Das Schöne an Konzerten von Skinny Lister ist: Man könnte nach zehn Minuten gehen – glücklich und in der vollen Überzeugung, dass es besser ja gar nicht mehr werden kann. Natürlich bleibt man dann doch. Und es wird noch und noch und immer besser. War am Donnerstag im ausverkauften Knust auch so.
Pünktlich um 22 Uhr kommt die Londoner Folk-Punk-Band auf die Bühne. Zwei Lieder und nicht einmal zehn Minuten später könnte sie eigentlich schon wieder aufhören. Rumgepoge hier und da, viel Mitgrölen, Bierflaschen, die in die Luft gereckt werden, überall lachende Gesichter und ein Applaus, den andere Bands nicht einmal nach der letzten Zugabe bekommen.
Skinny Lister in Hamburg: Papa „Party George“ ist als Gast dabei
Mit „Wanted“ und „George’s Glass“, beide locker zehn Jahre alt, haben Skinny Lister losgelegt. Sängerin Lorna Thomas ruft „Das Wochenende startet hier und jetzt!“, schimpft kurz, aber eindrücklich über die UK-Politik („Who voted for f*cking Brexit?!“) und setzt zu „Colours“ an. Noch so ein alter Song. Und wieder einer, bei dem man mitsingen muss, es geht wirklich nicht anders. Der ganze Saal macht „Ooooohohoo, ooooohohoo, ooooohohoo“. Partystimmung! Das Konzert ist 20 Minuten alt, Menschen stellen sich fürs nächste Getränk an, Nachschub muss her.
Auch in den Liedern von Skinny Lister geht’s ums Trinken, um Lieblings-Pubs, ums Betrunkensein irgendwo in irgendeiner Stadt. Bei den Konzerten wird ein Schnapskrug rumgereicht, aus dem jeder trinken kann, der Bock darauf hat, der Song „Hamburg Drunk“ steht immer auf der Setlist. Skinny Lister wissen, wie man feiert. Es liegt ihnen im Blut.
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Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine „Familienband“ seien sie, sagt Lorna Thomas. Ihr Bruder Maxwell spielt Harmonika, Mandoline und singt. Ihr Mann, Daniel Heptinstall, singt und spielt Gitarre. Und jetzt ist auch noch der Papa dabei, wenn auch nur als Gastsänger: „Party George“ trägt den Namen zu Recht, rockt die Bühne und sagt, dass er jedes Bier, das es hier gibt, probiert habe. Das Publikum ist schockverliebt.
Und kann es gar nicht abwarten, Skinny Lister hoffentlich ganz bald wieder in Hamburg zu sehen. Das Dableiben, das hat sich auf alle Fälle gelohnt. Aber das wusste man ja schon vorher.