Von Wiebke Tomescheit-Bösenberg
„Es ist so gut, euch endlich zu sehen“, ruft Editors-Sänger Tom Smith am Samstagabend von der Stadtparkbühne. Wie so viele Konzerte wurde auch diese Show seit gut zwei Jahren verschoben – nun konnte sie endlich stattfinden. Wenn sich auch vermutlich Band und Fans bessere Bedingungen gewünscht hätten: Vom dunkelgrauen Himmel fiel seit spätnachmittags dieser unerbittliche Hamburger Nieselregen. Dennoch war das Freilichtbühnen-Rund pickepacke voll mit tapferen Regenjackenträgern.
Und, das ist ein bisschen Stadtpark-Magie, genau als die Editors die Bühne betreten, ist da plötzlich zumindest ein Hauch Sonne zu erkennen. Der Regen wird für eine Weile immerhin zu ziemlich feuchter Luft. Die Band tut von Anfang an alles, um gegen das Wetter anzuspielen, dabei muss sie sich gar nicht groß anstrengen, um das Publikum zu begeistern. Schon nach dem Opener (dem neuen Song „Heart Attack“) bildet sich vor der Bühne ein Moshpit aus euphorisch springenden Kapuzenträgern. Es ist faszinierend, wie tanzbar der eigentlich so melancholische, wavig-dunkle Sound der Briten ist.
Stadtpark: Als die Editors losspielen, kommt sogar ein bisschen die Sonne heraus.
Und auch Frontman Tom Smith tanzt: In schwarzen Baggy-Klamotten wirbelt er die ganze Show über mit expressiven Moves über die Bühne, bedankt sich immer wieder fröhlich auf Deutsch („Dankaschön!“) für den frenetischen Applaus und tritt regelmäßig dicht an den Bühnenrand, um nach dem Wohlergehen der Fans zu sehen. Die bekommen alles geboten, was sie sich erhofft hatten: Hits wie „Bullets“, „An End Has A Start“ und zum Schluss auch „Smokers Outside The Hospital Doors“, dazwischen nagelneue Tracks wie „Karma Climb“.
Am Ende haben alle kalte Füße, aber ein warmes Herz. Ja – gut, dass man sich endlich gesehen hat!