Am Sonntagabend ist die Bühne von „Draußen im Grünen“ in Rot getaucht. Unter der Kastanie erklingen Klangstäbe, sanfte Gitarren- und Key-Akkorde setzen ein. Dazu Rassel und Röhrentrommel. Nneka beginnt zu singen: „This is my confession …“.
„Confession“ ist ein ruhiger Soul-Song aus ihrem Album „Nneka … To And Fro“ von 2009. Sie gibt damit den Ton des Abends an: Es wird gemütlich – mit ausgewählten Songs ihrer mittlerweile 17-jährigen Karriere.
Im Reggae-Rhythmus spielt die Band zarte Versionen von „My Home“ und „Valley“ vom Album „Soul Is Heavy“. Musik, bei der viele Zuhörer den Kopf auf die Schultern ihres Partners legen, die Augen schließen und genießen.
Mit der Akustik ist Nneka selbst allerdings nicht zufrieden. Die Lautsprecher zu leise, auch nach dem dritten Song. Sie bleibt gelassen, schließlich ist sie in Hamburg – Heimspiel für die 40-Jährige. Nneka ist ziemlich gewissenhaft, Tonmann Thorsten kriegt das aber hin. „Because we want to make it the best“, sagt die gebürtige Nigerianerin und erntet dafür Beifall von den gut 300 Gästen.
Sie erzählt von ihren HipHop-Anfängen, wie sie ihre ersten Tracks mit einem Kassettenmikrofon aufnahm. Als eine kühle Brise weht, motiviert sie das Publikum zum Stuhlyoga – und auch dazu, sich – neben dem ganzen Weltschmerz – als Mensch wieder mehr wertzuschätzen. „My friends, accept it. Today is the beginning of something new“, sagt Nneka.
„Because we want to make it the best.“
Nneka über den Sound bei ihrem Konzert in Planten un Blomen
Vor ihren letzten Songs beginnt sie „Showin’ Love“ zu rappen. Im Refrain setzt ihre kräftige Bruststimme ein, die sich live fast besser anhört als auf der Platte. Und es ist nicht das erste Mal an diesem Abend, dass sie durch den ganzen Park zu schallen scheint. Das Publikum ist gefesselt, elektrisiert könnte man fast sagen. Nnekas Soul, und das ist ein Geständnis, ist eben ziemlich beeindruckend.