Bei den vergangenen acht Eurovision Song Contests (ESC) belegte Deutschland in sieben Jahren den letzten oder vorletzten Platz. Egal, welche Künstler:innen der NDR ins Rennen geschickt hat: Bis auf Michael Schulte (Platz vier 2018) hat nichts funktioniert. Jetzt könnte bald eine große Änderung anstehen.
Die ARD plant möglicherweise eine Neugestaltung des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest ab 2025. Das berichtet das Fachportal „DWDL“. Der NDR, der bisher für den Vorentscheid zuständig war, zeige nach den schlechten Ergebnissen der vergangenen Jahre offenbar nur wenig Interesse an einer weiteren Verantwortung.
Bericht: NDR will Verantwortung für ESC innerhalb der ARD abgeben
Gleichzeitig möchte die ARD ihre Kompetenzen bündeln, um Kosten zu sparen. Der MDR könnte möglicherweise als Nachfolger des NDR in Frage kommen.
Ein MDR-Sprecher sagte gegenüber DWDL, dass es derzeit keine Gespräche dazu gebe und es bislang kein Thema innerhalb der Anstalt sei. Doch: Es gab bereits in der Vergangenheit Rotationen innerhalb der ARD, bei denen verschiedene Sender die Verantwortung für den Vorentscheid übernahmen.
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Der MDR war bereits ab 1992 für die Auswahl der deutschen ESC-Teilnehmer:innen zuständig. Nach Jahren des Misserfolgs übernahm schließlich der NDR im Jahr 1996 die Federführung – anfangs mit großem Erfolg. Guildo Horn schaffte 1998 Platz sieben, Sürpriz 1999 Platz drei, Stefan Raab belegte 2000 Platz fünf.
In Zusammenarbeit mit ProSieben und Stefan Raab schickte der NDR 2010 Lena Meyer-Landrut in den Wettbewerb – der Rest war ESC-Geschichte. Nun aber, nach zwei letzten Plätzen am Stück, möchte sich der NDR offenbar nicht mehr die öffentliche Kritik für die Performance der deutschen Acts abholen. Eine weitere Chance bekommen die Norddeutschen im kommenden Jahr: Die Vorbereitungen für den ESC-Vorentscheid 2024 laufen bereits. (fbo)
