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„Eulenhof-Sessions“: So war das Konzert von Herr D.K.!

Gute Musik im gemütlichen Ambiente: Herr D.K. bei seiner „Eulenhof-Session“. Foto: Isabel Rauhut
Gute Musik im gemütlichen Ambiente: Herr D.K. bei seiner „Eulenhof-Session“. Foto: Isabel Rauhut
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Es ist berauschend ruhig, das Publikum ist mucksmäuschenstill. Es spielt der Hamburger Sänger und Songwriter Herr D.K. im ausverkauften Eulenhof – die DIY-Spielfläche, die die Betreiber der „Hebebühne“ in Ottensen vor kurzem aus dem Boden stampften, um Livemusik in Pandemie-Zeiten zu ermöglichen.  

Herr D.K., wie er selbst sagt, macht schlaue, vielschichtige Indie-Musik. Stimmt! Gefühlvoll und handgemacht kann man da noch ergänzen. Mit seinen Bandkollegen spielt er die Songs seines im April erschienenen Albums „Beleuchtet im Hintergrund“. Gemütliche Pärchen-Musik könnte man meinen – wegen der angemessenen Lautstärke auch geeignet für die Nachbarschaft der „Hebebühne“. Im Publikum steht ein kleines Kind fast durchgängig auf einem der Corona-gerecht platzierten Stühle: der größte Fan des Abends.  

Herr D.K. könnte aber auch Komiker sein. Zwischen den so liebevoll gefertigten Songs wie „Nach Hause“ oder „Eingekreist“ gibt der 27-jährige Musiker seinen trockenen Humor zum Besten: Der einzige Showeffekt sei, zwischen den Liedern die Gitarren zu wechseln. Und wegen des mit Plexiglas abgeriegelten Schlagzeugers sagt er: „Sind die da wegen Corona oder der Lautstärke? Man weiß es nicht. Aber let’s enjoy the evening.“

Verbeugung mit Maske. Was es alles gibt. Foto: Pauline Hahn
Verbeugung mit Maske. Was es alles gibt. Foto: Pauline Hahn

Das tun wir. In „Was dir bleibt“ singt er „Das ganze Hin und Her, der verdammte Lärm, ich will doch nur ein bisschen mehr.“ Passt! Denn auch, wenn man hier und da ein Hupen auf der Barnerstraße vernimmt, fühlt man sich unter der riesigen Plane des Ottenser Hinterhofs und mit der über alle wachenden Holz-Eule an der Bühnen-Rückwand sehr geborgen.  

Zum Ende des Songs verändert er plötzlich den Text und singt ihn nüchtern herunter: „Du hast was Neues ausprobiert, während einer Pandemie ein Konzert gespielt. Warum eigentlich?“ Das Publikum muss gut kichern – was vielleicht auch am Glühwein liegt.

Hinzu kommt ein geniales, auf Deutsch übersetztes Cover von „Talking Straight“ der australischen Band Rolling Blackouts Coastal Fever. Beim Song muss die Band nochmal anfangen, der Schlagzeuger hinter der Scheibe hatte die Kollegen nicht gehört. Wieder muss gelacht werden!

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Beim Flaggschiff-Song „Weißt du wieso“ wird’s wieder still. Mit „Viel mehr“ schließen Herr D.K. und Band bei großem Beifall ab. Die „Eulenhof-Sessions“ zeigen, dass Musik sich immer einen Weg durch schlimme Zeiten bahnen wird. 

Die nächsten Eulenhof-Termine: Eva Keretic und Dery, (29.10.), Michèl von Wussow (30.10.) sowie Pam Pam Ida (31.10.); Einlass jeweils 18 Uhr, Beginn jeweils 19 Uhr, Barnerstraße 30, Tickets ab 12 Euro 

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