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Dillon im Mojo: Eine ganz große Stimme – und ein Abgang, der alle überrascht

Dillon Hamburg
Power-Stimme: Dillon beim Konzert im Mojo in Hamburg.
Foto: Stefan Düsterhöft

Plötzlich geht ein Scheinwerfer an und eine sanfte, kraftvolle Stimme erklingt inmitten des erstaunten Publikums im Mojo-Club auf St. Pauli. Der warme Lichtstrahl richtet sich auf die 35-jährige Sängerin Dillon, die die ersten zwei Songs in der Menge performt.

„Wie komm ich hier denn hoch?“, fragt sie auf dem Weg zur eigentlichen Bühne die Zuhörer und findet schließlich den Weg nach oben.

Lange war es ruhig geworden um die Wahl-Berlinerin, die durch Youtube und Myspace bekannt geworden ist. Nun spielt sie aber ihr Hamburg-Konzert, das eigentlich schon 2022 hätte stattfinden sollen. Dillons Gesangsstimme ist durchdringend, kräftig und flehend. Auf ihren hohen Schuhen bewegt sie ihre Arme während sie singt, als würde sie ein unsichtbares Orchester dirigieren.

Zwischen den Songs spricht die Künstlerin mit brasilianischen Wurzeln kaum, tut sie es doch, flüstert sie fast, wirkt zerbrechlich und unsicher. Einmal ist es so leise, dass man ein Handy klingeln hört.

Dillon in Hamburg: Ruhig und melancholisch

Dillon ist den ganzen Abend ganz alleine auf der Bühne. Es gibt nur sie und ihr Klavier. Nachdem sie ihr bekanntestes Lied „Thirteen Thirtyfive“ gesungen hat, wirkt sie gelöster. Sie bedankt sich bei allen, die gekommen sind. Scherzhaft bemerkt sie, dass, wenn sie so viel redet, man ja fast von „Dillons Kabarett“ sprechen könnte.

Dillons Lieder sind eher ruhig und melancholisch, was ungewöhnlich ist, in einer Zeit wo das Publikum immer auf den großen Drop und Kick wartet. Lauter wird es jedoch bei ihrem letzten Lied. Der Bass, der wie Gewehrsalven klingt, lässt die Menge auf und ab wippen.

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Dann ist abrupt Schluss. Nach dem Song verschwindet Dillon unter Applaus von der Bühne. „All Good Things (Come to an End)“ von Nelly Furtado hallt durch die Boxen im Mojo. Die Sängerin bahnt sich ihren Weg durch das Publikum in Richtung Merchandisestand, macht direkt Fotos mit den Fans. Keine Zugabe, kein Schnörkel, keine Effekthascherei – erfrischend anders.

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