Streamingdienste wie Amazon Music, Deezer, Spotify oder Apple Music haben die analoge Musik längst überholt – und die Art und Weise, wie wir Musik hören, stark verändert. Ein Forschungsteam mit Beteiligung aus Hamburg hat sich die Frage gestellt, wie viel Geld Kund:innen neben dem Streaming-Abo eigentlich noch für Musik ausgeben.
Mehr als die Hälfte der Deutschen hat 2023 einen Streamingdienst genutzt, um Musik zu hören – und dabei gestreamt, was das Zeug hält. 213 Milliarden Streams hat das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment gemessen. Den Künstler:innen bleibt davon nur wenig: Spotify zum Beispiel soll ihnen nur rund 0,004 US-Dollar pro Stream eines Songs zahlen – und das seit neuestem auch erst, wenn es pro Jahr mindestens 1000 Streams gibt. Ansonsten bleibt die Kasse leer.
Hamburger Studie: Wer für Musik-Streaming zahlt, geht öfter auf Konzerte
Janis Denk, Michel Clement und Michael Kandziora von der Universität Hamburg, Rouven Seifert (Universität Rostock) und Janek Meyn (Start-up AIDAR) wollten herausfinden, wie Streaming-Dienste beeinflussen, wie viel Geld Nutzer:innen noch für Musik ausgeben.
Die Forscher stellten dabei fest: Wer ein Bezahl-Abo bei Spotify und Co. nutzt, sei auch eher bereit, mehr und öfter Geld für Konzerte auszugeben. Eine Kündigung lasse die Nachfrage und die Zahlungsbereitschaft dagegen sinken.
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Auf Käufe von Alben hat das Streamen der Studie zufolge keinen Einfluss – weder in analoger noch in digitaler Form. Es könnte also sein, dass live gespielte und erlebte Musik eine sinnvolle Ergänzung darstelle, mutmaßten die Forscher. Für Käufe seien Streaming-Kund:innen aber die falsche Zielgruppe.
Das Fazit der Studie: Künstler:innen sollten ihre Profile stets mit aktuellen Konzerthinweisen versehen. Und die Streaming-Dienste selbst könnten ihre Maßnahmen mit einem einfachen Schritt maximieren: Sie könnten kostenlose Varianten einfach ganz streichen.