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Pantera in Hamburg: „Absage wäre vertretbar“

Phil Anselmo ist für rechte Entgleisungen in der Vergangenheit bekannt.
Phil Anselmo ist für rechte Entgleisungen in der Vergangenheit bekannt.
Foto: imago/Ismael Rosas/Eyepixx Group

Nach Festival-Streichung: Grüne äußern sich zur Solo-Show der Band

Die beiden Shows bei den süddeutschen Zwillingsfestivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ der US-amerikanischen Groove-Metal-Band Pantera („Cowboys From Hell“, „Walk“) wurden wegen der rechten Entgleisungen des Leadsängers Phil Anselmo nach herber öffentlicher Kritik und Diskussion wieder vom Line-up gestrichen (MOPOP berichtete). Nun wurde auch noch eine Solo-Show in Wien gecancelt und es stellt sich die Frage: Was ist eigentlich mit Panteras Hamburg-Konzert am 21. Juni in der Edel-Optics.de-Arena?

Pantera bei einem Gig Ende 2022 in Mexiko. Foto: imago/Ismael Rosas/Eyepixx Group

Phil Anselmo hatte sich 2016 bei einem Konzert auf einer Bühne mit „White Power“ geäußert und den Hitlergruß gezeigt – Videoaufnahmen davon gibt es auch immer noch bei YouTube zu sehen. Anselmo entschuldigte sich später dafür. Kritik hatte es aber auch mit Blick auf den Veranstaltungsort gegeben: „Rock im Park“ findet nämlich in Nürnberg auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände statt. „Dass die Band ihre Reunion ausgerechnet 2023 plant und diese auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände feiern will, überschreitet deutlich die Grenze des Tragbaren“, merkten die Nürnberger Grünen in der „Rheinischen Post“ an.

Pantera: Wien-Konzert wurde auch abgesagt

Einige Tage nach der Streichung vom Line-up der Festivals verkündete auch die Agentur „Mind Over Matter Music“ für die Solo-Show der Band am 31. Mai im Wiener Gasometer, dass sie nicht stattfinden wird. Gründe wurden nicht genannt, es hieß lediglich, das Konzert werde abgesagt und die Tickets könnten zurückgegeben werden.

Die faschistoiden Gesten und Parolen des Pantera-Frontmanns haben zu Recht massiven Protest hervorgerufen. Eine Absage des Pantera-Konzerts wäre vor diesem Hintergrund, ähnlich wie bei ,Rock im Park‘, auch in Hamburg vertretbar. Letztlich liegt es in der Verantwortung des Veranstalters (…).

René Gögge, kulturpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Hamburg

Und nun stellt sich die Frage, was aus dem Rest der Tour – und somit auch aus dem ausverkauften Hamburg-Konzert am 21. Juni in der Harburger Edel-Optics.de-Arena – wird. Der Tourveranstalter „Dreamhaus“, der auch „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ veranstaltet,  hat sich nach mehrfacher MOPOP-Nachfrage dazu nicht geäußert. René Gögge hingegen, der kulturpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Hamburg, meldete sich zu Wort: „Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit spalten unsere Gesellschaft. Kultur hat eine verbindende Kraft, die viel zum Zusammenhalt beiträgt. Kulturschaffende haben daher auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Die faschistoiden Gesten und Parolen des Pantera-Frontmanns haben zu Recht massiven Protest hervorgerufen“, sagte er. „Eine Absage des Pantera-Konzerts wäre vor diesem Hintergrund, ähnlich wie bei ,Rock im Park‘, auch in Hamburg vertretbar. Letztlich liegt es in der Verantwortung des Veranstalters, zu bewerten, ob die Distanzierung des Musikers von seinen unerträglichen Gesten in der Vergangenheit glaubwürdig und ausreichend ist.“ Bleibt abzuwarten, ob sich da noch etwas tut.

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