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Stimmung! Neues Album von Die Sterne – und Solo-Gigs von Frank Spilker

Mag Hamburg und sein (Karo)Viertel: Sänger Frank Spilker.
Mag Hamburg und sein (Karo)Viertel: Sänger Frank Spilker.
Foto: Markus Scholz/dpa

Es gibt Bands, die irgendwie immer da waren. Die ohne Megahits auskommen, aber doch regelmäßig Alben veröffentlichen und ihre Fans begeistern. So eine Band ist Die Sterne aus Hamburg. Am Freitag erscheint ihr 13. Studioalbum „Hallo Euphoria“. Es ist bereits das zweite in neuer Formation, nachdem sich Sänger Frank Spilker (56) von seinen langjährigen Musikerkollegen getrennt hatte.

Der Titel mutet seltsam an für ein Album, das während der Corona-Lockdowns entstand. Doch Frank Spilker, der die Songs geschrieben hat, sagt: „Der Titelsong beschäftigt sich mit der Entstehung von Euphorie. Plötzlich verändert sich etwas in der Gehirnchemie und man wechselt von traurig, verstimmt oder depressiv in den euphorischen Status und man weiß gar nicht, woher das kommt. Der Hintergrund war vielleicht, dass wir im Hinterkopf die Hoffnung hatten, dass irgendwann dieser Scheiß vorbei ist und man euphorisch da raus geht. Das kam so nicht, aber die Euphorie hat trotzdem Platz.“

Neues Album von Die Sterne: „Hallo Euphoria“

Ein bisschen Trotz, ein bisschen Gesellschaftskritik – genau so kennen Fans die Texte von Die Sterne. Und dazu locker-luftige Melodien. Auch auf dem neuen Album arbeitet Spilker mit dieser Mischung: schwebende Melodien und hinterfragende Texte. „Ich bin kein Missionar“, sagt der Sänger. „Ich probiere aus, was mehr bei Menschen bewirkt, wenn sie Songs hören. Mein Herangehen ist dieses Offenlassen und die Leute dazu zu bringen, mitzudenken. Das Typische für Die Sterne ist, nicht alles zu Ende zu formulieren, sondern Dinge offen zu lassen.“

Hintergrund war vielleicht, dass wir im Hinterkopf die Hoffnung hatten, dass irgendwann dieser Scheiß vorbei ist und man euphorisch da raus geht. Das kam so nicht, aber die Euphorie hat trotzdem Platz.

Frank Spilker

Die zehn Songs sind eine Art Erzählung und lassen Freiräume zum Selberdenken. So kann etwa „Die Kinder brauchen Platz“ bedeuten, dass Kinder mehr draußen spielen sollen – es kann aber auch ein Text zum Thema Hausbesetzung. „Alles was ich will“ ist eine musikalische Konsumkritik. Und der letzte Song „Wir wissen nichts“ ist eher melancholisch und kann als eine Art Konklusion der Platte verstanden werden.

Frank Spilker sagt: „Die Platte fängt sehr klein an mit ,Stellt mir einen Clown zu Seite’. Da geht es um das Gefühl: Ich kann gerade nicht mehr, gib mir einen Assistenten, der das für mich macht, was ich immer machen muss, weil ich keine Lust mehr habe. Und am Ende ist es ganz groß. Es geht um das größte Thema des Universums: das Leben selbst. Das Ganze mit einer kitschigen Melodie. Das macht total Spaß, diesen Weg von klein zu groß auf dem Album zu gehen.“

Solo-Konzerte in Hamburg zum Album-Release

Und auch wenn es größer als dieses fulminante Finale nicht werden kann, ist sich Frank Spilker sicher, dass „Hallo Euphoria“ nicht das letzte Album der Sterne sein wird: „Der Ball rollt. Im neuen Team ist die Stimmung total gut und wir kommen schnell zu Ergebnissen. Nicht weiterzumachen wäre einfach blöd.“ Stimmt. (dpa/jah)

Album: „Hallo Euphoria“ erscheint am Freitag (16.9.) via Pias Germany/Rough Trade

Frank Spilker live: Zum Album-Release spielt der Sänger am 16.9. zwei kleine Solo-Konzerte (je etwa 20 Minuten) in Hamburger Plattenläden. Um 14.30 Uhr ist er bei „Zardoz“, um 18.30 Uhr in der „Hanseplatte“

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