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Triumph, Tempowechsel und perfekt gestylte Frise: Paul Weller in der Großen Freiheit

Weller am Mikrofon, er singt und spielt Gitarre
Drahtig wie eh und je: Paul Weller (64) beim Konzert in der Großen Freiheit 36
Foto: Fabian Lippke

Sechs Jahre waren seit Wellers letztem Gastspiel in Hamburg vergangen. Kein Wunder, dass gespannte Wiedersehensfreude die Große Freiheit 36 durchwehte. Und es sollte sich lohnen – mit exquisiter Band spielte sich der Modfather ausgiebig durch sein Solo-Werk, abgeschmeckt mit einigen Preziosen von The Style Council und The Jam.

„Heute wird es ein langer Abend“, sagt Weller an einer Stelle seines Sets, zu einem Zeitpunkt, an dem andere Bands schon Richtung Zugabe schielen. Das Publikum in der knackvollen Großen Freiheit 36 dankt es ihm mit Applaus. Man nippt am Bier, zupft sich nochmal das Polohemd mit dem Lorbeerkranz zurecht. Die Band ist schon im nächsten Song, Schlag auf Schlag geht es weiter. Weller is back in town – und alle sind sie gekommen.

Nach sechs Jahren: Paul Weller wieder in Hamburg

Es mag eine Menge passiert sein, seit seinem letzten Konzert in der Hansestadt. Als jedoch das Licht im Saal gedimmt wird, und nach einem vorzüglichen Support-Set der australisch-französischen Maxwell Farrington & Le SuperHomard der Modfather mit Band die Bühne betritt, drahtig wie stets, im weißen T-Shirt und mit perfekt gestylter Frise, ist alles wie gewohnt – und angesichts der letzten Jahre gleich noch ein wenig emotionaler als sonst.

Mit „Cosmic Fringes“ und „I’m Where I Should Be“ ist Weller samt sechsköpfigem Ensemble direkt auf Betriebstemperatur, zieht mit „From The Floorboards Up“ vom Album „As Is Now“ (2005) das Tempo spürbar an, um schon mit den nächsten beiden Songs Richtung 80er abzubiegen. The Style Councils (TSC) „My Ever Changing Moods“ erklingt in einer unfassbar lässigen Version samt schillerndem Saxofon-Einsatz, „Headstart For Happiness“ direkt hinterher.

Neuer Song „Take“ – mit Noel Gallagher komponiert

Lange bleibt er nicht in der Vergangenheit, im Gegenteil: Das eingängige „Take“, zusammen mit Noel Gallagher komponiert, erscheint erst „irgendwann im nächsten Jahr“. Im Anschluss der Besuch in der heimischen „Stanley Road“. „Vor genau 28 Jahren erschienen“, merkt Weller an, der es sonst nicht so mit Zahlen hat, wie er zugibt, und sich für seine absenten Deutschkenntnisse entschuldigt.

Dunkle Bühne, man sieht Weller und weitere MusikerFoto: Fabian Lippke
„Heute wird es ein langer Abend“: Weller und Band in Bestform

Es folgen „Fat Pop“ und „More“, nach „Shout To The Top“, einem weiteren TSC-Klassiker, geht es etwas zurückgenommer in die zweite Konzerthälfte. Wellers Live-Dynamik ist traditionell eigen, das Wechselspiel zwischen Uptempo und leicht zerfranster Bedächtigkeit zuweilen herausfordernd. Überraschend ist das kaum, Weller macht es auf seine Art. Zieht mit „Start!“ den einzigen Klassiker von The Jam an diesem Abend aus dem Köcher – der doch eigentlich ein Beatles-Song ist („Taxman“) – dreht mit dem Übersong „The Changingman“ noch einmal an der Evergreen-Schraube und im Anschluss das Energielevel etwas nach unten, ohne an Spannung zu verlieren.

Triumphale Rückkehr eines ewigen Helden

Womöglich hätte man die Zugaben vom Vorabend im Berliner Huxley’s auch gern in Hamburg gehört. Doch statt „Wild Wood“ und „You Do Something To Me“ steht dem 64-Jährigen der Sinn mehr nach „Rockets“ und „Be  Happy Children“. Weller eben.

Fazit: Triumphale Rückkehr eines ewigen Helden, der doch eigentlich nie weg war. Auf dass es nicht wieder sechs Jahre bis zum Wiedersehen dauern möge.

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