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Hommage an einen ganz Großen dieser Stadt: Geburtstagsfeier für Bert Kaempfert in der Laeiszhalle

Bert Kaempfert ist der Pionier des „Easy Listening“, einer „Musik, die nicht stört“, wie er selbst einst sagte. Am Wochenende wurde sein 100. Geburtstag, der am 16. Oktober gewesen wäre, an zwei Abenden in der Laeiszhalle gefeiert.
Bert Kaempfert ist der Pionier des „Easy Listening“, einer „Musik, die nicht stört“, wie er selbst einst sagte. Am Wochenende wurde sein 100. Geburtstag, der am 16. Oktober gewesen wäre, an zwei Abenden in der Laeiszhalle gefeiert.
Foto: G2 Baraniak

Ob als Medley-Version in der Eröffnungsnummer des 13-köpfigen Orchesters, als Duett oder Solistensong: „Strangers In The Night“ satt gab es am Samstag und Sonntag in der Laeiszhalle. Unter dem Motto „100 Years Of Bert Kaempfert – Today & Yesterday“ wurde der runde Geburtstag des Barmbeker Weltstars mit zahlreichen Musikgästen auf der Bühne gefeiert.

Denn Kaempfert, der vergangenen Montag 100 Jahre alt geworden wäre, wenn er nicht 1980 fünf Tage nach seinem letzten Konzert in der Londoner Royal Albert Hall mit nur 56 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben wäre, hat unvergessliche Melodien komponiert.

Den Jazzsong „L-O-V-E“, ursprünglich von Nat King Cole gesungen, gibt es gleich zu Anfang in einer deutschen Version von Götz Alsmann, der auch durch den Abend führt und den Zuschauern allerhand biografische Details über Kaempfert liefert: „Er war der jüngste Mann im Hans-Busch-Tanzorchester. Und wenn man der Jüngste ist, ist man automatisch der Kleinste, und wenn man der Kleinste ist, heißt man in Hamburg Fips“, weiß Alsmann. „Alle Musiker, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte näher mit ihm zu tun hatten, kannten ihn unter diesem Namen. Dieser Fips hat schon früh Noten geschrieben und begriffen: Mit einem Bleistift, einem Radiergummi und dem Notenpapier gehört dem Arrangeur die Welt.“

Götz Alsmann: „Mit einem Bleistift, einem Radiergummi und dem Notenpapier gehört dem Arrangeur die Welt.“

Bilder und Plattencover aus längst vergangenen Zeiten werden im Hintergrund auf einer Leinwand eingeblendet, darunter auch das Foto von Posaunist Jiggs Whigham an der Seite von Kaempfert. Es ist besonders rührend, als der 80-jährige Amerikaner dann tatsächlich für ein Solo auf die Bühne kommt. Mehr „Today & Yesterday“ geht nicht.

Die schwedische Sängerin Sylvia Vrethammar auf der Bühne in der Laeiszhalle. Im Hintergrund eine Videoeinspielung eines gemeinsamen Auftritts mit Bert Kaempfert. Foto: G2 Baraniak

Die schwedische Sängerin Sylvia Vrethammar begleitete Fips auf seine erste und einzige Tournee – eine Videoeinspielung zeigt die Beiden in Aktion. Das „Spanish Eyes“ kriegt sie aber auch heute noch live hin. Wie man die Songs von Kaempfert ins Jetzt überführt, zeigt Pe Werner (im roten Kleid), die auf ihrem im September erschienenen Album „Hereinspaziert!“ dem Song „Lonely Is The Name“ mit „Dieses blaue Kleid“ einen neuen Textanstrich verpasst hat.

Auch De-Phazz gehören zu den Erneuerern, in dem sie Versatzstücke von Kaempfert mit elektronischen und souligen Sounds vermischen. Ihr stimmstarkes Gesangs-Duo Pat Appleton und Karl Frierson bringt ordentlich Stimmung in den Saal. Alsmann erntet für seine Ukulelen-Version von „Geh‘ nicht vorbei“ tosenden Applaus.

Mit Marc Secara steht der Sinatra des Abends auf der Bühne. Der 47-Jährige hat die Show gemeinsam mit Kaempferts Tochter Doris, die in der ersten Reihe sitzt, initiiert. Als Secara „Wooden Heart/ Muss i denn zum Städtele hinaus“ von Interpret Elvis Presley darbietet, wird im Saal kräftig mitgesungen. Der Song ist ein Garant für Fröhlichkeit. Schade: Zu den Beatles, die mit Kaempfert ihre erste Studioaufnahmen in Hamburg tätigten, fällt kein Wort. Vielleicht waren sie nur eine Fußnote im mannigfaltigen Œuvre des Meisters.

Zum Abschluss gibt es den Kaempfert-Klassiker „Danke Schoen“ von den All-Stars. Was für eine schöne Hommage an einen ganz Großen dieser Stadt!

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