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Taylor Swift: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Fan!


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Seit 2006 im Geschäft und ein Supersuperstar: Taylor Swift (31) hat weltweit bislang mehr als  216 Millionen Tonträger verkauft. Foto: Universal

Zoff mit dem Label: Der Superstar bringt seine alten Platten einfach noch mal raus

Der Vorgang dürfte auch in der bunten Welt der Popmusik einzigartig sein: Wegen des Streits mit ihrem ehemaligen Label spielt Taylor Swift ihre alten Alben noch einmal ein. Alle. Damit kann die 31-jährige Ausnahmekünstlerin über die Rechte wieder frei verfügen. Den Anfang macht ihre Neufassung von „Fearless“, die morgen (9. April) erscheint. Erstmals 2008 veröffentlicht, markierte das Album Swifts Wandlung von der Country-Musikerin zum Popstar – und war bahnbrechend erfolgreich.

Bei der Veröffentlichung im November vor fast 13 Jahren war Swift gerade einmal 18 Jahre alt, schon damals schrieb sie die Lieder entweder komplett selbst oder war Co-Autorin. Sie gewann mit „Fearless“ vier Grammys, unter anderem für das „Album des Jahres“. In den USA war es 2009 die meistverkaufte Platte. Bis heute hat sich „Fearless“ laut Swifts jetzigem Label „Universal“ zwölf Millionen Mal verkauft.Musikalisch erwarten die Hörer 26 eingängige Popsongs mit leichtem Country-Einschlag. Einige davon hatten es damals nicht aufs Album geschafft, sie sind zum ersten Mal zu hören. Banjos, gezupfte Gitarren oder Geigen rückten auf Swifts zweitem Werk etwas mehr als noch beim Debüt in den Hintergrund. Der Sound wurde stadiontauglicher, wie etwa das poprockige „Forever & Always“ zeigt.

Taylor Swift hat ein starkes Songwriting-Talent: Sie erzählt Geschichten, die spezifisch sind und trotzdem universell anschlussfähig sind

Man könnte das Album als Teenie-Pop bezeichnen, fast jedes Lied handelt von Highschool-Verliebtheit. Die Melodien sind manchmal zu süßlich, doch Swifts Markenzeichen ist hier schon ausgeprägt: ihr starkes Songwriting-Talent. Sie erzählt Geschichten, die spezifisch sind und trotzdem universell anschlussfähig. Details aus ihrem eigenen Leben fließen ein, so erwähnt sie zum Beispiel ihre Freundin Abigail. Dadurch hatten Swifts Fans von Anbeginn das Gefühl, Teil ihres Lebens zu sein.

Das titelgebende „Fearless“ handelt von alles durchdringender Verliebtheit. Doch als Hörerin erfährt man nicht nur, dass die Ich-Erzählerin irre verliebt ist in ihren Schwarm, der sich so cool durch die Haare fährt – sondern auch, wie die Straße aussieht, auf der die beiden Auto fahren.

Taylor Swifts eigene Version von „Fearless“ erscheint morgen (9. April) bei Universal.

Mit diesem Album hatte Swift neu definiert, was Teenie-Pop bedeuten kann. Anders als die meisten US-Megastars im Teenager-Alter schrieb sie ihre Geschichten selbst und spielte selbst Gitarre. Auch wenn es typische Jugend-Fantasien sind, wirken sie ungewohnt aufrichtig.

Selbstermächtigung war schon damals ein Thema für die US-Amerikanerin – und ist es bis heute. Zwischen 2006 und 2017 hatte sie ihre ersten sechs Studioalben bei „Big Machine“ herausgebracht, einst ein kleines Country-Label in Nashville. In der Vergangenheit sprach sie über ihren gescheiterten Versuch, die Rechte an diesem frühen Material zurückzugewinnen. Ohne ihr Wissen seien die Rechte zwei Mal verkauft worden – unter anderem von einem Musikmanager, dem Swift unfaire Praktiken vorwirft.Nun also erscheinen diese Alben neu eingespielt – in „Taylor’s Version“, wie der Zusatz heißt. Im Prinzip sind es die gleichen Lieder, doch die neue Version der Single „Love Story“ etwa klingt im Vergleich frischer, die Instrumente sind differenzierter.

Einige der Songs bleiben hängen – doch das hohe Niveau des späteren Hit-Materials auf „1989“, „Lover“, „Folklore“ und „Evermore“ haben sie noch nicht. Wichtig ist das Album aus anderen Gründen: Weil Swift über ihre alten Songs nun wieder frei verfügen kann – und vor allem, weil sich daran ihre Entwicklung zu einer der talentiertesten Songwriterinnen unserer Zeit nachvollziehen lässt.(LIF/DPA)

„Fearless (Taylor’s Version)“ von Taylor Swift erscheint am 9. April bei Universal Music.

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