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Preise gewonnen, Gitarre zerdeppert: So lief die Verleihung des Hamburger Clubawards

Mann auf der Bühne zertrümmert eine Akustikgitarre
Der Negativpreis „Die zerbrochene Gitarre“ gab’s für die „Verdrängung von kulturellen Orten“. Felix Stockmar hatte die Ehre.
Foto: Kevin Winkler

Diese verflixte 13! Die Clubaward-Gala am Donnerstagabend im Kent-Club war intensiv – trotz oder gerade wegen der aktuellen Situation. Am Ende gab es natürlich dennoch viele strahlende Gesichter, Gewinner:innen, die ihre Discokugel-Pokale unter Applaus in die Höhe reckten. Das „Unglück“ aber war bei dieser 13. Verleihung immer präsent: die drohende Zerstörung von großen Teilen der Hamburger Clublandschaft.

„Die Stadt ist nicht interessiert an Clubs, die neue, unbekannte Acts fördern“, sagte beispielsweise Herrenmagazin-Sänger Deniz Jaspersen bei seiner Laudatio auf den Preisträger in der Kategorie „Newcomerförderung des Jahres“. „Wenn diese Clubs aber erst einmal weg sind, können wir nicht mehr daran teilhaben, wie Stars gemacht werden, sondern nur noch daran, Stars zu gucken. Für eine Stadt, die sich damit brüstet, die Beatles groß gemacht zu haben, ist das eine Schande.“ Großer Jubel.

Der Preis für Newcomerförderung ging an die Astra-Stube

Den Preis überreichte er unter viel Applaus der Astra-Stube – seit Anfang des Jahres ist der Club unter der Sternbrücke Geschichte. Betreiber Daniel Höötmann nahm den Pokal stolz entgegen. „Wir haben den Preis zum gefühlt 15. Mal gewonnen – und das zu Recht“, sagte er und zeigte auf sein Team: „Das ist das letzte Mal, dass die Astra-Stube so zusammen auf der Bühne steht.“ Einer von mehreren bitterschönen Momenten des Abends.

Nur folgerichtig, dass der Negativpreis des Jahres – die „Zerbrochene Gitarre“ – an die generelle „Verdrängung von kulturellen Orten“ ging. Das Instrument wurde live auf der Bühne zertrümmert. Ein Bild für all das, was der Hamburger Clublandschaft drohen könnte?

Molotow-Chef mit starkem Appell: „Erhaltet uns!“

Apropos: Als „Bester Club des Jahres“ wurde das Molotow gekürt. „Wir sollen schon wieder abgerissen werden“, machte Betreiber Andi Schmidt seinem Unglück Luft. Es sei an der Zeit, dass die Stadt sich nicht mehr nur dafür einsetze, was ein Investor wolle, „sondern für das, was wir wollen: Livemusik! Erhaltet uns!“

Fünf Männer auf der Bühne mit zwei TrophäenFoto: Kevin Winkler
Andi Schmidt (M.) und das Team des Molotow wurden gleich zweifach ausgezeichnet.

Auch den Publikumspreis „Lieblingsclub 2023“ räumte das Molotow ab. „Schon wieder wir“, sagte Schmidt diesmal, „aber vielleicht zum letzten Mal. Ich bitte euch alle, euch weiterhin dafür einzusetzen, dass nicht nur das Molotow sondern alle Clubs in Hamburg eine Chance haben.“

Sonderpreis für Mitra Kassai und „Oll Inklusiv“

Zu den weiteren Preisträgern gehört das Birdland in der Kategorie „Konzert des Jahres“ mit der Veranstaltung „Hamburg liest verbrannte Bücher und singt verbrannte Lieder“. Die „Beste Clubnacht des Jahres“ gab’s im Golden Pudel Club (Jamie XX und DJ Koze). In der Kategorie „Festival – Klein, aber fein“ setzte sich die „Millerntor Gallery“ gegen das „Blurred Edges Festival“ und das „Feel.Jazz Festival“ durch. Auch in der Kategorie „Fremdveranstalter des Jahres“ räumte die die „Millerntor Gallery“ ab. Der Nachhaltigkeits-Award ging ans Uebel & Gefährlich, der Ehrenpreis an CrewCrew für ihre wegweisende, feministisch geprägte Sicherheits- und Türpolitik. Den Sonderpreis nahm Mitra Kassai unter lange anhaltendem Applaus für „Oll Inklusiv“ entgegen.

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