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Krasser Sound: The Tazers bringen den Raum zum Brodeln

The Tazers in der Deichdiele (v. l.): Jethro Lock, Tim Edwards, Guido Assuan. Foto: AVH
The Tazers in der Deichdiele (v. l.): Jethro Lock, Tim Edwards, Guido Assuan. Foto: AVH
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Abseits der bekannten Wege mal nach Neuem schauen – das kann ja extrem erfrischend sein. Vor allem, wenn man schon viele Konzerte auf dem Buckel hat, gefühlt jede Location in Hamburg kennt. Genau dann kommt der Bürokollege um die Ecke und erzählt von diesem urigen Laden in Wilhelmsburg: Deichdiele. Und dass dort eine Band auftritt, die The Tazers heißt. Guter Name. Ein Klick auf eins ihrer Videos – und wir entscheiden nach 30 Sekunden, dass das unser erstes Post-Corona Konzert sein soll. 

Wobei: der Kollege war dann einen Tag vorher noch in der Barclays-Arena bei den Metal-Nerd-Fricklern Tool. Das spielt für diesen Bericht hier aber keine Rolle. Oder aber doch, da hier alles so ganz anders ist. 

Die Deichdiele ist klein. Als Bühne dient eine Ecke direkt neben dem Eingang, vielleicht vier Quadratmeter groß. Dort steht ein kleines Schlagzeug, das eher zu einen kleinen Jazztrio passt, aber nicht zu einer Band, in der der Bassist ein T-Shirt von Led Zeppelin trägt und die soundmäßig irgendwo zwischen den Black Keys, den Raconteurs, Supergrass (kennt die noch jemand?) und den frühen Pink Floyd stehen.

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Wie diese Herren, die auf ihrem Tourplakat wie die frühen Red Hot Chili Peppers nackt mit Skateboard statt Tennissocken als einzige Kleidung posieren, dann diesen enorm kleinen Raum bespielen, ist enorm. So wird aus der anfänglich mit vielleicht zwei guten Händen voll besetzten Deichdiele zur Halbzeit der Show eine brodelnde Meute aus rund 40 Menschen. Die Logik der Musik ist zwingend: tighte Grooves, der Schlagzeuger und Sänger Tim Edwards sieht sich als HipHop-Drummer.

The Tazers: Die Band in diesem Ambiente – das ist absolutes Glück!

Bassist Guido Assuan könnte auch bei Rage Against The Machine spielen. Und der Gitarrist Jethro Lock wirkt bart- und kleidungstechnisch wie ein Woodstock-Teilnehmer nach ein paar Tagen Festival. Während seine Gitarre von alleine lange Reverbs produziert, nippt er noch kurz an seinem Astra. Teilweise psychedelisch abdriftend, teilweise mit zwingendem Pop-Appeal. Nicht nur, aber auch durch die oft eingesetzte Zweistimmigkeit im Gesang. Auch wenn der Sound anderer Bands durchklingt, am Ende haben die drei Männer aus Johannesburg ihren ganz eigenen Stil. 

Man fühlt sich an dem Abend, als ob man einer großen Band in ihrem Frühstadium zuhört. Das Trio hat den Sound, die Haltung und den Charme, den jeder, der mit ihnen spricht oder sie spielen hört, sofort spürt. Solch eine Band in einem solchen Ambiente zu erleben: Das ist dann wirklich das kleine große Glück. (AVH)

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