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„Extreme Witchcraft“: Eels katapultieren sich und ihre Fans aus der Pandemie-Schwere


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Eels-Mastermind: Mark Oliver Everett hat viele Schicksalsschläge hinter sich, er verlor früh enge Familienmitglieder. Zuletzt ließ er sich scheiden, musste sein Haus in LA verkaufen und lebt nun mit seinem vierjährigen Sohn in seinem Tonstudio. Das neue Album „Extreme Witchcraft“ bringt der Pandemie Leichtigkeit entgegen. Foto: E-Works!/PIAS

In Neonfarben springt das Cover des 14. Albums der Eels die Fans an. Die US-Band ist mit „Extreme Witchcraft“ wieder voller Energie am Start – und übertönt Corona-Sorgen.

Im Moment ist wohl jeder das Leben während einer Pandemie leid. Doch die Eels schaffen es mit ihrem neuen Album „Extreme Witchcraft“, die Schwere der vergangenen Monate mit einer ironischen Haudrauf-Leichtigkeit so abzufangen, dass der Moment sich fast wieder okay anfühlt. Das neue Album der Rockband um Frontmann Mark Oliver Everett, genannt E, erscheint also zur richtigen Zeit.

Neonfarben gegen die Corona-Schwere: „Extreme Witchcraft“ erscheint am 28.1. bei E-Works/PIAS.

 

Die ersten Akkorde der vorab veröffentlichten Single „Amateur Hour“ katapultieren direkt in die Energie der nächsten zwölf Songs. Im klassischen Rock‘n‘Roll-Stil schrammeln E-Gitarren, Everett singt mit einer Stimme, die immer so klingt, als wüsste sie ein bisschen mehr von der Welt als man selbst. Morgensonne, Vogelgezwitscher: „Amateur Hour“ zieht beim Spaziergang durch die nicht endenwollende Pandemie die Mundwinkel nach oben.

Schon im nächsten Moment muss es zum Bruch kommen – eine Wolke, die sich vor die Sonne schiebt: „Truth came crashing down“ („Die Wahrheit trifft mit voller Wucht“). Damit ist der Ton für ein Album gesetzt, das mit energetischen Songs der Lähmung durch die Pandemie einen Mittelfinger entgegenstreckt. Wie bereits auf dem Vorgänger „Earth To Dora“ (2020) liegt der Fokus auf einer möglichen Hoffnung.

Viel Optimismus flutet da der Song „I’m Learning While I Lose“ ins Ohr. Everett, der selbst eine bewegte Lebensgeschichte hat, singt, übersetzt auf Deutsch: „Diesmal ist nicht meine Zeit, aber das ist okay, ich lerne, während ich verliere.“ Seine unverkennbare tröstliche Traurigkeit zeigt sich auch im Song „Stumbling Bee“ mit fröhlich hüpfenden Keyboard-Sounds. Wenige Songwriter kommen komplexen Emotionen auf spielerische Art und Weise so nahe wie Everett. Die „stolpernde Biene“ zeigt, dass Musik ohne Pathos auskommen kann – und dass dadurch mehr individuelle Tiefe entsteht.

Das vor über 25 Jahre gestartete Projekt Eels liefert seit langem Songs zu einem normalen Leben mit Aufs und Abs. „Extreme Witchcraft“ ist dabei kein Album „für nebenbei“, sondern ein Soundtrack für das Jetzt, das gar nicht so schlecht ist. Das 14. Album der US-Rockband lechzt nicht zuletzt danach, live gespielt zu werden. Es hat eine Spontaneität, die nur darauf wartet, dass Fans in vollen Konzerthallen auf und ab springen. (DPA/SHE)

Extreme Witchcraft“ erscheint am 28.1. bei E-Works/PIAS. Ein Eels-Konzert ist für den 23.3. in der Edel-optics.de-Arena geplant, Tickets ab 40 Euro gibt‘s hier!

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