Es geht wieder los! Musik! Musik! Musik! Überall auf dem Kiez! Das Reeperbahn-Festival (RBF) startet von heute bis Samstag in seine 18. Runde. Etablierte Künstler:innen, Newcomer:innen, die Stars von morgen und die komplette Musikbranche – sie alle wuseln durch die Clubs. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, haben wir MOPOP- und Kulturredakteurinnen unsere Tipps für Sie zusammengestellt.
MOPOP-Redakteurin Frederike Arns:
Ich fange mal mit den größeren Namen an: Natürlich habe ich Riesen-Lust auf die Hives-Eskalation am Freitag in der Großen Freiheit – aber ob ich bis 23.30 Uhr überhaupt durchhalte? Das neue Album „The Death Of Randy Fitzsimmons“ finde ich jedenfalls super. Rock’n’Roll-Gezucke, Anzüge und natürlich Pelle Almqvists Charme – Pflichttermin! In derselben Location und am gleichen Tag spielt auch Billy Bragg (19.20 Uhr) – den wohl wichtigsten europäischen Folk-Singer/Songwriter sollte man nicht verpassen!

Heute Abend starte ich natürlich mit der Eröffnungsshow im Operettenhaus ins RBF (18 Uhr). Arlo Parks wird da schon dabei sein – aber die preisgekrönte Indiepop-Songwriterin spielt auch später noch ein Konzert (Operettenhaus, 21.30 Uhr). Zwischendrin möchte ich auf keinen Fall The Mary Wallopers im Molotow verpassen (19.40 Uhr) – diese Iren machen in Sachen Pub-Folk den Dubliners Konkurrenz, sind aber rotziger, punkiger und progressiver. Auch Blumengarten (heute, Mojo-Club, 20 Uhr sowie morgen, 25 Club, 21.15 Uhr) liegen mir mit ihrem sanften Soul-Pop auf Deutsch am Herzen. Die Singer/Songwriterin Ailbhe Reddy (heute, Imperial-Theater, 21.40 Uhr) aus Dublin finde ich einfach nur supercool. Indie, Folk, Soul und Pop vom Feinsten! Und auf Waterbaby („Anchor“-Nominee!) aus Schweden mit ihrem Indie-R’n’B werfe ich auch ein besonderes Auge (morgen, Gruenspan, 21.50 Uhr).
Kultur-Redakteurin Nadine Rinke:
Für mich das Beste am RBF? Acts entdecken! Ich weiß zum Beispiel viel zu wenig über die koreanische Musikszene. Das ändere ich morgen beim „Korea Spotlight“ in der Spielbude XL – vier Acts, darunter Lil Cherry & Goldbuuda (16.25 Uhr). Die machen angenehm durchgeknallten K-Rap, könnte gut werden! Von Liraz dagegen habe ich natürlich schon gehört: Die Israelin singt auf Farsi, lieferte im vergangenen Jahr sozusagen den Soundtrack zu den Protesten im Iran. Morgen ist sie im Mojo (21.40 Uhr), will ich gerne sehen. Andererseits: Fast zur selben Zeit (21.30 Uhr) sind die englischen Grime-Punker Bob Vylan im Knust. Bisschen randale-rockern? Hmm, auch gut. Wird spontan entschieden!

Ein ähnliches Problem habe ich auch am Samstag: Gehe ich zu den Slow-Folk-Giganten Arab Strap, die im Gruenspan ihr vor 25 Jahren (!) erschienenes Album „Philophobia“ akustisch spielen (21.40 Uhr)? Oder zur jungen, gerade durch TikTok groß gewordenen und herrlich weirden Penelope Scott (Molotow, 21.30 Uhr)? Am selben Abend sind auch die Psychedelic-Popper Altin Gün in der Elbphilharmonie (23.45 Uhr), würde ich gerne sehen – aber irgendwie ist mir die Elphi dann doch ’nen Ticken zu „weit“ weg. Soll wohl nicht.
Und heute? Starte ich vielleicht mit den wunderbar wütenden Bipolar Feminin (Thomas Read, 20.30 Uhr). Oder doch einfach mit ’ner Runde über die Flatstock-Poster-Show? Das Schlimmste am RBF: Entscheidungen treffen zu müssen. Hach.
Reeperbahn-Festival: bis 23.9., Tagestickets 52,48 (heute) bis 75,78 Euro (Sa), 2 Tage 104,90 Euro (Fr/Sa), 3 Tage 114,61 Euro (Do-Sa), Festivalticket 143,74 Euro
