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Nile Rodgers im Stadtpark: „Ich bin euch so dankbar, dass ihr mit dem Regen klarkommt“

Nile Rodgers (70): Dies ist ein Archivbild, die aktuellen Fotos aus dem Stadtpark müssen noch freigegeben werden.
Nile Rodgers (70): Dies ist ein Archivbild, die aktuellen Fotos aus dem Stadtpark müssen noch freigegeben werden.
Foto: imago

Am Montagabend beim Konzert im Stadtpark kam man gar nicht umhin, an den berühmtesten aller Prince-Songs „Purple Rain“ zu denken: Hitkomponist, Bandleader und E-Gitarrist Nile Rodgers (70) hatte sich mit den zwei Sängerinnen seiner Discofunkband Chic in lilafarbene Garderobe gewandet – als Zuschauer im Friesennerz war man fast ein bisschen besorgt, ihr edler Zwirn würde nass werden durch den immer wieder aufkommenden Regen. 

Zumindest das Opening ging ganz ohne Wassertaufe von oben über die Bühne. Der sechsfache Grammy-Gewinner Nile Rodgers legte dafür Hit an Hit: „Le Freak“, „Everybody Dance“, „Dance, Dance, Dance“ und „I Want Your Love“ machten den Hamburgern sofort Laune – und Beine! Es gab niemanden im grünen Rund, der dazu nicht tanzte! Der warme Sound versetzte die Besucher zurück in die Disco-Ära der 70er. Sängerin Kimberly Davis gab die stimmliche Naturgewalt. Und Rodgers markantes E-Gitarrenriffspiel, das die meisten seiner Stücke dekoriert, tat das Übrige. „Ich bin so froh, dass es aufgehört hat zu regnen“, sagte Rodgers im Anschluss zur Begrüßung. Doch da hatte er die Rechnung ohne den Wettergott gemacht – es hatte gerade wieder angefangen. „Ich hasse, das zu sagen, aber hier auf der Bühne ist es trocken“, witzelte Rodgers. „Ich bin euch so dankbar, dass ihr mit dem Regen klarkommt. Aber eine Party werden wir trotzdem haben, oder?“ Ein zustimmendes „Yeah“ schallte ihm daraufhin entgegen. 

Nile Rodgers im Stadtpark: „Ich bin euch so dankbar, dass ihr mit dem Regen klarkommt. Aber eine Party werden wir trotzdem haben, oder?“

Rodgers ist wahrlich eine Legende. Es ist schlicht Wahnsinn, wie viele Klassiker unterschiedlicher Genres er (mit)geschrieben oder produziert hat oder sonst irgendwie daran beteiligt ist. Und er spielt sie an diesem Abend alle: „I’m Coming Out“ und „Upside Down“ von Diana Ross, „We Are Family“ von Sister Sledge, „Like A Virgin“ und „Material Girl“ von Madonna, „Cuff It“ von Beyonce, „Get Lucky“ von Daft Punk sowie „Notorious“ von Duran Duran. Und zwischendrin wird auch schon mal ein Huldigungslied für den Regen angestimmt. 

Auch die maximale Funkfähigkeit des Publikums kommt auf den Prüfstand. Als Belohnung gibt es „Let’s Dance“ von David Bowie – ja, auch das Stück hat Rodgers produziert. „Love, Peace & Good Times“, das sei es, worum es bei Chic ginge, meint Rodgers gegen Ende und spielt den Evergreen. Da „Good Times“ auch als Sample für „Rapper’s Delight“ diente, empfiehlt sich die erste erfolgreiche HipHop-Single auch als Rausschmeißer – Rodgers rappt dazu selbst, und das sogar ziemlich gut. Noch einmal begibt er sich unter Jubel auf den Steg – oh je, nun wird der hübsche lilafarbene Anzug doch noch nass. 

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