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Fjørt in der Fabrik: Sound-Wucht mit Tiefgang

Fjørt sollte man am 3. Februar auf keinen Fall in der Fabrik verpassen.
Fjørt sollte man am 3. Februar auf keinen Fall in der Fabrik verpassen.
Foto: Sophia Roßberg

Von Stefan Krause

Zugegeben, die Hürde ist hoch. Und es kann eine Weile dauern, gern auch mal mehrere Alben, bis man sie genommen hat. Weil man aber spürt, dass dahinter etwas Großes lauert, lohnt es sich allemal zu warten, bis man warm geworden ist mit der aggressiven Art des Gesangs von Gitarrist Chris Hell und Bassist David Frings. Denn die in der Schublade Post-Hardcore verortete Musik von Fjørt beschert einem nicht nur eine unglaubliche Wand an Wucht, sondern vor allem wahnsinnig viel Tiefgang, Emotionen und Harmonien, die es bis ins tiefste Innere der Seele schaffen.

Wenn das 2012 gegründete Trio aus Aachen, komplettiert durch Schlagzeuger Frank Schophaus, am 3. Februar in der Fabrik gastiert, dann mit dem vom Magazin Visions als „Platte des Monats” ausgezeichneten und auch überall sonst abgefeierten Werk „Nichts”. Es dürfte kein Zufall sein, dass ihr Hamburger Label Grand Hotel van Cleef den Release – wie schon beim Vorgänger „Couleur” 2017 – in den gefühlt dunkelsten und grauesten Monat des Jahres gepackt hat, den November. „Nichts” ist der Soundtrack zu Regen, Sturm, Tristesse, Hoffnungslosigkeit, zum Zustand dieser kaputten Welt. In vielen Facetten.

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Fjørt können schlicht und in die Fresse („Schrot”, „Kolt”), der Titelsong entwickelt sich von behutsam und zurückhaltend hin zum groovenden Doom-Epos, „Fünfegrade” möchte man fast schon als schön bezeichnen, Rausschmeißer „Lod” ist ein einziges noisiges Dezibel-Gewitter. Wobei hier jeder der elf Songs Erwähnung finden könnte. Es ist ein Album ohne Durststrecke, aber mit geduldigem Anlauf, jeder Menge Hetze zwischendurch, genauso vielen Momenten zum Durchschnaufen und einem Barfuß-Spurt auf blutigen Sohlen zum Schluss. Wahnsinnig abwechslungsreich und am Ende doch ein brachiales, in sich schlüssiges Bild. Auch dank der teils verspielt-poetischen, teils wütenden Lyrics über so ziemlich alles, was gerade nicht stimmt auf diesem Planeten.

Fjørt: Nichts für Freund:innen von hirntoter Ballermann-Kultur

Das Gesamtpaket ist also wahrlich nichts für Freund:innen von hirntoter Ballermann-Kultur. In Hamburg können Fjørt damit erfreulicherweise landen, haben hier eine feste Fan-Base und sind bereits zum dritten Mal binnen sechs Monaten zu Gast. Im August spielten sie unter dem Titel „Ein Tag, alle Platten” nacheinander im jeweils ausverkauften Grünen Jäger, Molotow, Knust und Grünspan, eine spontanes Release-Konzert zu „Nichts” stieg im November in der Astra-Stube. Man kennt sich also. Aber wenn jemandem die Erfahrung noch fehlt: Hin da!

Fabrik: 3.2., 20 Uhr, Tickets ab 27 Euro hier

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