
Ausstellung Marcus und Liam Tanzen erschaffen Wandminiaturen
Die Hamburger Familie Tanzen (ja, so heißen die wirklich!) ist eine Künstlerfamilie. Von Mama Manuela und Papa Marcus kennt man schon die witzigen Freakheads-Figuren. Marcus und Sohn Liam haben aber auch noch ein anderes Ding zusammen: Für „Small Vandalism“ konstruieren sie realistische Hauswände in Miniaturformat, wie man sie überall in Großstädten finden kann, und bemalen sie mit urbaner Kunst. Nachdem die erste Show im vergangenen Jahr ein voller Erfolg war, stellt die Urbanshit Gallery ab morgen (15.10.) 21 neue Werke aus, die man natürlich auch kaufen kann.

Beim Vater-Sohn-Gespann sieht die Arbeitsteilung wie folgt aus: Marcus Tanzen, der von Beruf Architekt ist, baut die urbanen Mini-Häuserwände und Liam Tanzen, dessen Leidenschaft schon immer das Malen war und der mittlerweile Illustration studiert, fügt die Streetart- und Graffiti-Elemente hinzu.
Die „Small Vandalsim“-Kunstwerke sind nicht von irgendwo kopiert
Ganz wichtig: Die Kunstwerk-Wände sind nicht von irgendwo kopiert: „Natürlich sind die von irgendwas inspiriert. Aber es sind nicht die Wände, die es genau da und dort zu sehen gibt“, erzählt Liam Tanzen im Interview mit seiner Galerie. „Das sind immer eher Hommagen und kleine Verweise, aber vor allem fiktive, von uns erdachte Elemente. Sowohl in der Welt, die die Wände abbilden, als auch in der Welt, die ich mir mit irgendwelchen Namen und Graffiti-Crews aufbaue.“ Dennoch sind die Wände hyperrealistische, bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Miniaturen, die täuschend echt aussehen.
Das sind immer eher Hommagen und kleine Verweise, aber vor allem fiktive, von uns erdachte Elemente. Sowohl in der Welt, die die Wände abbilden, als auch in der Welt, die ich mir mit irgendwelchen Namen und Graffiti-Crews aufbaue.
Liam Tanzen über „Small Vandalism“
Als Material verwendet Marcus Tanzen etwa einfache Graupappe, Kunststoff, Plexiglas, Metall- und Kabelreste. Die zerlegt er dann, fügt sie neu zusammen, klebt sie an und verleiht ihnen dann auch den typisch schmutzigen und „alten“ Großstadt-Charme. Liam Tanzen verwendet für seine Streetart Alkoholmarker und Fineliner. Für die Tags und Schriftzüge verwendet er etwa Begriffe aus dem Rap, die Kenner der Subkultur erkennen können. Ein Name, der bei ihm immer wieder an den Wänden auftaucht, ist „Ankh“. So heißt der Fluss in Terry Pratchetts „Scheibenwelt“-Romanen, die er in seiner Jugend gelesen hat: „Der Fluss ist das Dreckigste und Urbanste, was man sich vorstellen kann“, erzählt er.

„Small Vandalism“-Ausstellung in der Urbanshit Gallery (Breite Straße 56): Vernissage (15.10., 18-22 Uhr) als 2G-Event; am 16./17., 21./22., 28./29. und 31.10. (jeweils 15-18 Uhr) Zutritt mit Maske; Eintritt frei!
