Zum fünften Mal fand am Freitagabend im Großen Saal der Elbphilharmonie die Charity-Event-Reihe „Channel Aid Live in Concert by JBL“ statt, die seit 2017 Spenden zugunsten von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung generiert. Star des Abends war James Arthur („Impossible“).
Parallel wurde das Konzert u.a. über den YouTube-Kanal von Channel Aid gestreamt. Jeder Klick bedeutet dabei Geld für soziale Projekte wie z.B. „Chance to Dance“, das Tanzkurse für Menschen mit Behinderung fördert. Nachdem in bisherigen Ausgaben KünstlerInnen wie Rita Ora, Cro, Bastille oder Wincent Weiss die Elphi-Bühne für den guten Zweck musiziert haben, hatte sich diesmal der britische Singer-Songwriter James Arthur angekündigt. Die Tickets waren in elf Minuten ausverkauft.
Blinklichter verzaubern Atmosphäre in der Elbphilharmonie
Besucher fanden funkgesteuerte LED-Armbänder à la Coldplay auf ihren Sitzen. Schon beim Instrumental-Medley des italienischen Streicherquartetts mit Pianisten am roten Flügel zauberten die Blinklichter mit verschiedenen Farben und Taktungen eine wunderschöne Atmosphäre in den Saal.
„Sieht das fantastisch aus“, begrüßte Moderatorin Janin Ullmann im pinken Hosenanzug die Zuschauer und führte erfrischend durch das Programm. „Ich hab ihn schon gesehen, er riecht gut“, witzelte sie über Hauptact James Arthur.
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Zum allerersten Mal trete er heute live mit Orchester auf, so Ullmann. Mit Songs, die er teilweise noch nie gespielt hat, da sie von seinem fünften Album „Bitter Sweet Love“ stammen, das erst am 26. Januar veröffentlicht wird. Verrückterweise ist er genau an dem Tag noch mal für ein Konzert in Hamburg, allerdings dann ohne das Lufthansa-Orchester. Auch sein Konzert in der Alsterdorfer Sporthalle ist bereits ausverkauft.
„Bei uns muss eigentlich keiner eigenes Geld ausgeben, um zu spenden. Das passiert bei uns alles über digitale Plattformen“, betonte Fabian Narkos, Initiator von Channel Aid, auf der Bühne. „YouTube ist für mich immer das beste Beispiel. Bitte nicht die Werbespots überspringen. Umso länger da geschaut wird, umso mehr Spendengelder kommen am Ende zusammen“, machte er das Konstrukt von Channel Aid deutlich.
ESC-Star Leroy eröffnet Charity-Konzert in Hamburg
Und dann begann er auch schon, der Abend der schönen Stimmen. Der bei uns noch wenig bekannte spanisch-amerikanische Künstler Leroy Sanchezbegeisterte mit eindringlichen Popsongs und außergewöhnlich schönem Gesang. Sein Songwriting-Talent verhalf Spanien beim Eurovision Song Contest 2022 nach langer Durststrecke auf Platz 3. „Kannst du uns vielleicht auch aus dem ESC-Tief helfen?“, fragte Ullmann und erntete Lacher.
Bei der niederländischen Singer-Songwriterin Davina Michelle ging es inhaltlich mehr zur Sache: Ihre Lieder handeln schon mal von gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten. Stimmgewaltig ist sie allemal.
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Nach zwei Stunden war es dann aber höchste Zeit für den Hauptact: James Arthur, vom Typ her irgendwo zwischen Britpopstar und Teddybär, kam in Lederjacke und mit Gitarre auf die Bühne. „Das hier ist intensiv. Jesus!“, sagt er etwas nervös beim Anblick ins Rund.
Er habe so was wie das zuvor noch nie gemacht. Er habe ja noch nicht mal vor sitzendem Publikum gespielt. Damit er sich etwas mehr zu Hause fühlt, erhebt sich alles von den Sitzen und tanzt zu seinen Songs.
James Arthurs größter Hit kommt erst zum Schluss
Die neuen Lieder kommen dabei rockiger daher. Gitarre, Klavier und Streicher verschmelzen zu einer Einheit. Hier und da würde man sich aber wünschen, dass das wunderschön aufspielende Lufthansa-Orchester unter der Leitung Steven Lloyd-Gonzalez so viel Raum in der Musik einnimmt wie auf der Bühne. „Applaus für die Lufthansa. Der Flug hierher war auch nicht schlecht“, bedankt sich Arthur.
Eine Frau ruft „Impossible“ in Richtung Bühne. Seinen größten Hit spart sich der begnadete Sänger fürs Ende auf. Partystimmung total. Für die Aftershowparty der Veranstaltung geht es dann ein paar Etagen tiefer: in die Parkgarage.