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Zwischen „Ohrenbluten“ und ganz vielen Hits: Fettes Brot im Diskografie-Talk

MOPOP hat sich mit Fettes Brot – Dokter Renz (v.l.), König Boris und Björn Beton – vorm Plattenregal in ihrem Büro getroffen.
MOPOP hat sich mit Fettes Brot – Dokter Renz (v.l.), König Boris und Björn Beton – vorm Plattenregal in ihrem Büro getroffen.
Foto: Sebastian Madej

Die Uhr für das Ende der Hamburger Band-Legende Fettes Brot tickt. Montag und gestern spielten sie zwei Aufwärm-Konzerte in der Markthalle, Freitag und Samstag steigt dann der „beste Band-Abschied aller Zeiten“ auf der Trabrennbahn (unten verlosen wir noch Tickets!). MOPOP hat sich mit König Boris, Björn Beton und Dokter Renz zusammengesetzt, um sie auf ihre Diskografie und Albencover zurückschauen zu lassen.  Es geht um „Ohrenbluten“, das womöglich „hässlichste HipHop-Cover aller Zeiten“, und natürlich viele Hits, über die sie sich am Anfang noch erschrocken haben.

EP „Mitschnacker“ (1994): „,Taz‘ schrieb ,Ohrenbluten‘“

Alle Cover-Credits: Fettes Brot, Yo Mama oder Intercord.

König Boris: Man könnte denken, dass das an De La Soul angelehnt ist, aber ich glaube, es hat eher was von „Die drei kleinen Strolche“. (lacht)

Björn Beton: Unsere allererste EP, die bei Yo Mama, André Luths Label, erschienen ist. Dass die da erscheint, war unser größter Wunsch.

König Boris: Das Braun und Beige war damals der Style von Yo Mama.

Dokter Renz: Ich fand die Farben so toll, dass wir unser Altonaer Wohnzimmer auch so gestrichen haben.

Das Graffiti, das es in echt in Tornesch gab, findet man auch in der Innenseite der ersten „Mitschnacker“-EP von 1994. Es stammt von DAIM und Björn Betons Bruder DUKE.

König Boris: Das Graffiti auf der Innenseite von DAIM und Björns Bruder Ole alias DUKE gab es in echt in Tornesch.

Dokter Renz: Toll finde ich auch hier unsere Spitznamen-Symbole: Paragrafenzeichen, Anker und Krone.

König Boris: „Die Taz“ hat zu der EP irgendwas mit „Ohrenbluten“ geschrieben.

Björn Beton: Das war so vernichtend, dass wir es schon wieder witzig fanden.

„Auf einem Auge blöd“ (1995): „Über Hit ,Nordisch By Nature‘ erschrocken“

Björn Beton: Das Cover ist vom Schweizer Graffiti-Künstler Toast und das Original hängt gerade bei der Ausstellung „Eine Stadt wird bunt“.

Dokter Renz: Wir mochten das total gerne. Dass wir alle nur ein Auge haben, das riesige Brot – und ich mit dem Messer in der Hand. Gefährlicher als in echt!

König Boris: Da war auch unser erster großer Hit „Nordisch By Nature“ drauf, über den wir uns sehr erschrocken haben.

„Außen Top Hits, innen Geschmack“ (1996): Beastie-Boys-Style mit den Klamotten von Dokter Renz’ Vater

König Boris: Hier war dann noch ein viel größerer Hit namens „Jein“ drauf. Der Titel ist an die Gefrierbeutel-Werbung angelehnt – wer’s noch kennt. Das Foto hat Christian Roth gemacht und Marcnesium von Fünf Sterne Deluxe das Cover gestaltet. Dafür sind wir bei Schnee durch Hamburg gelaufen und wollten uns an den Beastie Boys orientieren.

Dokter Renz: Boris und ich tragen die Klamotten meines Vaters. Ich hatte da ein Faible für Second-Hand.

„Fettes Brot lässt grüßen“ (1998): „Tatort“, Public Enemy und „The Godfather“

Dokter Renz: „Tatort“ oder Public Enemy: Das Cover – wieder von Marcnesium – hat von beidem was.

Björn Beton: Und von „The Godfather“!

König Boris: Ja, wir wollten das Mafia-mäßig aus Kofferraum-Perspektive haben.

Björn Beton: Das ist auch die Platte, auf der wir was mit den „Drei ???“ gemacht haben. Wir sind also quasi ihre Gegenspieler.

„Fettes Brot für die Welt“ (2000): „Hässlichstes HipHop-Cover aller Zeiten“?!

König Boris: Ich finde es bis heute verrückt, dass wir schon 2000 so eine Kompilation mit B-Seiten und unveröffentlichten Sachen herausgebracht haben. Da ist auch der Hit „Da draußen“ drauf. Hinten drauf ist auch unser klappriger Bandbus namens Serge Silbersack. Die davor hießen Bernd Scheiße und Emily Erdbeer.

Dokter Renz: Den Schriftzug haben wir bei den Commodores geklaut. Die „Spex“ hat auch mal gesagt, das sei das hässlichste HipHop-Cover aller Zeiten.

Björn Beton: Da gebe ich ihnen auch ein kleines Bisschen recht. (lacht)

„Demotape“ (2001): „Alles selbstgemalt“

König Boris: Dieses Cover finden wir hingegen sehr schön und das Demotape vom Schweizer Künstler Bastien Aubry ist bis heute unser Logo. Der hat auch Promobilder von uns gezeichnet. Die Zeitungen wollten die nicht abdrucken und dann mussten wir noch Fotos machen.

Björn Beton: Bastien hat das alles selbst gemacht und ausgeschnitten. Auf dem „Schwule Mädchen“-Single­cover ist dadurch sogar ein Fehler. Da steht „Fette Brot“.

König Boris: Bei der Single konnte man eine Ecke abschneiden und das war dann die Eintrittskarte zur Release-Show. Wir fanden es geil, dass man Kunst zerstören muss, um reinzudürfen.

„Am Wasser gebaut“ (2005): Wem fällt das Händchenhalten auf?

Dokter Renz: Dann haben wir unsere eigene Plattenfirma gegründet – und unser bis dato erfolgreichstes Album releast.

Björn Beton: Und beim „Bundesvision Song Contest“ den zweiten Platz gemacht.

Dokter Renz: Im Spiegelbild halten wir Händchen, finden wir immer noch total cool.

Björn Beton: Das ist vielen Leuten sicher immer noch nicht aufgefallen.

König Boris: Das Foto ist im Trockendock von „Blohm+Voss“ entstanden, wo Björns Schwiegervater jahrelang Berufsfeuerwehrmann war.

Morgen folgt Teil 2 des Diskografie-Talks und Freitag erzählen Fettes Brot etwas über ihre absoluten Lieblingsplatten!

Jetzt Tickets fürs „Brotstock“ gewinnen!

Für den ersten Festival-Tag (Freitag) des restlos ausverkauften „Brotstocks“ auf der Trabrennbahn verlosen wir 2×2 Tickets. Viel Glück!

Für die Teilnahme einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Brotstock 1“ an [email protected] senden und folgende Frage beantworten: Wie heißt die erste EP von Fettes Brot? Teilnahmebedingung ist ebenfalls, sich für den MOPOP-Newsletter anzumelden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss: 31.8., 12 Uhr.

Veranstalter des Gewinnspiels ist die Morgenpost Verlag GmbH. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert. Diese AGB finden Sie unter

www.mopo.de/gewinnspiel-agb

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