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30 Jahre Selig: „Hamburg ist das London von Deutschland“

Die Band-Mitglieder von Selig stehen vor einer Betonwand und schauen in die Kamera
Selig feiert 30-jähriges Bestehen, Stephan Eggert (v.l.n.r.), Jan Plewka, Christian Neander und Leo Schmidthals sind erkennbar euphorisiert.
Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Jan Plewka, Sänger der Hamburger Rockband Selig, liebt seine Heimatstadt. Und seine Band: Selig gehen gerade auf große Jubiläums-Tournee.

Es gibt etwas, das die Rockbands Papa Roach, Billy Talent und Selig gemeinsam haben: Sie alle feiern dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Die Hamburger Deutschrocker Selig gehen deshalb auf Tour – zum Start an diesem Freitag in Osnabrück haben sie den neuen Song „Neuanfang“ im Gepäck.

Blickt man anlässlich des Jubiläums auf die Bandgeschichte, wird klar: Diese ist auch eine Geschichte über den Wandel des Musikmarktes.

Selig entstand in einer Kneipe auf St. Pauli – vor 30 Jahren

Selig gründete sich 1993 in Hamburg – in einer Kneipe auf St. Pauli. 1994 erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum. In den 1990er-Jahren war Selig eine der wichtigsten deutschsprachigen Rockbands. Nach einer Pause feiert die Band heute wieder Erfolge.

In der Bandgeschichte klafft eine große Lücke von zehn Jahren, in der die Musiker nach ihrem Senkrechtstart in den 90ern mit den Alben „Selig“ und „Hier“ sowie der Filmmusik zu „Knockin‘ On Heaven’s Door“»” zunächst einmal zu sich selbst und am Ende auch wieder zueinander fanden. 2008 folgte die Reunion. Das erste Album danach, „Und endlich unendlich“, verkaufte sich mehr als 100.000 Mal.

„Nach der Trennung haben wir gemerkt, dass da noch Glut in der Asche ist“, sagt Selig-Frontmann Jan Plewka. „Wir haben ein halbes Jahr geredet und eine Art ungeschriebenen Vertrag ausgearbeitet. Eine der wichtigsten Formeln ist, dass man die Macken des anderen akzeptiert.“

30 Jahre Selig: Berühmt geworden, „als MTV und Viva aufkamen“

Dennoch war das Wiederzueinanderfinden nicht leicht. „Es war ein schwieriger Prozess, alles aufzuarbeiten“, sagt Gitarrist Christian Neander. „Aber die ersten Gigs waren unglaublich toll.“ Da habe er „zum ersten Mal richtig wahrgenommen, wie schön das ist. Wir sind heute viel bewusster und dankbarer.“ Und Plewka ergänzt: „Wir sind zur gleichen Zeit berühmt geworden, als MTV und Viva aufkamen und als aus Amerika die Grunge-Welle zu uns rüberschwappte. Das war eine Riesenwelle, auf der wir geritten sind, und wir waren von Null auf Hundert sehr berühmt.“

Genau dieser steile Aufstieg war es aber, der die Band Ende der 90er zu Fall brachte: „Diese Reizüberflutung war zu viel für die kleinen Seelen. Davon mussten wir uns tatsächlich zehn Jahre erholen“, sagt Plewka.

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Wie stark sich der Musikmarkt seitdem verändert hat, haben die vier Musiker hautnah erlebt. „Damals hat man dreimal im Jahr ein Video gedreht. Heute musst du jeden Tag einen Dreißigsekünder posten“, sagt Plewka. So ganz kann und will sich die Band nicht mit dem Social-Media-Druck anfreunden. „Wir sind nicht die Instagram-Generation, die sich ständig präsentiert“, sagt Drummer Stephan Eggert. Das müssen sie aber auch gar nicht, denn erfolgreich sind sie auch so. Selig ist eine klassische Live-Band. Oder, wie Sänger Plewka es ausdrückt: „Unsere Essenz sind Live-Shows. Das ist unser Magnet, der uns immer wieder zusammenführt.“

Selig auf großer Jubiläums-Tour – mit Finale im „London von Deutschland“

So war es letztendlich auch das gemeinsame Musizieren, das sie als Band wieder enger zusammenbrachte. „Unser Kitt, der uns zusammenhält, ist, dass wir zusammen Musik machen“, sagt Bassist Lenard „Leo“ Schmidthals. Christian Neander ergänzt: „Beim Live-Spielen merken wir, was wir aneinander haben. Dann schiebt sich alles andere von allein zurecht.“ Plewka ist sich sicher, dass sie „bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus“ als Band bestehen werden. Nach dem Start in Osnabrück touren Selig durch Deutschland und Österreich. Natürlich mit einem großen Finale: Am 14. und 15. Dezember spielen Selig in Hamburg, Karten gibt es auf der Webseite der Band.

„Hamburg ist das London von Deutschland. Die Musikerszene hat hier ihre Essenz. Hamburg war für unsere Art von Band genau richtig. Und es ist die schönste Stadt zum Wegfahren und Wiederkommen“, sagt Jan Plewka über seine Heimat und die von Selig.

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