Sie steckten mit dem Kopf in den Wolken, fuhren ihr Auto in den Ozean, schossen Äffchen in den Himmel – und prägten den Indierock wie nur wenige Bands vor und nach ihnen: Die Pixies haben sich längst ihren Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Jetzt macht die Bostoner Bandlegende endlich mal wieder in Hamburg lautstark Station.
Wenn es um ihre musikhistorische Tragweite geht, wäre es wohl leichter, jene Bands aufzulisten, die von Black Francis & Co. nicht beeinflusst wurden. Mit Alben wie „Doolittle“ (1988) und „Surfer Rosa“ (1989) lieferten die Pixies das Verbindungsstück zwischen 80er-Collegerock und 90er-Grunge-Explosion, ihre Gitarren messerscharf, die Lyrics auf dem Grat zwischen absurd und genial, die Song-Arrangements so ausgefuchst, dass buchstäblich jede(r) Musiker:in hier wohl irgendwann mal Nektar sog. Bandchef Black Francis mag es selbst nicht mehr hören, aber Nirvana hätten ohne die Existenz der Pixies wohl um einiges anders geklungen, die große Pixies-Filmdoku trägt ihren Namen kaum zufällig – „loudQUIETloud“.
Nirvana hätten ohne die Pixies anders geklungen
Doch nicht nur ihr Songmaterial lebte vom großen Faktor Dynamik, auch bandintern war das Wechselspiel von Atmosphäre und Lautstärke ein steter Begleiter, und das nicht immer im positiven Sinne. Das führte Anfang der 90er zu weiteren Großtaten wie etwa „Velouria“ oder „Dig For Fire“, wenig später jedoch erlosch das Licht auf dem „Planet Of Sound“. Als Black Francis 1993 öffentlich das Ende der Pixies verkündete, überraschte das nicht zuletzt auch den bis dahin ahnungslosen Rest der Band.
Zehn Jahre und diverse Solo-Großtaten später meldete sich Black Francis samt Pixies in Originalbesetzung zurück. Auch diesmal geriet ihr Karriereweg einigermaßen kurvenreich. 2013 stieg Bassistin Kim Deal nach lang anhaltenden Querelen aus, ihre Nachfolgerin, die 2019 verstorbene Kim Shattuck, wurde unter diffusen Umständen geschasst, heute komplettiert Bassistin Paz Lenchantin die Formation.
Neuestes Pixies-Album: „Doggerel“
Ein kleines Wunder, dass die Band in dieser bewegten zweiten Karrierephase zusammenblieb, und nicht nur das: Nach soliden Alben wie „Indie Cindy“ (2014) und „Head Carrier“ (2016) haben sich die Pixies spätestens mit ihrem aktuellem Werk „Doggerel“ wieder zu alter Stärke aufgeschwungen. „Wir wollten etwas machen, was richtig groß und mutig klingt – und auch klar orchestriert ist“, so fasste Francis die Vision des Albums zusammen, ein Vorhaben, das die Pixies spektakulär einlösten. Die Setlist beim Konzert in der Großen Freiheit dürfte das Beste aus allen Pixies-Welten verbinden – die Geniestreiche aus dem vergangenen Jahrtausend mit den frischen Songs aus dem Hier und Jetzt.
Große Freiheit 36: 27.2., 20 Uhr, ausverkauft
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