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Preis-Explosion bei Festivals – auch bei großen Open-Air-Spektakeln im Norden

Zahlreiche Festivalbesucher verfolgen das Konzert der deutschen Band „Giant Rooks“ auf dem Hurricane Festival. Das Open-Air-Festival mit rund 78.000 Besuchern pro Tag findet vom 17. bis zum 19. Juni statt.
Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Zelten, Bier und Live-Musik drohen in diesem Jahr ein teurer Spaß zu werden: Wer im Sommer die großen Bands live sehen und Festival-Atmosphäre spüren will, muss einiges an Kohle investieren – viele Veranstalter haben die Ticketpreise zum Teil kräftig angehoben. Auch bei den großen Veranstaltungen im Norden wird es teurer.

Fans von Musikfestivals müssen in diesem Sommer vor allem wegen steigender Kosten tiefer in die Tasche greifen. Manche Leute werden in diesem Sommer deshalb möglicherweise weniger Open-Air-Spektakel besuchen oder vielleicht ganz auf diese verzichten, meinen Branchenkenner. Dennoch: Die großen Festivals rechnen mit Zehntausenden Feiernden in diesem Jahr.

Um etwa 30 Prozent könnten die Ticketpreise durchschnittlich gestiegen sein, schätzt Stephan Benn vom Kulturverband Liveinitiative NRW. Eine genaue Übersicht gebe es aber nicht. „Die Veranstalter sehen sich derzeit mit einer Reihe zusätzlicher Kosten konfrontiert“, sagt er. Besonders stark schlagen ihm zufolge die höheren Löhne zum Beispiel für Techniker, Sicherheitsdienst und Gastronomiepersonal zu Buche.

Festivals: Ticketpreise ziehen deutlich an

Dazu kommen laut Bernd Schweinar vom Verband für Popkultur in Bayern steigende Kosten für Energie und Technik sowie höhere Gagen. Trotzdem dürften die Veranstalter nicht alle gestiegenen Kosten auf die Kunden abwälzen, fordert er. Denn das schade der Branche. „Der Effekt wird sein, dass immer teurere Großkonzerte das Budget schmälern, das Konzertbesucher dann für kleinere Festivals und Konzerte nicht mehr haben.“

Doch wie viel müssen Musik-Fans in diesem Sommer berappen? Bis zu 300 Euro kostet ein Ticket für drei Tage „Rock im Park“ in Nürnberg, das am kommenden Wochenende zeitgleich mit seinem Zwillingsfestival „Rock am Ring“ in der Eifel über die Bühne gehen wird. Das sind etwa 70 Euro mehr als im vergangenen Jahr. „Wir haben Preissteigerungen von 45 Prozent in vielen Bereichen“, sagt Sprecherin Carolin Hilzinger. Diese anderweitig aufzufangen, sei nur bedingt möglich.

Rund 70 Bands werden bei den beiden Rock-Festivals spielen, darunter Größen wie Die Toten Hosen, Kings of Leon und Foo Fighters. Von etwa 60.000 Feiernden gehen die Veranstalter bei „Rock im Park“ aus, von mehr als 70.000 bei „Rock am Ring“. Im vergangenen Jahr waren es noch 75.000 beziehungsweise 90.000. Als Gründe nennt Hilzinger einen späteren Vorverkaufsstart und die gestiegenen Ticketpreise in Kombination mit den hohen Lebenshaltungskosten. „Da überlegen die Leute, was sie sich privat leisten.“

Wacken-Festival: Auch hier steigen die Preise

Auch das Heavy-Metal-Festival „Wacken Open Air“ in Schleswig-Holstein hat seine Preise erhöht: von 239 Euro im vergangenen Jahr auf 299 Euro. Allerdings bekommen die Fans dafür vier statt drei Tage Festivalprogramm. Bisher musste der vierte Tage gesondert dazu gekauft werden, wie Veranstalter Thomas Jensen sagt. Innerhalb von fünf Stunden gingen mehr als 83.000 Tickets weg – das Festival sei damit ausverkauft

Ebenfalls groß im Norden: das „Hurricane Festival“ in Scheeßel in Niedersachsen, das Mitte Juni stattfindet. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ticketpreise um 30 Euro auf 249 Euro. Auch das Schwesterfestival „Southside“, das zeitgleich in Baden-Württemberg steigt, kostet 259 Euro – und damit 10 Euro mehr als sonst. Damit werde nur ein Bruchteil der Mehrkosten an die Gäste weitergegeben, sagt Sprecher Jonas Rohde. Beide Festivals sind nahezu ausverkauft.

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Das „Lollapalooza“ in Berlin hat eigenen Angaben nach die Ticketpreise um 10 Euro erhöht und bisher mehr Tickets verkauft als zur selben Zeit im Vorjahr. Da das Festival aber erst im September veranstaltet werde, sei es noch zu früh für eine Prognose, sagt Sprecherin Marlene Ryba. (alp/dpa)

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