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Musik mit dicker Lippe! EUT aus den Niederlanden bringen Energie-Album „Party Time“ heraus


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EUT aus Amsterdam – MOPOP sprach mit Gitarrist Emil de Bennie (l.) und Sängerin Megan de Klerk (v.). Foto: Sanja Marusic

Wer hat sich da bei einer Prügelei in einer wilden, durchzechten Nacht ein Stück eines Zahns rausschlagen lassen und eine dicke Lippe kassiert? Das fragt man sich, wenn man das Cover von EUTs (sprich: „Üt“) neuem Album „Party Time“ betrachtet.

EUT sind gut darin, Party zu machen und riskieren dabei auch mal, betrunken vom Fahrrad zu fliegen

Es ist tatsächlich der Mund von Sängerin Megan de Klerk (30) – die Geschichte von der dicken Lippe hat zwar mit Alkohol zu tun, aber geht sonst ein bisschen anders – wie sie im MOPOP-Interview erzählt: „Ich bin am 17. April 2020 30 Jahre alt geworden – da waren wir gerade im ersten Lockdown. Meinen runden Geburtstag wollte ich natürlich trotzdem irgendwie hier in Amsterdam mit meinen Freunden feiern. Also habe ich mich aufs Fahrrad gesetzt und bin von Haus zu Haus gefahren.“ Ihr Ziel: Mit jedem Freund/jeder Freundin vor der Tür auf Abstand ein Bier trinken – und nach 15 Minuten weiterradeln. „Das war natürlich keine gute Idee: Ich war ziemlich schnell betrunken, bin vom Fahrrad geflogen, habe mir die Lippe verletzt und ein Zahnstück rausgeschlagen. Überall war Blut!“

Am nächsten Tag mit Kater schickte sie der Band ein Foto von der dicken Lippe. Die Reaktion von Gitarrist Emil de Bennie (29): „Das muss unser Albumcover werden!“ Und genau so ist es dann auch gekommen.

Auf dem „Partytime“-Cover ist die verletzte Lippe und der abgeschlagene Zahn (mittlerweile schon wieder vom Zahnarzt repariert) von EUT-Frontfrau Megan de Klerk zu sehen. Das Album erscheint in Deutschland beim Hamburger Label Euphorie. 

 

Man könnte jetzt meinen, dass „Party Time“ irgendwie oberflächlich geraten ist. Aber die Musik, die EUT da machen, ist äußerst raffiniert und plietsch, manchmal ungehobelt und laut, aber dennoch poppig und süß. Vergleiche mit den Cardigans und Beck (für den sie schon Support spielten) hinken überhaupt nicht. Und, ganz wichtig: Das Album gibt einem viel positive Energie in dieser verdammten Corona-Zeit!

EUT aus Amsterdam: Ihre Musik ist raffiniert und plietsch, manchmal ungehobelt und laut, aber dennoch poppig und süß. Vergleiche mit den Cardigans und Beck hinken nicht.

Tatsächlich eignet sich EUTs Musik auch gut zum Partymachen (momentan auf dem Wohnzimmer-Dancefloor), aber sie entlarvt auch immer den doppelten Boden dieser vermeintlichen Unbeschwertheit: „Ich erzähle in meinen Texten von Problemen und wie ich versuche, sie wegzufeiern“, sagt Frontfrau Megan de Klerk. „Es geht mir eigentlich nicht gut, aber ich behalte mein Lächeln im Gesicht und tu so, als wäre alles okay.“ Und das trifft auch die Situation, in der sich gerade die ganze Welt befindet: „Alles ist gerade scheiße. Man will rausgehen, Freunde, Familie und Lover treffen, aber das geht nicht! Man will seine Energie irgendwie rauslassen, aber man weiß nicht wohin damit!“

Alles ist gerade scheiße. Man will rausgehen, Freunde, Familie und Lover treffen, aber das geht nicht! Man will seine Energie irgendwie rauslassen, aber man weiß nicht wohin damit!

Frontfrau Megan de Klerk (30)

Die Textzeile „Stuck under a rock, teach me how to fuck, fuck up my mind, leave it all behind“ ist für diesen Zu-, äh, Stillstand geradezu exemplarisch.

Zu gerne würden EUT wieder live vor Publikum auftreten – die Platte schreit auch quasi danach, live gespielt zu werden. Aber wann das wieder möglich sein wird, steht noch in den Sternen. Bis dahin geben sich die Bandmitglieder, die sich übrigens alle an der Amsterdamer Musikhochschule kennengelernt haben, weiter Ohrfeigen oder zeigen sich gegenseitig ihre Popos (Megan: „Komische Angewohnheiten, das wissen wir. Aber das setzt Energie frei und überrumpelt uns mit Lustigkeit!“) und schreiben weiter an Songs für ein neues Album: „Wir passen alle eigentlich nicht zusammen, aber genau deswegen klingen wir so, wie wir klingen“, sagt Emil de Bennie. „Wir mögen völlig unterschiedliche Dinge, vertreten unterschiedliche Meinungen und gehen das Songwriting auch komplett unterschiedlich an. Aber genau diese Reibung und diese Kämpfe machen uns richtig gut“, fügt Megan de Klerk hinzu.

Bis die ganze Welt verstanden hat, dass sie richtig gut sind, wird sicher auch gelernt, wie man ihren komischen Bandnamen richtig ausspricht: „In der Band nennen wir uns gegenseitig mit Spitznamen ,Eutjes‘ – das ist total blöd und hat überhaupt keine Bedeutung“, erzählt Megan de Klerk. „Aber genau deswegen mögen wir den Namen so!“

Das Album „Party Time“ erscheint morgen (19. Februar) über Euphorie/V2 Records/The Orchard. Ein Vorab-Streaming-Konzert spielen EUT heute (18. Februar, 21 Uhr) kostenlos auf ihrer Webseite. Am 4. März folgt das offizielle Release-Konzert (20.30 Uhr) – ebenfalls kostenlos und erreichbar über EUTs Seiten in den sozialen Netzwerken.

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