Dass Olli Schulz und Fynn Kliemann das Unmögliche möglich gemacht haben und Gunter Gabriels einstiges Schrott-Hausboot jetzt ein richtig schniekes Teil ist, davon konnte und kann man sich immer noch in der Netflix-Doku überzeugen. Im großen MOPOP-Interview erzählen sie auch, wie sich der Restaurierungs-Wahnsinn zum Happy End entwickelt hat.
Das Hausboot: Refugium für Musiker:innen und Konzertlocation
Und auch der Plan für nach dem Happy End scheint aufzugehen: Das Hausboot soll ein Refugium für Musiker:innen und Kreative und eine neue Hamburger Konzertlocation sein. Die TikTok-Veranstaltung „All Hands On Deck“ hat schon mal bewiesen, dass Streaming-Konzerte dort sehr gut funktionieren.
Und Olympya, die richtig gute Crossover-Pop-Punk-HipHop-NDW-Band aus Hamburg bzw. Tötensen, beweist, dass das mit dem Refugium auch ganz gut klappt. Ihre neue Single „Bei Dir“, die heute (3. Juni) erschienen ist, haben sie an einem Tag auf dem Hausboot produziert. Zeilen darin wie „Es gibt so viele Plätze auf dieser Welt, egal, ohne dich ist alles Bielefeld“ sind ganz plietsch-süß – und um 11 Uhr feiert das Musikvideo, das auch auf dem Hausboot gedreht wurde, Premiere:
Die ganz Doku über den Entstehungsprozess des Songs auf dem Boot gibt’s heute Abend ab 20 Uhr auf YouTube zu sehen: Die Band trägt darin Bierkisten an Deck, hisst auf dem Kahn ihre Olympya-Fahne und macht gemütlich zwischen Perserteppich, Fransenlampe und Bullaugen den Song fertig. Da wippt sogar die neugierige Ente draußen vor der Tür mit! Die versteckte Minibar wird natürlich auch ausgefahren und der „Herbergsvater“ Olli Schulz meldet sich höchstpersönlich per Videocall, um mit der Band über seine Deutschpunk-Plattensammel-Leidenschaft zu reden und ihnen viel Spaß zu wünschen.
Jetzt müssen nur noch die richtigen Konzerte mit Publikum auf dem Hausboot klappen, aber auch da gibt‘s keine Zweifel.
Übrigens: Bei Olympya liegen Freud und Leid gerade leider nah beieinander. Das Studio ihrer Mitmusiker Kay Petersen und Jurik Maretzki liegt im explodierten Barmbek-Gebäude – die Räume sind gerade nicht zugänglich und deswegen ist nicht klar, ob Instrumente, Geräte und Technik dort zu Schaden gekommen sind, ob und wie diese ganzen wertvollen Musiknerd-Dinge hinaustransportiert werden können und wo sie neu unterkommen könnten. In dem Komplex liegen auch noch zwei weitere Studios, zum Beispiel die „Yeah! Yeah! Yeah!“-Studios. Aktuell werden deswegen bei „GoFundMe“ Spenden für die Studios gesammelt.