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Rapper Casper emotional: Mehr Punk als Liebe geht nicht

Rapper Casper
Der Rapper Casper (Archivbild)
Foto: picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Der Junge und der Hund sitzen auf dem Sofa. Wer das Foto genauer betrachtet, erkennt, dass der Junge im Jeans-Zweiteiler Benjamin Griffey sein muss, der sich mittlerweile als Rapper Casper einen Namen gemacht hat. Das Bild ziert das Cover des neuen Casper-Albums „nur liebe, immer.“. „Wie das Foto zum Albumcover wurde, ist tatsächlich eine relativ emotionale Geschichte“, sagt Casper.

Geboren als Kind einer deutschen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters, wuchs Benjamin Griffey in den USA auf. Nach der Trennung der Eltern zog er mit seiner Mutter nach Deutschland. Jedoch besuchte er jeden Sommer mehrere Wochen seinen Vater und dessen neue Partnerin im US-Bundesstaat Georgia. „Ich kann mich noch ganz krass an das Haus erinnern, an Sammy, unseren Hund, und an die ganze Zeit“, erzählt Casper. Das Foto entstand bei Caspers erstem Besuch im Sommer 1993, gelangte jedoch erst viel später in seine Hände.

Nach fast 20 Jahren ohne Kontakt schrieb ihm seine damalige Stiefmutter eine E-Mail, sie wolle ihm alte Fotos per Post schicken. Bei einem Bild dachte sich Casper sofort, dass es ein gutes Albumcover wäre.

Casper blickt in seinen Liedern oft zurück

Auch viele andere Dinge auf „nur liebe, immer.“ funktionieren ganz intuitiv. Eigentlich wollte Casper mal ein Album ohne Konzept machen, erzählt er. „Ich habe mir das Ganze eher so wie eine Songsammlung oder Werkschau vorgestellt, bei der die Leute sich einfach anschauen können, was ich die letzten Monate so gemacht habe“, sagt er. „Wenn ich mir das Album aber jetzt im Nachhinein nochmal anhöre, dann merke ich, dass es vielleicht doch aus Versehen irgendwie konzeptig geworden ist.“

Viele der Lieder handeln von einem Blick zurück, mal nostalgisch, mal traurig, mal bittersüß. Das kann der Blick zurück auf die Kindheit im Trailerpark sein, wie in „echt von unten / zoé freestyle“. Oder die Erinnerung an eine Jugend zwischen Fanta-Korn und Schlägereien im Hinterland wie in „falsche zeit, falscher ort“. Ebenfalls werden wachsende Distanz und verlorene Freundschaften thematisiert, der Kampf mit den eigenen Dämonen und alte Begegnungen, die einen nicht mehr loslassen.

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Auch musikalisch ist der Blick zurück zu spüren. „nur liebe, immer.“ verzichtet auf die durchs Mark gehenden Bässe und Härte seiner Vorgänger „ALLES WAR SCHÖN UND NICHTS TAT WEH“ und „Lang lebe der Tod“. Stattdessen hat das Album einen ganz eigenen Flow, der wie schon auf dem Durchbruchalbum „XOXO“ Hip-Hop mit Pop-Elementen und Caspers charakteristisch kratziger Stimme vermischt. „Ich finde nicht, dass die Wut fehlt, sondern ich finde, es gibt einfach so mehr Liebe“, kommentiert Casper.

„nur liebe, immer.“ ist nicht nur Titel, sondern auch eine Art Lebenseinstellung für Casper. Auf Instagram beendet er jeden seiner Posts mit diesen Worten. Er sagt: „Ich finde, in einer Welt, in der es so viele schlimme Ereignisse gibt, so viel Wut und Zynismus, ist es die größte Provokation zu sagen, man will bedingungslos offen und liebend bleiben. Mehr Punk geht gerade eigentlich nicht.“

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