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Sido rechnet mit Vater ab: Gefühl von „wertlos sein“

Rapper Sido hätte in der Kindheit gerne ein männliches Vorbild gehabt.
Rapper Sido hätte in der Kindheit gerne ein männliches Vorbild gehabt.
Foto: Vitali Gelwich/dpa

Sido ist ohne Vater aufgewachsen. Noch heute hat dies großen Einfluss auf das Leben des Deutschrappers. Besonders in der Pandemie wurden alte Wunden wieder aufgerissen.

Ohne Vater aufzuwachsen beeinflusst das Leben von Deutschrapper Sido bis heute. „Vor zwei Jahren hätte ich noch gesagt, ich bin glücklich, mir geht’s gut, ich brauche meinen Vater nicht, meine Mutter war immer da“, sagte der 41-Jährige im Interview.

Sido fehlte als Kind ein männliches Vorbild

Mittlerweile sei ihm allerdings klar: „Dadurch, dass er nicht da war, war er einer der ersten Menschen, die in meinem Kopf geschrieben haben: ‚Ich bin es nicht wert, dass mein Vater mich zu meinem Geburtstag anruft‘“, sagt Sido. „Ich bin es meinem Vater nicht mal wert, dass er mal anruft und fragt ‚Wie geht es dir?‘“

Mit dem Gefühl von „wertlos sein“ habe er sein Leben immer gelebt. „Da kommt das auch her, dass ich heute mit Erfolgen nicht richtig zufrieden sein kann“, sagt Sido. Eine Sache, die ihm auch immer gefehlt habe, sei ein männliches Vorbild. „Was ist ein Mann? Wie muss ein Mann sein?“, habe er sich immer gefragt. „Ich wusste nur, so wie mein Vater ist es nicht, einer der nicht da ist, so sollte das nicht sein“, sagt der Rapper.

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Besonders die vergangenen beiden Jahre empfand Sido als sehr hart. „Dieses Loch, was Corona in unser Leben gerissen hat, und die Zeit, die wir unfreiwillig hatten, uns mit uns selbst auseinanderzusetzen“, sagt er. „Dann kamen die Geister, die man die ganze Zeit mit Arbeit und sonst was verstecken konnte.“ Sido stürzte sich in exzessiven Drogenkonsum. „Es ist sehr ausgeschweift, meine Ex-Frau hat mich dann in eine Klinik gefahren“, sagt Sido.

Mittlerweile hat der Rapper den Drogenentzug und eine Therapie hinter sich gebracht. Ein heiles Leben wünsche er sich dennoch nicht. „Ich will auch die ganze Scheiße, die ich erlebt habe, nicht missen. Irgendwie gehört das dazu. Ich habe es überwunden, was mich auch stolz macht“, sagt er. Gerade auch auf seiner Suche nach Männlichkeit bestärke ihn das sehr. „Sich das alles einzugestehen, das gehört für mich auch zur Definition von Männlichkeit dazu.“ (dpa/mp)

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