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„Off“: Kommt am Freitag das letzte Album von Rapper Alligatoah raus?

Alligatoah steht in Winterjacke draußen und schaut in die Kamera
Will „nie damit aufhören, schöne Dinge zu erschaffen“: Alligatoah (34)
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Wenn der erste Track „Ich fühle dich“ beginnt, erschrickt man erst ein wenig: Das neue Album von Rapper Alligatoah startet mit einer Art explosivem Gitarrensound. Und dann ist es doch wieder ein Alligatoah-Song, mit seinem konspirativen Sprechgesang und den verwinkelten Sprachbildern. Sein neues Album „Off“ erscheint morgen – mit Features von Limp-Bizkit-Frontmann Fred Durst und den Guano Apes.

„Ich bin aus meiner Komfortzone ausgebrochen und habe eine neue Soundwelt erschaffen“, sagt der 34-Jährige, der bürgerlich Lukas Strobel heißt. „Trotzdem sagen mir Menschen: ,Das klingt nach Alligatoah.‘ Ich kann auch nicht zu 100 Prozent aus meiner Haut.“

Alligatoah live: Konzert in der Barclays-Arena in Hamburg

Auch wenn er musikalisch auf hart macht: Textlich zeigt er sich jetzt weicher, verletzlicher. „Auf dem Album sind Lieder, die von Gefühlen und Liebe handeln. Ich bin sensibler geworden und diese Themen sind mir über die Jahre wichtiger geworden“, sagte der Sänger, der auch schon Lieder wie „Fick ihn doch“ gemacht hat. Mit Anfang 20 sei er sehr auf seine Musik fokussiert gewesen und habe zwischenmenschliche Beziehungen nicht so ernst genommen. „Um mir auf diesem Album aber trotzdem die Härte zu bewahren, ist der Musikteppich, der darunter liegt, sehr gitarrenlastig und erinnert an die Metal-Ära der 90er und Nullerjahre.“

Bekannt geworden ist Alligatoah 2013 mit dem poppigen Rap-Song „Willst du“. Die ganze Frage lautet: „Willst du mit mir Drogen nehmen?“, worauf Millionen Menschen in dem Sommer als Antwort „Komm wir geh’n zusamm’n den Bach runter“ grölten. Bis heute wurde der Song mehr als 200 Millionen mal gestreamt, das dazugehörige Album „Triebwerke“ landete direkt auf Platz 1. Alligatoah tänzelt auf dem schmalen Grat zwischen Pop und Rap, zwischen Gesellschaftskritik und Kitsch. Und jetzt lässt er seine harte Metal-Seite zu.

AlbumcoverFoto: Alligatoah
Das Album „Off“ erscheint am 22. März.

Das sei die Musikrichtung gewesen, in die er sich in seiner Jugend verliebt habe, da sei „ein Funke übergesprungen“. Schreiende Leute und laute Gitarrenriffs habe er rauf und runter gehört. Mit Rap habe er dann alleine starten können – für die Gründung einer Metalband fehlten ihm die Musiker. „Ich wusste in meinem Herzen immer, dass sich diese brutalere Metal-Seite irgendwann in mir durchboxen würde.“ 

Zu seinem Gesamtwerk gehören etwa auch seine Videos, in denen Strobel in verschiedene Rollen schlüpft – wahlweise tritt er als Prinzessin, Spießer oder abgewetzter Musiker auf. „Am Ende erzähle ich Geschichten – ob mittels Musik oder Film“, sagt Strobel. Der 34-Jährige war mit 19 aus Niedersachsen nach Berlin gezogen, um Film zu studieren und Regisseur zu werden.

Im November hatte Alligatoah alle Social-Media-Beiträge gelöscht

Im November hatte Alligatoah sich selbst für tot erklärt, alle Beiträge in sozialen Medien gelöscht und Fans spekulierten, ob es das mit der Kunstfigur gewesen ist. Sein Album „Off“ solle eine Art Nachlass sein, und er selbst habe sich „hinter den Mond zurückgezogen“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Endet mit dem Nachlass alles? „Ich habe selten einen Plan, was danach kommt. Ich glaube, es wirkt manchmal so, als wollte ich das Geheimnis nicht verraten. Aber ich kenne das Geheimnis selbst nicht“, sagt Strobel. „Meine Karriere endet vielleicht irgendwann, aber ich werde nie damit aufhören, Dinge zu erschaffen.“

Album: „Off“ erscheint am Freitag (22.3.) via Alligatoah/Groove Attack;
Konzert: 28.3., 20 Uhr, Barclays-Arena, ausverkauft

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