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Er weiß, wie Bahrenfeld klingt


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Ein Bild aus vergangenen Tagen: Finn Lübke vor dem Euler-Hermes-Gebäude. Inzwischen wird der „Weiße Riese“ abgerissen. Foto: Ben Reder

Finn Lübke hat sich nach seinem Stadtteil benannt – und erobert jetzt mit Elektro das Land

Wenn Finn Lübke durch sein Quartier zieht, inspiriert ihn das zu neuer elektronischer Musik. Bahrenfeld, das ist sein Viertel – und gleichzeitig auch sein Künstlername. Auf seiner Debüt-EP „Ponton“ widmet er sich neben seinem Stadtteil aber auch der Stadt und dem Hafen.

Finn Lübke a.k.a. Bahrenfeld begann schon früh, in seinem Heimatstadtteil musikalisch zu experimentieren. Als Teenager verbrachte er die Zeit im Bahrenfelder Jugendzentrum und spielte in einer Punk-Band namens Schlechtes Elternhaus, deren Erfolg in einem Auftritt im Kaiserkeller der Großen Freiheit 36 gipfelte. Lübke erinnert sich noch gut daran, wie „Audiolith“-Gründer Lars Lewerenz eines seiner Konzerte besuchte. Für ihn sei das damals wie ein kleiner Ritterschlag gewesen, sagt er. Heute ist er bei ebendiesem Bahrenfelder Label unter Vertrag.

In Hamburg ist alles etwas heruntergefahren und glanzloser. Hier gibt es einen angenehmen Stillstand.

Finn Lübke a.k.a. Bahrenfeld

Nach einem Kommunikations- und Germanistikstudium in Berlin zog es den gebürtigen Hamburger schnellstmöglich zurück in seine Heimat. „In Hamburg ist alles etwas heruntergefahren und glanzloser“, sagt der 27-Jährige, „hier gibt es einen angenehmen Stillstand und normale Menschen – eine Blase, in der nicht viel los ist und in der es sich gerade deswegen sehr gut anfühlt.“ Genau das ist auch Lübkes Motto: Mit dem arbeiten, was man hat. So wurde aus dem für den Stadtteil ikonischen Euler-Hermes-Hochhaus sein Logo.

Die Geschichte des Gebäudes endet gerade – Abriss! –, Bahrenfelds Karriere aber steht an ihrem Beginn. Seine Musik ist geprägt von Bands wie Turbostaat und den amerikanischen Produzenten Shlomo + Shigeto. Experimente zwischen Punk und elektronischer Musik ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Er selbst definiert seine erste Platte als „Tristesse eines Heinz-Strunk-Romans, gepaart mit elektronischen Einflüssen, Kickdrums, Snares und Vocal-Schnipseln mit Hamburg-Bezug“.

Die Titel seines Debüts folgen dabei dem Stadt-Motiv: „Quartier“, „Peterwagen“, „Hafenmoral“. Cover: Audiolith

 

Die Titel seines Debüts folgen dabei dem Stadt-Motiv: „Quartier“, „Peterwagen“, „Hafenmoral“. Dreht man die Songs zum ersten Mal laut auf, bildet sich eine kleine Gänsehaut. Es überrascht, wie sehr Bahrenfelds elektronische Sounds auf „Ponton“ das raue und windige Hamburg, das man so schätzt und liebt, verkörpern.

Von der Musik lässt sich auch Bahrenfeld treiben. Für die Zukunft würde er auch gerne Filmmusik ausprobieren, sagt er, und gerade arbeite er an „wilden Projekten“ zwischen Trap und Indie-Rock. Was aber bleibt, auch wenn der Abriss des Hochhauses unausweichlich ist, ist die Liebe zum Quartier und das Logo des Musikers. Und wer weiß, vielleicht wird Bahrenfeld dann auch irgendwann zur Ikone seines Stadtteils.

Bahrenfelds EP „Ponton“ ist bei Audiolith erschienen.

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