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WiebuschBosseUhlmann: Starke Greatest-Hits-Revue im Stadtpark


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Bisschen knifflig: WiebuschBosseUhlmann stehen nicht der Reihenfolge ihres Bandnamens entsprechend auf der Bühne! Links Marcus Wiebusch, in der Mitte singt Thees Uhlmann, rechts steht Aki Bosse. Foto: Fabian Lippke

Von WIEBKE TOMESCHEIT-BÖSENBERG

Die Sonne strahlt, der bestuhlte Stadtpark ist ausverkauft. Auf der Bühne diese Konstellation, die speziell Hamburger Indie-Fans Schnappatmung bereitet, und die wir so wohl tatsächlich nur den Einschränkungen durch das Coronavirus zu verdanken haben: Kettcar-Frontmann Marcus Wiebusch, sein langjähriger Kompagnon Thees Uhlmann und Aki Bosse, hochsympathischer Chartstürmer.

Die Setlist teilen die selbsternannten „drei Tenöre“ fair unter dem eigenen Werk auf. Bosses „So oder so“, Kettcars „Balkon gegenüber“ und Uhlmanns „Junkies und Scientologen“ sind dabei, manches übernimmt der jeweilige Interpret allein, manchmal springt einer der anderen für eine Strophe ein, oder es wird dreistimmig gesungen. 

Jeden Abend nehme ich mir vor, längere Ansagen zu machen als Thees Uhlmann.

Marcus Wiebusch (Kettcar)

Der heimliche Held des Abends: Wiebusch. Weil er sich so viel Mühe gibt, nicht so zu wirken, als frage er sich, wie zur Hölle er zwischen diese beiden Gute-Laune-Teddys geraten ist. Weil er putzige Scherze macht („Jeden Abend nehme ich mir vor, längere Ansagen zu machen als Thees Uhlmann“) und weil er sich, als die beiden anderen kurz Pause machen, allein mit seiner Gitarre da hinstellt und „Mein Skateboard kriegt mein Zahnarzt“ singt.

Popstar Bosse steht ab dem ersten Gitarrentwäng keine Sekunde still.

So groß die Schnittmenge der Fans dieses Trios definitiv ist – irgendwie kann jeder alles mitsingen -, so sehr zeigen sich auf der Stadtparkbühne auch die Unterschiede zwischen den drei Musikern. Die Grenze zwischen Pop und Indie, sie verläuft nicht nur mitten durch Thees Uhlmann, den großen Verbinder, sie hat scheinbar auch mit Tanzen zu tun. Denn Popstar Bosse steht ab dem ersten Gitarrentwäng keine Sekunde still, zappelt und hüpft und fragt irgendwann die beiden anderen: „Bin ich eigentlich der einzige, der schwitzt?“ Uhlmann wiegt immerhin lässig Hüften und Knie, Wiebusch wahrt lieber seine Würde.

Es sind drei wunderbare Künstler mit wunderbaren Songs. Es ist schön, das gesehen haben zu dürfen.

Auf der Bühne sind sie voll des Lobes für die jeweiligen Mitstreiter – aber so richtig verschmilzt da dann doch irgendwie nichts. Es ist letztlich eher eine Revue als ein Amalgam, es ist keine Supergroup, aber es sind drei wunderbare Künstler mit wunderbaren Songs. Es ist schön, das gesehen haben zu dürfen.

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