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Wu-Lu, Honeyglaze und Hatchie: Das war sonst noch los beim Auftakt des Reeperbahn-Festivals

Hatchie aus Australien spielte kurz vor zwölf in einem Bierlokal am Hans-Albers-Platz.

Foto: Jakob Graf

Kraftklub mit Casper und Bill Kaulitz als Überraschung auf der abgesperrten Reeperbahn und ein Opening mit weiteren Stars wie Ellie Goulding, Zoe Wees, Jan Delay und Udo Lindenberg: Das waren die Knaller des Auftakts beim Reeperbahn-Festival. Und in den Clubs konnte man die Stars von Morgen entdecken. MOPOP war dabei!

Wu-Lu im Mojo: Drei bis fünf Bands in einer

Vor Kraftklub flüchten, aber wie? Wer keine Umwege scheut (oder einfach aus Richtung U-Bahn St. Pauli kommt), schafft es unter die Erde ins Mojo – über die Reeperbahn ist kein Durchkommen. Hier spielt gleichzeitig der Südlondoner Wu-Lu (bürgerlich: Miles Romans-Hopcroft) mit seiner Band, der erst mal gar nicht mit dem Fetzrock auf Straßenlevel konkurrieren will. Kommt aber noch. Düster, dubby, atmosphärisch sind die ersten Songs – teilweise ist es so leise, dass man das Kritzekratz der Gitarrensaiten hört, bevor sie den Verstärker erreichen. Dann bollern gleich zwei Schlagzeuge zu hakeligem Punkrock, schließlich fällt die Sonnenbrille, der Hoodie wird ausgezogen, und Romans-Hopcroft pogt zu Aggro-HipHop mit seinem Bassisten. Drei bis fünf Bands in einer, wer da zu lange pinkeln war, wähnte sich mitunter schon auf dem nächsten Konzert.

Honeyglaze im Molotow Backyard: Schuhschachtelclub wäre besser gewesen

Ruhiger ist es bei Honeyglaze im Molotow Backyard, allerdings auch nur auf der Bühne. Der Club-Hinterhof ist Branchentreff und Biergarten, entsprechend geschwätzig ist der Geräuschpegel. Die Londoner Band kommt aus dem Speedy-Wunderground-Stall – des Labels, das für viele der spannendsten musikalischen Neuentdeckungen der vergangenen Jahre steht, mit Black Midi und Black Country, New Road als nur zwei Beispielen. Ganz so unmittelbar hauen Honeyglaze einem ihre Brillanz nicht um die Ohren, den tieftönenden Shoegaze/Postpunk möchte man aber gerne nochmal in einem intimeren Schuhschachtelclub hören, bevor die Hallen größer werden.

Hatchie im Drafthouse: Lauter, verwaschener Shoegaze-Pop

Hatchie ist aus Australien, reiste mit ihrer Band aus Berlin an und fährt weiter nach Paris, dazwischen hat das Booking ein kurzes, spätes Set auf dem Reeperbahn-Festival versteckt. Harriette Pilbeam, so der nicht-verniedlichte Name der Künstlerin, freut sich über diejenigen, die dennoch den Weg ins Drafthouse am Hans-Albers-Platz gefunden haben (für viele sicher das erste Mal) und führt an Bassgitarre oder Tamburin durch laute, verwaschene Shoegaze-Popsongs. Zum Schluss gibt’s den bereits etwas älteren Hit „Sure“, der ein offizielles Cocteau-Twins-Gütesiegel trägt: Robin Guthrie, Gitarrist der Dreampop-Legenden, hatte dem Song nach Erscheinen einen sehr liebevollen Remix verpasst. Hatchie sagt, das Stück hätte einen so einfachen Text, den könnten alle gleich mitsingen. Ist kurz vor zwölf im halbvollen Bierlokal aber vielleicht ein bisschen viel verlangt.

Reeperbahn-Festival: noch bis 24.9., Tickets gibt es auch noch kurzfristig hier

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