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„Hier gibt’s kein Durchatmen“: The Hives krönen Tag 3 des Reeperbahn-Festivals

Band auf der Bühne, Sänger turnt am Mikro rum, ein Bein in der Luft
Maximale Energie: The Hives Freitagnacht in der Großen Freiheit 36
Foto: Sebastian Madej

„You have crashed into The Hives”, ruft Pelle Almqvist in die Große Freiheit. Und ja, so fühlt sich das nach den ersten Stücken auch tatsächlich an. Elf Jahre nach ihrem letzten Album ist die schwedische Rockband mit einer neuen Platte zurück – und jetzt, halb 12 Uhr nachts am Freitagabend – sind The Hives beim Reeperbahn-Festival „um euch zu zerstören“. „Hier gibt’s kein Durchatmen, bis wir fertig sind!“ Und das meinen sie auch genau so.

The Hives haben Bock. Und zwar so richtig. Sie sind gerade auf ausverkaufter Tour, der Gig jetzt hier in der dicht gepackten Freiheit ist für sie trotzdem noch mal was Besonderes – es sei schließlich auch ein Festival für die Musik-Industrie, stellt Almqvist, Charmeur und Provokateur, fest. „Diese Menschen sind oft nicht das beste Publikum. Mal sehen, wie das heute so wird, wir haben noch eine Stunde.“

The Hives: Nach elf Jahren zurück mit neuem Album

Und es knallt von der ersten Minute an. Schnelle Gitarren, hämmernder Bass. Wie immer schön herausgeputzt treibt die Band das Publikum vor sich her. „Bogus Operandi“ von der neuen, sechsten Platte, „Main Offender“ vom 2000er Album „Veni Vidi Vicious“, „Walk Idiot Walk“ (2004): Schon nach den ersten drei Songs kann eigentlich niemand mehr. Es wird gesprungen und geschwitzt, gegrölt. Und vielleicht fliegt sogar der ein oder andere Bierbecher.

Almqvist, immerhin auch schon seit 30 Jahren im Geschäft, und seiner Band scheinen die Hitze und das Dauerfeuer nichts auszumachen. Maximale Energie. Rein ins Publikum, zurück auf die Bühne, kurz irgendwas umschmeißen, wieder ins Publikum, rauf auf den Wellenbrecher. Und wieder von vorne. „Wollt ihr sehen, wie ich den Verstand verliere?“, fordert der 45-Jährige. Aber sicher! Schließlich eilt den Hives der Ruf voraus, eine der besten Livebands der Welt zu sein. „Hate To Say I Told You So“.

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Volle Dröhnung, eine Stunde lang, dann verschwinden die Hives für einen Moment. Kurz durchatmen vor den Zugaben. Kaum zurück, gibt’s eine Liebeserklärung an die Stadt, in der sie vor Ewigkeiten im Molotow Rock-Blut geleckt haben. „Darf ich dich heiraten, Hamburg?“, fragt Pelle Almqvist – und holt zur letzten Eskalation aus: „Come On!“ und „Tick Tick Boom“. Durchdrehen im gesamten Saal, oben, unten, auf der Bühne. Es gibt niemanden, der hier nicht schwitzt. Und grinst. Auch die Hives nicht, die sich wenig später – alle tropfend – mit einer Verbeugung verabschieden.

Halb 1, das Licht geht an. „Nobody Does It Better“ läuft über die Saalboxen. Gilt heute Nacht definitiv für Band und Publikum.

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