit vielen Kunstwerken auf dem Gelände – und natürlich das vielfältige Musikprogramm.

Ein junger Mann zieht die Gummistiefel aus und schlüpft in die Sneakers, viel zu warm, gefühlte 30 Grad. Die Stiefel dabei zu haben, ist trotzdem keine schlechte Idee. Matsch und Festivals – das gehört dieses Jahr ja wieder zwangsläufig zusammen, spätestens, seitdem kürzlich in Wacken die Metal-Heads im Erdschlamm versunken sind. Kurz sah es so aus, als bliebe das „MS Dockville“ in Wilhelmsburg davon komplett verschont. War dann doch nichts: Am Donnerstag – Anreisetag für die ersten Dockville-Camper:innen – schüttete es auch in Hamburg wieder ordentlich.

„MS Dockville“: Bis Sonntag in Wilhelmsburg

Keine Idealbedingungen zum Zelte aufbauen, auch wenn die Festivalcrew eine Sonderschicht geschoben und jede Menge Füllmaterial auf dem Gelände verteilt hat, wie Eike Eberhardt vom Orga-Team erzählt. „Wir wurden schon etwas überrascht vom Wetter, aber waren gut vorbereitet“, sagt er. Die „Wacken“-Bilder hätten Sensibilität geschaffen – bei Crew wie Besucher:innen.

Die beiden stehen auf feuchter Erde auf dem Campingplatz und lächelnFoto: Sebastian Madej
Kim und Toni aus Hamburg sind zum ersten Mal beim „Dockville“. Sie freuen sich unter anderem auf OG Keemo.

Ein bisschen matschig ist der Campingplatz am Freitagnachmittag noch, den Spaß lässt sich niemand verderben: „Augen zu und durch“, sagt die 19-jährige Kim aus Hamburg und lacht. Sie ist zum ersten Mal beim „Dockville“. „Ich habe bisher nur Gutes über das Festival gehört“, sagt sie voller Vorfreude auf die große, bunte Party.

160 Acts treten in diesem Jahr beim Festival auf

Zu dieser bunten Party trägt neben einer feinen Line-up-Mischung aus Indie, Pop, HipHop und Elektro (insgesamt treten knapp 160 Acts auf) auch die ganz besondere Atmosphäre bei, die das „Dockville“ Jahr für Jahr umstrahlt: Neben den Hauptbühnen (die beiden größten heißen Vor- und Großschot) gibt’s die kleinen, in buntes Licht getauchten Tanz- und Partyspots zwischen Bäumen oder die „Klüse“, ganz nah dran am Industriecharme des Hafens, wo auch zu sehr später Stunde noch hämmernder Elektro läuft.

Und dann sind da natürlich die Menschen, die dieses Festival so besonders machen: Viele in bunten Outfits, mit kreativen Schildern und liebevoll gestalteten, leuchtenden „Tanzstäben“ in den Händen, mit Glitzer und Schminke im Gesicht und bester Laune.

Mann von hinten fotografiert auf der Bühne, man sieht das Publikum, das ihn ansiehtFoto: Sebastian Madej
Der Hamburger Indie-Pop-Newcomer Berq zog schon am Freitagnachmittag mit seiner markanten Stimme die Besucher:innen in Scharen an.

Das friedliche, sehr diverse Publikum ist ein wichtiger Grund, weshalb Luisa, Lena und Doreen aus Mannheim immer wieder zum „Dockville“ nach Hamburg kommen. „Auf keinem anderen Festival sind die Menschen so angenehm wie hier“, schwärmt Luisa, die zum siebten Mal da ist. „Die Menschen bewerten dich hier nicht nach deinem Aussehen, hier kann jede:r sein, wie sie oder er ist.“

Die Highlights am Samstag und am Sonntag

Noch bis Sonntagabend gibt’s am Reiherstieg in Wilhelmsburg Livemusik und Party. Erste Highlights werden am Samstag sicherlich der Auftritt von Pop-Durchstarter Dominik Hartz (16 Uhr) und der (live wahnsinning unterhaltsamen!) Indie-Band Blond (18.30 Uhr). Sehnlichst erwartet wird die Show von Girl In Red (22.15 Uhr): Die Norwegerin sollte eigentlich im vergangenen Jahr schon beim „Dockville“ spielen, kurzfristig fiel der Auftritt aufgrund von Problemen bei der Anreise aus. Wer auf eine Mischung aus Post-Punk und Techno steht (oder einfach richtig wild tanzen will), dem sei der Auftritt von Beatfoot (21.30 Uhr) aus Norwegen empfohlen. Rap-Fans sollten sich die Show von Viko63 & Penglord (23.20 Uhr) nicht entgehen lassen.

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Und auch am Sonntag, dem letzten „Dockville“-Tag, stehen noch viele Highlights an: Garantiert sehens- und vor allem hörenswert sind die Shows von Sharktank (16.10 Uhr), Paula Hartmann (17.30 Uhr) und Arlo Parks (18.50 Uhr). Auf der Hauptbühne macht ab 20.20 Uhr Danger Dan den Deckel drauf – wer dann noch nicht genug hat, der sollte sich unbedingt entweder den unterhaltsamen Italo-Schlager von Roy Bianco & Die Abbruzanti Boys (21 Uhr) oder die Rap-Show von OG Keemo (21.30 Uhr) geben.

Für beide Tage gibt’s noch Karten – entweder als Kombi-Ticket (129 Euro) oder als Tagesticket (Samstag: 89 Euro, Sonntag: 74 Euro). Komplettes Line-up und Ticketshop: msdockville.de

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