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„IÇ IÇE“: Ein neues Festival kommt nach Hamburg

Sängerin Evin verbindet R&B und Soul mit ihren anatolischen Wurzeln.
Sängerin Evin verbindet R&B und Soul mit ihren anatolischen Wurzeln.
Foto: Diyar Akar

Anfang September gibt’s anatolische Musik im und vorm Knust

Aufgehorcht! Ein neues Festival kommt in die Stadt. Beim „IÇ IÇE“-Festival präsentieren Musiker:innen, Bands und DJs neue anatolische Musik. Nach zwei erfolgreichen Jahren in Berlin bringt Veranstalterin Melissa Kolukisagil das Festival (ausgesprochen übrigens itsch-itsche = miteinander verwoben) nun erstmals nach Hamburg ins Knust.

„Es geht darum, das eindimensionale Bild aufzubrechen, was viele Menschen von anatolischer Musik haben“, sagt sie. Denn beim Stichwort türkische Musik falle vielen in Deutschland meist nur ein Name ein: Tarkan. Der Popsänger hatte in den Nullerjahren einen großen Hit mit „Simarik – Kiss Kiss“. Kolukisagil: „Er wird dann immer genannt, aber die türkische Kultur hat eine so viel größere Fülle an Musik.“

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Musikerin und Produzentin Nalan mischt in ihrem Sound Trap mit R&B. Foto: Ekkstyn

Ata Canani etwa, einer der Festival-Acts. „Er war in den 70er Jahren der Erste, der anatolische Musik mit deutschen Texten gesungen hat“, so Kolukisagil. Canani, Sohn eines Gastarbeiters, prangerte in seinen Songs deren schlechten Arbeitsbedingungen an. „Er wurde damals belächelt“, so die Veranstalterin, „seine Aufnahmen sind irgendwie verschwunden, wurden erst Jahre später wiederentdeckt. Erst 2021 hat er dann sein erstes Album veröffentlicht – mit 35-jähriger Verspätung“, erklärt sie.

Adir Jan thematisiert in seinen Elektro-Tracks schwule Liebe, Trans- und Homophobie. Foto: Makis Asimakopoulos
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Mit dabei ist auch Adir Jan. Der Musiker thematisiert in seinen elektronischen Tracks schwule Liebe, Trans- und Homophobie. Nalan mischt in ihrem Sound Trap mit R&B und auch Sängerin Evin verbindet R&B und Soul mit ihren anatolischen Wurzeln. „Es sind Künstler:innen der zweiten und dritten Generation, die etwas Neues aus der Musik ihrer Eltern und Großeltern machen und sie zeitgenössisch interpretieren“, so die Veranstalterin. Ihr Ziel: einen Raum schaffen für migrantische Communitys, in dem die anatolische Musik gefeiert und auch als Teil der deutschen Kulturlandschaft anerkannt wird.

Melissa Kolukisagil hat das Festival schon zwei Mal in Berlin veranstaltet. Foto: Rama Lorenzo

Melissa Kolukisagil: „Ich versuche mit dem Kuratieren neue Normen zu setzen, zum Beispiel ganz selbstverständlich auch das Queere ins Anatolische zu bringen, es einfach zu machen!“, sagt die Veranstalterin. Auf Hamburg freut sie sich auch aus ganz persönlichen Gründen: „Ich habe in Hamburg studiert und war damals ein richtiges Konzertkind und oft im Knust. Jetzt zurückzukehren als Veranstalterin, fühlt sich für mich total schön an.“

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Knust: 2.9., ab 18 Uhr, Lattenplatz und Indoor, 27 Euro hier

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