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Ein Drittel der Einnahmen weg: Schlamm kostet die Wacken-Macher Millionen

Schlammwüste beim Wacken Open Air.
Schlammwüste beim Wacken Open Air.
Foto: dpa

Das anfangs miese Wetter kommt die Macher des Heavy-Metal-Festivals in Wacken teuer zu stehen. Rund sieben Millionen Euro entgehen ihnen, weil etwa 23.500 Besucher Karten nicht nutzen konnten und eine Erstattung bekommen. Für Zehntausende Metalheads folgt die Abreise.

Der Schlamm auf Wackens Wiesen nach viel Regen hat für die Macher des Heavy-Metal-Festivals in Schleswig-Holstein drastische wirtschaftliche Auswirkungen. Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Veranstaltern nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. „Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Samstag vor Abschluss des viertägigen Festivals.

Wegen des schlechten Zustands des Areals durch Schlamm bei der Anreise der Metalfans hatten die Veranstalter am Mittwoch aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85.000 waren letztlich 61.000 Metalfans auf dem Gelände. Wer nicht reinkam, bekommt das Geld jedoch zurückerstattet.

Wacken: Sieben Millionen Euro weniger Einnahmen wegen Schlamm

Die sogenannte Bändchen-Ausgabe des Festivals blieb laut Veranstalter trotz Einlassstopps aber offen. In Summe seien in den vergangenen drei Tagen rund 1500 Menschen noch hineingelassen worden.

Thomas Jensen (l.) und Holger Hübner, Veranstalter des Wacken Open Air. Foto: dpa.
Thomas Jensen (l.) und Holger Hübner, Veranstalter des Wacken Open Air. Foto: dpa.

Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen, sagte Jensen auf Nachfrage. „23.500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Die Tickets haben 299 Euro gekostet. Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro.

Wacken-Macher verlieren ein Drittel der Einnahmen

„Trotz schlechtem Start haben wir dann eine gute Stimmung hinbekommen“, sagte Jensen. Die Metalszene sei nach der Pandemie immer noch ausgehungert. Er blicke optimistisch nach vorne. „Der Ticketpreis ist das geringste Übel.“

Ähnlich äußerte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. „Um Kohle geht’s hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“

Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand – auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl – das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert.

Polizei: „Sicherstes Wacken Open Air“

„Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.

Rund 20.000 Mitarbeitende hat das Festival derzeit. Die Veranstalter betonten die große Hilfsbereitschaft, die ihnen aufgrund der schwierigen Wettersituation von Behörden, den Landwirten und auch vielen Menschen in der Region zuteilwurde. Das Gelände wurde demnach mit 2500 Kubikmetern Holzschnitzel, 500 Kubikmeter Kies und kann 12.500 Quadratmetern Stahlplatten gesichert.

Wacken Open Air: Große Hilfsbereitschaft der Menschen und Behörden

„Dafür sind wir das lauteste, härteste Festival – da muss man eben durch“, sagte Hübner. Knapp 70 Traktorfahrer sind nach Angaben der Veranstalter im Schichtsystem im Einsatz. „Sie fräsen die Spurrillen weg, damit alles wieder abtrocknet“, sagte Jan Struve vom Veranstaltungsteam. Am Sonntag werden Zehntausende Metalfans wieder aus dem Norden abreisen.

Unterdessen haben am Samstag bei besserem Wetter Zehntausende Metalfans weiter gefeiert. Nach Regen schien am Samstagnachmittag die Sonne. Vor den Hauptbühnen gab es aber weiter viel Matsch. Erst am Vormittag hatte es abermals einen kräftigen Schauer gegeben. Gegen 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag endeten die letzten Konzerte.

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Bereits am Freitagabend hatte es mit dem Auftritt von Iron Maiden einen musikalischen Höhepunkt gegeben. Zehntausende Metalheads, wie die Metalfans sich nennen, feierten die britische Band. Immer wieder ließen sich Fans beim „Crowdsurfing“ von der Menge über die Köpfe der Menschen hinwegtragen. Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson dankte den Veranstaltern. Eine Menge Leute hätten abgesagt, sagte er mit Blick auf die Wetterkapriolen mit viel Regen und Schlamm auf dem Gelände. „Wacken, you made it.“ („Wacken, ihr habt es geschafft.“) (dpa/mp)

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