Brauchen Sie eine sichere Bank, was „akustische, hautnahe und handgemachte“ Livemusik betrifft? Ja? Dann sei Ihnen die „Acoustics“-Konzertreihe von Organisator Siebeth Sonne ans Herz gelegt, die schon in vollem Gange ist. Jeden zweiten Mittwoch bis Ende August findet sie statt – nächster Termin: 5. Juli (immer um 18 Uhr geht’s los). Dort spielen jeweils drei Newcomer je 30 Minuten. Im 14. Jahr gibt’s „Acoustics“ jetzt schon (nicht nur in Hamburg, sondern auch in anderen Städten), aber das Motto bleibt das gleiche: „Wir zeigen dir deine neue Lieblingsband. Du musst uns nur vertrauen.“ Und ein anderes Eintrittskonzept gibt’s auch!
Eine Neuerung bei der Konzertreihe ist es in diesem Jahr, dass es die Umzäunung des Lattenplatzes nicht mehr gibt und die Konzerte quasi umsonst erlebt werden können. „Wir wollten schon immer Menschen mit unseren Konzerten zusammenbringen. Das war in den letzten Jahren nicht einfach. Deswegen haben wir uns entschieden, unsere Zäune vor dem Knust abzubauen und unsere Außenkonzerte – bis auf ein paar wenige Ausnahmen – bei freiem Eintritt stattfinden zu lassen“, sagen die Macher:innen des Knusts. „Wir möchten mit dem Lattenplatz ein Ort im Karolinenviertel sein, um Begegnungen zu fördern, und euch die Lust am Musikentdecken wiedergeben, falls ihr sie verloren habt. Das ist unser kultureller Auftrag.“
Deswegen gibt’s ein plietsches Eintrittskonzept: Am Anfang der Konzerte kauft man sich für fünf Euro seinen Getränke-Becher. Man hat die Wahl, ihn mit nach Hause zu nehmen und wieder mitzubringen – wünschenswert wäre es aber natürlich, dass man ihn abgibt und sich beim nächsten Mal einen neuen holt. Denn: Was sind schon fünf Euro für diese starke neue Musik?
Kommenden Mittwoch (5. Juli) spielt etwa dieses Dreier-Gespann auf dem Lattenplatz: Ami Warning, Anna Haus und Mya. Ami Warning wurde schon von der GEMA als beste Nachwuchsmusikerin ausgezeichnet und ist die Tochter der Roots- und Reggae-Legende Wally Warning. Ihre Musik ist zart, ausdrucksstark, weitsichtig und weltumarmend zugleich – und ihre Stimme ein Knaller! Soul, HipHop, Reggae, Pop – in diesem Spannungsfeld ist sie anzusiedeln. Die Berliner Sängerin und Gitarristin Anna Hauss macht lässigen Indierock auf Englisch, der sowohl was für coole Indie-Kids als auch für ältere Rock’n’Roll-Semester etwas ist. Der Dritte im Bunde ist der Musiker Mya. Sein Vokuhila auf dem Foto deutet es schon an – er bewegt sich zwischen „Neue neue deutsche Welle“ (ja, das Genre gibt es auch schon!) und Pop. Sein Hit „Das stimmt doch gar nicht“ handelt von Aufbruchstimmung, aber gleichzeitig auch von Zerstreuung und Prokrastination – und ist damit eine Hymne auf die heutige Zeit.
Bei den Folge-Terminen von „Acoustics“ sehen die Line-ups so aus: Marlo Grosshardt, Mariam.fyi, Lauringer (19.7.), John Kenzie, Pano, Future Franz (2.8.), Clide, Lemony Rug, Hollie Col (16.8.) sowie 2ersitz, Roast Apple und Kitty Solaris (30.8.).
„Acoustics“: bis 30.8. jeden zweiten Mittwoch ab 18 Uhr auf dem Lattenplatz,5 Euro, acousticsconcerts.com