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Kindermusik-Star Dikka: Sogar Gangsta-Rapper sind scharf auf die Tracks des coolen Nashorns

Macht Kinder-Rap auf Augenhöhe: der Berliner Sera Finale alias Dikka.
Macht Kinder-Rap auf Augenhöhe: der Berliner Sera Finale alias Dikka.
Foto: Universal

Der Mann unter der Dikka-Maske ist nicht hauptberuflich Nashorn: Eigentlich ist Sera Finale (46) Rapper – und Songschreiber für Stars wie Sido, Udo Lindenberg, Helene Fischer, Mark Forster und viele andere. Mit Dikka aber ist er DER Held bei den Kids. Und das so erfolgreich, dass sogar hartgesottene Berliner Gangsta-Rapper aufhorchen. Im MOPOP-Interview spricht er über die leichte Geburt seines Rhinozeros‘ und erklärt, warum Dikka das Erfüllendste ist, was er bisher gemacht hat.

MOPOP: Wie kam‘s zum rappenden Rhinozeros?

Dikka: Meine mittlere Tochter ist jetzt acht und vor zwei Jahren hat sie mich gefragt, ob wir auf Spotify coole Kinderlieder hören können. Ich hab’s versucht, aber nach fünf Minuten war meine Laune komplett im Keller. Ich dachte: Wie grenzdebil gehen da einige mit der eigenen Zukunft um? Da gab es für mich nur zwei Möglichkeiten: Entweder weiter drüber meckern – oder es selber machen. Ich habe mich für Letzteres entschieden.

Einfach mal machen ist aber oft gar nicht so leicht.

Och, ging. Ich hatte noch so ein paar Beats rumliegen von Paul NZA, dem Produzenten, mit dem ich alles für Dikka mache. Die waren noch übrig von einem Sido-Album. Wegen der Textinhalte habe ich dann viel mit Kindergärtnerinnen, Logopädinnen, Kinderpsychologen und Erziehern gesprochen. Ich wollte wissen, was DIE Kinderthemen sind. Denn mir war klar, dass ich es auf jeden Fall aus Kinderperspektive machen will.

Sera Finale mit schwarzem T-Shirt und schwarzer Basecap
Ist Songschreiber, Muscial-Übersetzer und Kinder-Rapper: Sera Finale

Und wie kam das dicke Nashorn dazu?

Ich habe mir ein Tier gesucht, weil Kinder gerne träumen und gerne verzaubert werden. Und ich glaube, dass du als Figur mehr machen kannst als als Mensch. Das ist näher an den Kindern dran. Für mich musste es das Nashorn sein. Der Name Dikka war auch in 30 Sekunden da: Ich hatte davor eine Band, die hieß Keule (Berlinerisch für Kumpel). Heute sagt man das weniger, heute sagt hier jeder Dikka. In Hamburg sagt man Digga, in Berlin ist das Dikka. So hat meine Oma schon meinen Opa genannt – die kamen aus Kreuzberg vom Kotti.

Okay: Tier klar, Name klar, Beats am Start. Und dann?

Dann ging das ganz schnell. Ich habe das Album in einem Monat geschrieben und das ganze Album an einem Tag im Studio aufgenommen.

Fühlt sich das Dikka-Projekt anders an als das, was du sonst so machst?

Ich darf das nicht mehr Projekt nennen, hat man mir gesagt, das ist viel größer inzwischen. Aber ja, schon. Das erfüllt mich jetzt doch mit am meisten. Weil es für die schönsten Menschen der Welt gemacht ist. Dikka ist dazu da, den Kindern ein starkes Selbstwertgefühl zu geben. Um ihnen zu sagen, dass sie sich emanzipieren dürfen: Eltern bleiben draußen! Das sage ich so auch auf der Bühne – da lachen die Eltern dann.

Für die Kinder hat Dikka Diplomatenstatus, der hat ‘ne 0 auf dem Nummernschild. Und wenn die Eltern es wagen, im Auto ein Lied zu skippen, dann gibt’s Ärger.

Dikka

Apropos: Du warst am vergangenen Wochenende in Hamburg.

Genau, das war bis jetzt das größte Dikka-Konzert mit 850 Menschen. Da stehen dann ein paar Hundert Kinder, die die ganze Zeit die Faust machen, weil sie wollen, dass ich mit ihnen abklatsche. Und die sich ständig brav melden, weil sie was sagen wollen. „Dikka, ich hab ‘ne Frage!“ Also gehe ich hin: „Sach doch mal!“ Und dann kommt: „Ich hab dich lieb!“ Das ist doch das Beste!

Groß bei den Kleinen!

Darüber freue ich mich unfassbar. Ich schreibe damit ja auch auf eine Art Geschichte. Ich komme selbst aus der Rap-Community und hab da auch eine entsprechende Credibility. Und jetzt gebe ich Rap in eine andere Generation weiter. Die Kinder werden damit groß. Für die hat Dikka Diplomatenstatus, der hat ‘ne 0 auf dem Nummernschild. Und wenn die Eltern es wagen, im Auto ein Lied zu skippen, dann gibt’s Ärger. Als Dikka habe ich ‘ne große Verantwortung. Ich will mich daran nicht persönlich bereichern. Dikka ist da, weil ich weiß, dass ich so vielen Kindern da draußen damit was Krasses geben kann. Das überwältigt mich total.

Albumcover mit Nashorn und vielen weiteren gezeichneten Tieren
Das Album „Boomschakkalakka“ gibt’s ab 26. August über Universal.

Eine Menge Dikka-Songs sind bei Streaming-Diensten wie wild durch die Decke gegangen, oder?

Ja, irre. Das Nashorn gibt’s erst seit anderthalb Jahren und das hat jetzt schon mehr als 400.000 monatliche Hörer auf Spotify.

Du hast auch oft Gastsänger mit in den Songs. Und alleine „Bis zum Mond“ mit Lea hat weit mehr als drei Millionen Aufrufe.

Der Song kam genau zum Peak der Pandemie, als alle im Lockdown waren. Die Familien konnten sich nicht sehen und haben sich millionenfach untereinander das Lied hin- und hergeschickt: „Weißt du eigentlich, wie doll ich dich lieb hab? Einmal bis zum Mond und zurück!“ Das ist so felsenfest verankert in der Gefühlswelt von so vielen tausenden Menschen da draußen, dass ich das selber gar nicht greifen kann. Und das ist ja auch erst der Beginn.

Der Song „Bis zum Mond“ ist so felsenfest verankert in der Gefühlswelt von so vielen tausenden Menschen da draußen, dass ich das selber gar nicht greifen kann.

Dikka

Richtig: Morgen kommt das zweite Nashorn-Album „Boomschakkalakka“.

Ja. Und total spannend: Mittlerweile kommen die ganzen Künstlerinnen und Künstler auch von alleine und sagen: „Wenn du mal ‘nen freien Slot hast, ich würde auf jeden Fall mitmachen.“ Auch die ganzen Gangsta-Rapper, die Kinder haben. Ich sag jetzt aber keine Namen.

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