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Turbostaat im Gruenspan: Fan-Symbiose funktioniert auch ohne viel Worte

Jan Windmeier, der Sänger von Turbostaat. Zwischen der aus Husum stammenden Punk-Band und ihren Fans herrscht blindes Verständnis.
Jan Windmeier, der Sänger von Turbostaat. Zwischen der aus Husum stammenden Punk-Band und ihren Fans herrscht blindes Verständnis.
Foto: Sebastian Madej

Über die vergangenen Monate hätten Turbostaat sicherlich einiges zu erzählen. Nachdem ein Mitglied einen Herzinfarkt erlitten hatte, war lange nicht klar, wann, wie und ob es mit der Band weitergehen würde. Aber Sänger Jan Windmeier nimmt es mit norddeutscher Einsilbigkeit. „Wir sind’s“, so meldet er sich auf der Bühne im Gruenspan an.

Nach Herzinfarkt: Turbostaat können endlich wieder durchstarten

Viel mehr muss man wahrscheinlich auch nicht sagen. Die Symbiose zwischen Turbostaat und ihren Fans funktioniert auch ohne viele Worte, weil sie über viele Jahre, Platten und Songs gewachsen ist. Die meisten hier sind erfahrene Turbostaat-Konzertgänger – man erkennt es an den T-Shirts und anderem Merchandise – und wissen genau, wie es läuft: Vom ersten Song an ist das Publikum voll da.

„Hört sich traurig an, ist es auch“, schreit die textsichere Menge, als Windmeier das Mikro ausstreckt. Mit der anderen Hand dirigiert der Frontmann abwechselnd seine Kollegen oder das Publikum und unterstreicht die Songtexte mit Gesten.

Turbostaats Songs wohnt immer eine gewisse Schwere inne

Eine gewisse Schwere wohnt den Zeilen von Turbostaat fast immer inne, aber im Gruenspan schlägt sich das nicht nieder. Schön, dass die fünf Jungs von Turbostaat nicht nur wieder gesund, sondern auch bereit für 90 Minuten Punk-Show sind.

Während der ersten fünf Songs sei er immer nervös, erzählt Windmeier – merkt man ihm gar nicht an. Und spätestens danach löst sich dann die Anspannung: „Das macht so viel Spaß mit euch“, schwärmt er. Sichtlich Spaß haben die Fans in der pickepackevollen Location auch beim Höhepunkt eines jeden Turbostaat-Konzerts: Wenn alle im Chor „Husum, verdammt“ schreien dürfen – eine bittersüße Hommage an die Heimat der Band, die ihr Hauptquartier aber schon länger in Flensburg hat.

Turbostaat und ihre Fans: blindes Verständnis

Es sind diese Momente, in denen das blinde Verständnis zwischen Musikern und Publikum deutlich wird – wie auch bei „Harm Rochel“ oder „Vormann Leiss“. Wenn sich die Fans in ihre Lieblingssongs werfen dürfen und die Band sich blind auf sie verlassen kann, ohne Absprachen, ohne Aufforderung.

Emotionale Worte zu den Ereignissen der vergangenen Monate verkneifen sich Turbostaat bis zum Ende. Nur so viel: „Wir sind froh, wieder auf Tour gehen zu können. Das war ein runder Abend.“ Und wahrscheinlich weiß die norddeutsche Punk-Institution ebenso wie viele im Saal in diesem Moment sehr genau, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist.

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