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Albrecht Schrader in der Nochtwache: So weird, so gut!

Der Hamburger Albrecht Schrader hat für alle Komischen die Hymne „So weird, so gut“ geschrieben. Morgen spielt er in der Nochtwache.
Der Hamburger Albrecht Schrader hat für alle Komischen die Hymne „So weird, so gut“ geschrieben. Morgen spielt er in der Nochtwache.
Foto: Dorle Bahlburg

„Als ich noch jung war, galt ich als seltsam. Jetzt bin älter und fühl’ mich seltsam.“ Äh, ja. Das singt der Hamburger Singer/Songwriter, Komponist und Musiker Albrecht Schrader in seinem Song „So weird, so gut“, der sich auf seinem noch ganz neuen Album „Soft“ befindet. Alle Weirdos, Außenseiter:innen, Einzelgänger:innen und Untergrund-Liebhaber:innen haben es eh gecheckt: Das „Komisch“ ist insgeheim das „Normal“. Deswegen: Wie gut, dass Albrecht Schrader immer noch „weird“ ist und auch hoffentlich für immer bleibt.

„Soft“ ist gerade bei Schraders eigenem Label Krokant erschienen.

Als unheimlich begabter Musiker, mit dem man sicher auch über Umkehrungen von Dominantsept-Akkorden oder den Tritonus diskutieren oder Bach-Choräle analysieren könnte, macht er einfach sein Ding: Er war Studio-Keyboarder für etwa Pete Doherty oder die Hamburger Indie-Band Herrenmagazin und komponiert für Theater, Film und Fernsehen. So kam es, dass sein Weg ab 2014 zum „Neo Magazin Royale“ von Jan Böhmermann führte, wo er Songs arrangierte und schrieb – von 2016 bis 2019 leitete er auch zusammen mit Lorenz Rhode das Show-eigene Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld. Als Solokünstler veröffentlicht er regelmäßig Alben – wie etwa „Nichtdestotrotzdem“ (2017) oder „Diese eine Stelle“ (2020). Er kollaboriert auch häufig mit anderen Musiker:innen: Der Song „Marijke Amado“ etwa zusammen mit den Düsseldorf Düsterboys ist das für Fernsehmoderator:innen, was „MfG“ von den Fantastischen Vier für Abkürzungen ist. Ein andächtiger Gesang wie ein Gebet, bei dem man sofort Tränen lachen muss. „Dunja Hayali, Mario Barth, Sabine Christiansen, Bibo und Stefan Raab …“ So herrlich!

Aber nun zurück zum brandneuen Album „Soft“, das vergangenen Freitag erst erschienen ist und das Albrecht Schrader im Alleingang produziert hat, und zur „normalen Weirdness“. Ein Song wie „Donnerstags 8 bis 9“, der vielleicht gar nicht ironisch gemeint ist, macht aus dem wöchentlichen Gang zur Psychotherapie einen angenehmen Spaziergang in den Sonnenuntergang – so klingt jedenfalls das zarte Klavierspiel! Dafür steht Albrecht Schrader aber nun mal: Warum ist der Gang zur Therapie nicht das Normalste der Welt? Der eigene Weg aus der Krise? Das Sprechen über Gefühle? Das eigene „Soft-Sein“ und die Verbindung zu sich selbst schickt er auf einen sehr guten Weg. Und in „Du wunderst dich über den Zeitpunkt“ (und auch in „Hey Adapter“) geht es darum, dass die Menschen auch untereinander oft die Verbindung verloren haben – aufgrund von Smartphones, Social Media & Co. Die Zeile „An der Haltestelle Millerntor kommst du dir plötzlich albern vor, dein strahlend weißer Knopf im Ohr spricht dir meine Nachricht vor“ bringt es auf den Punkt und liefert obendrein noch einen schönen Hamburg-Bezug – obwohl es diese Haltestelle natürlich gar nicht gibt.

An der Haltestelle Nochtwache steigt Albrecht Schrader übrigens morgen aus, um ein Konzert zu spielen – das wird bestimmt lustig, virtuos, soft – und einfach nur schön.

Nochtwache: 27.1., 19.30 Uhr, Tickets ab 19 Euro hier

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