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Tränen und Hoffnung: Culk besingen die Gefühlslage ihrer Generation – und kündigen Hamburg-Konzert an

Die Sängerin und die Musiker sitzen auf dem Boden, auf den mit schwarzer Farbe "Generation Maximum" gesprüht wurde.
Sophie Löw (v. l.), Christoph Kuhn, Johannes Blindhofer und Jakob Herber sind Culk.
Foto: Siluh Records

Beim Reeperbahnfestival zog Sophie Löw noch unter ihrem Solo-Pseudonym Sophia Blenda das Publikum in Bann. Jetzt ist sie wieder mit Band am Start: „Generation Maximum“ heißt das dritte Album von Culk, das am Freitag erscheint. Mit bestechender Lyrik und düsterem Sound vermisst die Wiener Gruppe das aktuelle Elend der Welt. Doch für Optimismus bleibt immer noch Platz.

Gleich zu Beginn der Platte gibt die Band die Grundstimmung für ihre düstere Gegenwartsbeschau vor. „Wer hinsieht wird vor Tränen nicht mehr sehen, wir können nicht nur mehr danebenstehen“, singt Frontfrau Sophie Löw da. „Willkommen in der Hedonie“ heißt der getragene Song, der mit leisen Gitarrentönen, einem harten E-Gitarrenriff und einer Bass-Wolke im Hintergrund auch akustisch eine Endzeitstimmung mit Hoffnungsschimmer aufkommen lässt.

Sophie Löw ist die Sänger von Culk – und von Sophia Blenda

Culk veröffentlichten 2018 mit „Begierde/Scham“ ihre erste Single. Nun legt das Quartett ihr drittes Album vor. Die Band, die aus einer musikinteressierten Freundesgruppe entstand, sticht in der deutschsprachigen Musikszene vor allem mit Löws starken Liedtexten hervor, die die Welt poetisch, aber dennoch klar analysieren.

Albumcover in schwarzeißFoto: Siluh Records
Das Album „Generation Maximum“ erscheint am Freitag.

„Für mich ist das Album so wie ein zeitgenössischer Querschnitt davon, wie es vor allem jungen Menschen gerade geht“, sagt Löw. „Beim ersten Anhören überwiegt vielleicht das Gefühl der Hoffnungslosigkeit“, räumt die 28-Jährige ein. Doch mit dem Benennen von Stimmungen und Problemen will Löw auch für Optimismus sorgen. „Das gibt allein schon Hoffnung: Wenn man das Gefühl hat, wenn man die Musik hört, dann ist man nicht allein damit“, sagt sie.

„Wir sind am Weg uns zu verirren, wir sehen, wie ihr uns seht und weitergeht“, klagt Löw etwa im Song „Generation Maximum“ die älteren Generationen an. Doch die Sängerin und ihre Band erlauben sich nie den völligen Absturz in Depression oder Selbstmitleid. In der Nummer „Ode an die Freude“ fordern sie „ein neues Lied über unausgesprochene Träume“, und an anderer Stelle halten sie fest: „Fliegen kann, wer auch Boden unter den Füßen hat.“

Culk-Konzert: Im Februar 2024 im Hamburger Hafenklang

Auch akustisch wirkt dieses Konzeptalbum wie ein Flug. Mit Gitarren, Keyboard, Bass und Schlagzeug spannen Culk oftmals einen weiten, schwebenden Klangraum auf. Dazwischen sorgen metallische Klänge, verzerrte Gitarren und schnellere Tempi aber auch immer wieder dafür, dass die Musik nicht in die Sentimentalität abgleitet.

Im Dezember, Februar und April tourt die Band vor allem durch Deutschland. „In Deutschland haben wir eigentlich mehr Fans als in Österreich“, sagt Löw noch. Dort sei der Markt für düstere Musik größer. (AL/NR)

Album: „Generation Maximum“ erscheint am freitag (17.11.) via Siluh Records/Cargo
Konzert: 6.2.24, 21 Uhr, Hafenklang, 16,75 Euro

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