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Zeitreise in die Siebziger mit Paolo Nutini

Beim Hamburg-Konzert von Paolo Nutini waren keine Fotografen zugelassen (Archivbild).
Beim Hamburg-Konzert von Paolo Nutini waren keine Fotografen zugelassen (Archivbild).
Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Laurent Gillieron

Der schottische Songwriter überraschte am Freitag im Stadtpark mit musikalischer Experimentierfreude.

Die Show beginnt mit einem Schrei – und auch sonst hat man das Gefühl, man muss diesen Abend ein wenig intensiver erklären. Zumindest, wenn man noch den gutgelaunten Wuschelkopf-Nutini von ca. 2009 im Kopf hat. Der, der kraftvollen Soulpop mit putzigen Texten sang. „Jenny, Don’t Be Hasty“ und so.

Der jedenfalls stand am Freitag nicht auf der Stadtpark-Bühne. Stattdessen begrüßte ein langhaariger, etwas verhuscht wirkender Rocker das Publikum. Eben mit einem Schrei.

Paolo Nutini verpasst seinen Fans Gänsehaut

Die ersten Songs, allesamt vom neuesten Album „Last Night In The Bittersweet“ klingen experimentell, fast krautrockig. Trippige Orgel-Soli, verzerrte Synthie-Sounds, ein eher in sich gekehrter Sänger – fast denkt man, dieses Konzert würde wohl besser wirken, wäre der Bubatz schon legal.

Dann streut der schottisch-italienische Musiker aber doch ein paar ältere Songs mit mehr Schwung ein: „Scream“ etwa sorgt für lauten Jubel. Wenig später weiß Nutini auch mit einem neuen Stück zu überzeugen: Die Ballade „Heart Filled Up“ verpasst allen Anwesenden Gänsehaut. Genauso wie bald darauf „Through The Echoes“. Wirklich schön.

Paolo Nutini hasst seinen Superhit

Zu Beginn des letzten Konzertdrittels seufzt der 36-Jährige ins Mikro: „Diesen Song haben wir sehr lange nicht gespielt, jetzt haben wir wieder damit angefangen. Ich hasse ihn!“ Huch, das war … überraschend ehrlich? Der Song, um den es geht, ist dann ausgerechnet sein Superhit „New Shoes“, den Paolo Nutini und seine Band allerdings bockig in eine lässige Gospel-Rock-Nummer verwandeln.

Wie über allem schwebt auch über diesem Stück heute unverkennbar der Geist der Siebziger. Das klingt vielleicht schräg, ist aber wirklich gut und spannend – wenn auch manche Soli vielleicht einen Hauch kompakter hätten ausfallen können. Und das Publikum geht begeistert mit, obwohl sicher einige Besucher ein etwas anderes Programm erwartet hatten.

Letztlich ist es doch sehr viel besser, wenn sich ein Musiker selbst sucht, findet und neu erfindet. Paolo Nutinis Stadtpark-Show war so auf jeden Fall spannender, als hätte er nur seine Pop-Hits runtergeleiert. Das finden auch die Fans.

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