Jared Leto liebt es extrem. Als Schauspieler sorgte er immer wieder mit seiner nahezu manischen Rollen-Vorbereitung für Schlagzeilen – und als Frontmann von Thirty Seconds To Mars steht er dem in nichts nach. Die Welttournee, die ihn mit seiner Band jetzt auch nach Hamburg bringt, kündigte er beispielsweise im New Yorker Empire State Building an. Und während die versammelte Presse im kalten November drinnen auf ihn wartete, kletterte er im roten Trainingsanzug außen an der Fassade hoch.
Für ihn eine ganz logische Sache. „Dieses Gebäude ist ein Beweis für das, was in der Welt möglich ist, wenn wir es nur wollen“, sagte er oben angekommen, kaputt, stolz und mit blutenden Fingern. Diese starke Gefühl habe ihn und seine Band zum aktuellen Album inspiriert, so der damals 51-Jährige. „It’s The End Of The World But It’s A Beautiful Day“ war wenige Wochen vor der Wolkenkratzer-Erklimmung veröffentlicht worden. Für ihn drehe sich eben auch auf der Platte alles um das Gefühl, dass alles möglich ist, wenn man es nur versucht, so der Sänger weiter.
Thirty Seconds To Mars: Die Band um Jared Leto kommt in die Barclays-Arena
Und Leto kennt sich aus mit dem „Versuchen“ und dem „Erreichen“ – das hat er in der Vorbereitung auf diverse Rollen bewiesen. Für den Film „Requiem For A Dream“ (2000) etwa, in dem er einen Drogensüchtigen spielte, hungerte er sich 14 Kilo Körpermasse weg und lebte eine Zeitlang auf den Straßen New Yorks. Für „Chapter 27 – Die Ermordung des John Lennon“, in dem er 2007 Mark David Chapman spielte, fraß er sich knapp 35 Kilo drauf – eine Veränderung, die seinem Körper schwer zu schaffen machte: Leto bekam Gicht. „Ich saß im Rollstuhl, weil es so schmerzhaft war. Mein Körper war geschockt von der Menge an Gewicht, die ich zugenommen hatte“, sagte er später in einem Interview.

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Trotzdem machte er mit den Extremen weiter: Kaum hatte er sein ursprüngliches Gewicht wieder, nahm er für „Dallas Buyers Club“ (2013) 15 Kilo ab. Und einige Zeit später einen Golden Globe und einen Oscar als „Bester Nebendarsteller“ in Empfang.
Eigentlich ein Wunder, dass er es neben der ganzen Schinderei auch noch hinbekommen hat, mit seiner Alternative-Rock-Band Thirty Seconds To Mars eine weltweit beachtete Karriere hinzulegen.
Alles ist möglich, wenn man es nur will? Jared Leto scheint der lebende Beweis dafür zu sein. Man kann davon ausgehen, dass er auch in der Barclays-Arena an seine Grenzen gehen wird. (nr)
Barclays-Arena: 12.5., 20 Uhr, ab 77,90 Euro
































