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Rockerbus, weiße Handschuhe und „ein einziger Ball aus Liebe“: Cari Cari über Hamburg


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Cari Cari aus Wien haben uns ihre besten Hamburg-Geschichten erzählt. Kommenden Sonntag kommen sie wieder in die Stadt! Foto: Andreas Jankwerth

Der neueste heiße Indie-Scheiß Europas! Das österreichische Duo Cari Cari um Drummerin Stephanie Widmer und Gitarrist Alexander Köck – singen tun sie beide – wird als genau das gehandelt. Ihre Songs sind atmosphärisch, psychedelisch, energetisch und sind dazu fähig, einen direkt in eine Filmstimmung hineinzukatapultieren. Behaupten die beiden etwa deswegen, dass sie sich nur gegründet haben, damit Quentin Tarantino ihre Musik in einen seiner legendären Soundtracks aufnimmt? Ihre Songs „White Line Fever“ und „No War“ wurden jedenfalls tatsächlich schon für die Hollywood-Produktionen „Shameless“ und „The Magicians“ verwendet. Weil die beiden so angesagt sind, sind sie eine zeitlang auch exzessiv getourt und haben dabei auch mal einige Monate in Hamburg verbracht. Das Duo, das kommenden Sonntag (22. August) bei „Draußen im Grünen“ auftritt, hat uns von seiner besonderen Beziehung zu Hamburg ausführlich erzählt:

Hamburg ist unsere zweite Heimat im Norden – wir haben sogar mal für ein paar Monate Wien gegen Hamburg als Vollzeit-Heimat getauscht. Das Fazit: Wien und Hamburg sind sowohl in Sachen Schmäh als auch Lebensstil sehr kompatibel. Mit der Hamburg-Zeit verbinden wir viele Freundschaften, aber eben auch die Liebe zur Stadt selbst.

Wir hatten 2019 unseren Durchbruch in Deutschland und wussten, dass wir uns viel Publikum über Live-Konzerte erspielen können. Dementsprechend haben wir im Festivalsommer dieses Jahres jede Gelegenheit genutzt, zu spielen. Der Sommer war ein einziger Höllenritt auf der Autobahn mit mehr als 40 Festivals und ist bandintern deshalb als „Summer Of Madness“ bekannt.

Als Belohnung und zum Runterkommen haben wir uns dann im September 2019 für drei Wochen auf einer kroatischen Insel zurückgezogen. Im Herbst wollten wir ja schon wieder auf Tour gehen. Die Ansage war: Auf gar keinen Fall Shows im September. Definitiv! Also wirklich nicht! Auch nicht, wenn es richtig geil ist!

Nach zwei Wochen kam dann der Anruf von unserem Booker: „Gerade kam eine Anfrage vom Reeperbahn-Festival: Perfekter Slot, perfekte Venue, alles top. Das müssen wir spielen. Ihr liebt Hamburg doch.“ Eine Woche später saßen wir in unserem alten verbeulten Renault Trafic mit knapp 300.000 Kilometern auf der Uhr, den wir ein paar Monate zuvor von einem Klempner mit 210.000 Kilometern gekauft hatten, und ritten die Autobahn von Split nach Hamburg. Teil des Deals war, dass unser Booker uns als Bonus auf drei Nächte im „Park Hyatt“ einlädt: So richtig geil mit Spa und wo der Zimmerservice mit weißen Handschuhen diese silber polierten Servierhauben abnimmt – wie im Film.

Wir haben lange überlegt, was denn unser schönster Hamburg-Moment war. Es gibt so viele Erinnerungen. Die Show im Bahnhof Pauli war die einzige perfekte Show, die wir je gespielt haben und liegt auf Platz 1 unseres Cari-Cari-internen Publikums-Rankings. Das war ein einziger Ball aus Liebe! Oder sind es die Freundschaften, die noch immer halten?

Nein, der schönste Moment war wohl, als wir mit unserem abgerockten, Knapp-300.000-Kilometer-Klempner-Bus um 7 Uhr morgens beim „Park Hyatt“ vorgefahren sind und der einzige freie Parkplatz direkt vorm Hoteleingang war. Der Eingang war gesäumt von „Audi Q7“, „Mercedes SLK“, „Porsche Cayenne“ – und unserem liebevoll verbeultem Rockerbus mit Wiener Kennzeichen. Eingeparkt von einem Concierge, der weiße Handschuhe trug. Dieser Moment war poetisch, hat sich nach Punk und der Essenz Hamburgs angefühlt. Wir können’s kaum erwarten wieder zurückzukommen!

Cari Cari über Hamburg

Neben dem Fakt, dass Cari Cari großartige Musik machen, sind sie auch eine Band, die ihre Stimme erhebt. So kritisierte Alexander Köck bei einem Auftritt beim „Burgenland Festakt“, dass die jungen teilnehmenden Orchestermusiker:innen nur 30 Euro für ihren Auftritt dort bekamen. Das Video und die Diskussion, die er mit dem österreichischen Moderator live vor der Kamera hatte, ging danach durch die Presse:

 

„Draußen im Grünen“: 22.8., 20 Uhr, Tickets ab 23 Euro hier

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