Erst tanzten die Musikfans im Staub, dann durch Pfützen: Beim „Hurricane“-Festival in Scheeßel gab es neben 80 Konzerten von Künstler:innen wie Peter Fox, Nina Chuba, Bosse oder Die Ärzte vor allem ein Thema: das Wetter. Wie immer eigentlich. Meist schüttet es durch, alle Schaltjahre ist es höllenheiß, auch einen Gewitter-Abbruch gab es vor Jahren mal. 2023 war ein Mix angesagt.
Bei Temperaturen knapp unter 30 Grad ließen die Veranstalter gestern am letzten Festival-Tag mit Wasserkanonen das Gelände berieseln. Am Abend zuvor sorgte ein Starkregen während des Auftritts von Madsen für Abkühlung. Die Musikfans mussten sich kurzzeitig in Sicherheit bringen, drängten sich unter Pavillons und in Dixi-Klos. Das Konzert wurde unterbrochen. Als das Gewitter vorbei war, die gute Nachricht: Geht weiter. „Tanzt euch trocken“, empfahlen die Veranstalter in der Festival-App den Besucher:innen.
„Hurricane“ 2023: erst krasser Staub, dann Starkregen
Mit rund 78.000 Gästen war das Musik-Festival in diesem Jahr nicht ganz ausverkauft. Es sei davon auszugehen, dass Musikfans wegen der Folgen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine sowie wegen der hohen Inflation zurückhaltender beim Ticketkauf gewesen seien, hatte der Veranstalter vor dem Start des Festivals bereits mitgeteilt.
Die Ärzte waren als letzte dran
Die, die da gewesen sind, hatten jedenfalls Spaß, feierten mit Casper die Live-Premiere zu „emma“, ließen sich von Kraftklub einheizen, von Nina Chuba „Wildberry Lillet“ servieren. Zum Abschluss sorgten Die Ärzte für ein wummerndes Finale.
Auch die Polizei zog gestern ein positives Fazit. Insgesamt seien nur acht Körperverletzungen angezeigt worden. „Das zeigt deutlich den friedlichen Verlauf des Festivals.“ Nächstes Jahr dann wieder. Gerne ohne Unwetter-Unterbrechung. (MP/DPA)