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Eagles Of Death Metal in der Markthalle: „Ihr seid die motherfuckin’ beste Crowd auf der ganzen Tour“

Jesse Hughes (50), Frontmann der Eagles Of Death Metal, tauchte zum Schluss der Show sogar am anderen Ende der Markthalle auf.
Jesse Hughes (50), Frontmann der Eagles Of Death Metal, tauchte zum Schluss der Show sogar am anderen Ende der Markthalle auf.
Foto: Sebastian Madej

„Rock’n’Roll ain’t dead until you’re dead“, so steht es auf dem T-Shirt von Jesse Hughes. Die pickepackevolle Markthalle erwies sich beim Gastspiel seiner Band, den Eagles Of Death Metal, als überaus lebendig – und in Sachen Rock-und-Rollen-Klischees als ausgesprochen nachsichtig.

Als kurz vor 23 Uhr zwei riesige Luft-Puppen vor der Bühne tanzen – die eine im Skelett-Look, die andere so ein wenig an Hanky, den Weihnachtskot, erinnernd – erfüllt verschwitzte Euphorie den Saal. Eagles Of Death Metal kamen, sahen und schmiegten sich an. „Ihr seid die motherfuckin’ beste Crowd auf der ganzen Tour“, so Frontmann Hughes mit der wohl ältesten Ansage in der Geschichte der Rockmusik.

Markthalle: Die Eagles Of Death Metal kamen, sahen und schmiegten sich an

Acht Jahre nach dem Bataclan-Attentat während einer Show der Eagles Of Death Metal und sieben Jahre nach Hughes’ Aussagen, die Türsteher des Pariser Musikclubs hätten mit den Terroristen unter einer Decke gesteckt, ist anno 2023 Harmonie angesagt. Kein neues Album, keine Single, die Markthalle ist dennoch bis unters Dach gefüllt. Die Show der Band erweist sich im Gegenzug als gut geöltes Entertainment nach Hollywood-Art. Der Kaktus auf dem Backdrop trägt Sonnenbrille, Hughes erst ein Cape, dann die unvermeidlichen Hosenträger, kurz darauf auch eine Gitarre.

Eagles Of Death Metal: Acht Jahre nach dem Bataclan-Attentat stehen alle Zeichen auf Harmonie in der Markthalle

Windmaschinen lassen die Haare wehen, Bühnennebel sorgt für das nötige Drama, die Setlist selbst nicht so arg anders als bei der letzten Hamburg-Show vor vier Jahren. „Complexity“, „I Want You So Hard (Boy’s Bad News)“, „Whorepoppin’ (Shit Goddamn)“, alles dabei – und eine „Cherry Cola“ soll es natürlich auch noch sein. Drummerin Leah Bluestein hält dabei den Laden ausgesprochen wuchtig zusammen, Basserin Jennie Vee drückt viersaitig von unten. Als Jesse Hughes den Saal mit angestaubtem Shout’n’Reply – „Wo sind die Ladys? Wo sind die Boys?“ – feinsäuberlich nach Geschlechtern trennt, die einen kreischend, die anderen muhend (?), verziehen sie kaum eine Miene. Echte Profis eben.

EODM: Bowie- und Motörhead-Cover am Ende

Am Ende des regulären Sets zerlegen die Eagles Bowies „Moonage Daydream“ in seine Einzelteile. Zur Zugabe taucht Hughes plötzlich wie Kai aus der Kiste am oberen Ende der Halle auf und liefert sich ein Saitenduell mit seinem Gitarristen Scott Shiflett. Jennie Vee zieht mit „Ace Of Spades“ noch ein Pik-As aus dem Ärmel, kurz darauf gibt es letzte Handküsse, Winke-Winke, Luftballons und die Einsicht: Hier werden die Gitarren noch auf Cis gestimmt.

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