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Donots heute zum allerersten Mal auf dem „Wacken Open Air“: „Mit Gummistiefeln lässt sich nochmal besser Hintern treten!“

Die Donots spielen heute zum allerersten Mal auf dem „Wacken Open Air“ - wir haben mit Frontmann Ingo Knollmann (46, vorne) darüber ausführlich vorab gesprochen. Das Konzert wird übrigens auch im Stream übertragen!
Die Donots spielen heute zum allerersten Mal auf dem „Wacken Open Air“ - wir haben mit Frontmann Ingo Knollmann (46, vorne) darüber ausführlich vorab gesprochen. Das Konzert wird übrigens auch im Stream übertragen!
Foto: Danny Kötter

Santiano, Höhner, Mambo Kurt und Thomas Jensens alte Liebe, der Punkrock. Das „Wacken Open Air“ ist bekannt dafür, dass es immer wieder Gäste einlädt, die man nicht sofort im Line-up erwartet. In diesem Jahr sind es etwa die Punkrocker Donots – sie spielen heute Abend, den Auftritt gibt’s auch im Stream. MOPOP hat mit Frontmann Ingo Knollmann (46) vorab – ganz unabhängig von dem ganzen Matsch – über die Aufregung, den besonderen Spirit des Festivals und ihre allerliebste Metal-Traum-Kollabo gesprochen.

MOPOP: Ist man eigentlich aufgeregter, wenn man das allererste Mal auf einem Festival spielt?

Ingo: „Aufgeregt“ ist vielleicht das falsche Wort. „Gespannt“ trifft es wahrscheinlich eher, besonders wenn man ein Festival spielt, bei dem man stilistisch nicht unbedingt dem Gros des Line-ups entspricht. Aber wir nehmen eh jede Show mit dem gleichem Sportsgeist, egal ob wir ein Festival zum ersten Mal spielen oder quasi schon zum Inventar eines Open-Airs gehören: Das muss heute das beste Konzert aller Zeiten werden! Wacken wird demnach mindestens der beste Donots-Auftritt ever! (lacht)

Hat man vor dem größten Heavy-Metal-Festival der Welt Respekt?

Ich sehe das wirklich immer als eine Herausforderung, nochmal mal mehr aus mir, uns und dem Publikum herauszukitzeln. Wenn man nicht weiß, was man zu erwarten hat, dann muss der Kontrollfreak von Welt schon alles dafür tun, damit die Dinge zu seinen Gunsten laufen. Soll heißen: Mit Gummistiefeln lässt sich nochmal besser Hintern treten, Wacken!

Habt ihr vor irgendetwas dort richtig Schiss?

Wenn man so an eine Show herangeht, hat man, glaube ich, schon verloren. Mich würde das, glaube ich, eher noch anspornen, mehr „Asitüde“ an den Tag zu legen. Von wegen: Na wartet, euch kriege ich auch noch! Und wenn das nicht klappt, dann würde ich gern so viele Leute wie möglich mit unserem Auftritt anpissen. Das Schlimmste, was einer Punkrock-Show passieren könnte, wäre, dass nix passiert – weder positiv noch negativ. Ekstase geht in beide Richtungen und das ist gut so!

Grübelst du vorher, ob du das Metal-Publikum anders abholen musst?

Wir hatten mal überlegt, ob wir uns noch ein paar Gäste einladen, weil wir früher ja auch schon mit Rock’n’Rolf Kasparek von Running Wild zusammengearbeitet oder Cover von Warlock, Twisted Sister oder Sodom gespielt haben. Dann haben wir aber gedacht: Nee, Moment mal! Wir sind jetzt fast drei Dekaden dabei – da sollen die Leute da draußen auch wirklich das kriegen, was eine Donots-Show ausmacht. Da gibt es keine Sonderbehandlung. Backenfutter is the new Wackenfutter!

Auf dem „Hurricane“ haben die Donots dieses Jahr alles abgerissen. Foto: Sebastian Madej

Passt ihr eure Setlist auf besondere Weise an?

Nein, tun wir eigentlich nicht. Live ballern wir eh mehr als auf Platte – das sollte auch so vortrefflich funktionieren!

Du kennst das Festival ja schon als Moderator. Was macht es aus deiner Sicht so besonders?

Ich muss wirklich sagen, dass der Moderationsjob im vergangenen Jahr zu den tollsten Festivalerfahrungen der letzten 30 Jahre gehört hat. Und das ist jetzt auch nicht einfach nur so dahergesagt. Das Wacken und die Wacken-People habe ich so sehr in mein Sportgitarren-Herz geschlossen. Ich bin selten auf einem Open-Air gewesen, welches sich wirklich anfühlt wie eine Community: Jeder teilt das Bier auf dem Holy Ground mit dem Nachbarn, alle lächeln, haben eine spitzen Zeit, hören wirklich zu, feiern ab, lassen sich von Newcomern wie alten Helden begeistern und an jeder Ecke ist alles mit tollen Ideen aufgeladen. Wacken ist wirklich eine Erfahrung, die man vor Ort machen muss. Die Atmosphäre ist absolut einmalig!

Die Festival-Gründer Holger und Thomas haben einen positiven Knall, oder?

Ich mag es einfach sehr, wenn Menschen für etwas brennen und auch nach Jahren versuchen, immer ein nächstes Level zu erreichen. Ich glaube, es wäre ein Leichtes für die beiden, satt und behäbig zu werden, auf hohem Niveau die Flügel hängen und sich nur noch abfeiern zu lassen. Aber das ist, glaube ich, am Ende auch das Geheimnis des Wacken-Erfolges: Hier brennen nicht nur die Chefs immer noch und immer mehr für die Sache, sondern einfach alle Beteiligten.

Wenn ihr euch aussuchen könntet, bei wem ihr aus dem diesjährigen Line-up Gast auf der Bühne sein könntet: Wer wäre das?

Ich bin viel zu ehrfürchtig vor Metal, als dass ich mir da irgendwas anmaßen würde. Klaro: Mit Bruce Dickinson von Iron Maiden wär’s schon eine perfekte Zeit, glaube ich. Aber ey: Unsere Buddys von Heaven Shall Burn und Kreator sind ja auch noch am Start! Mit denen Bier zu trinken, würde mir schon völlig ausreichen!

Was wollt ihr neben eurem eigenen Auftritt und dem Matsch dieses Jahr alles in Wacken erleben?

Wir haben uns schon mit ein paar Bands wie Ghostkid verabredet, hinterher Maiden gemeinsam anzuschauen. Ansonsten will ich gern Dying Fetus und Deicide sehen – und wenn’s klappt, dann auch Dust Bolt, die ich für eine der besten neuen Thrash-Combos Deutschlands halte. Wird aber alles schon ordentlich eng werden, weil unser Promo-Zeitplan mehr als sportlich ist. Toll wäre es auch, meine Moderations-Crew aus dem vergangenen Jahr mal wieder zu besuchen … So oder so wird’s eine gute Zeit: „Rain or shine“ halt!

Und jetzt kurz noch mal träumen: Mit welcher Band aus dem Metal-Genre würdet ihr am allerliebsten eine Kollabo machen, wenn ihr einen Wunsch frei hättet?

Metallica gehören zu meinen Lieblingsbands aller Zeiten. Das wäre unfassbar. Ansonsten wäre ich aber auch schon zufrieden, wenn Tom Araya von Slayer einmal „Death!“ auf einem Song von uns bellen würde … (lacht)

Die Donots treten heute um 19 Uhr (wenn der Timetable eingehalten wird) auf der „Louder Stage“ auf. Für alle Daheimgebliebenen: Die Show wird auch kostenlos unter magentamusik.de übertragen.

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